3-jährige Reise schon wieder gestoppt Kreuzfahrtschiff kehrt wegen unerledigtem Papierkram um

vab

1.10.2024

Nachdem sich das Kreuzfahrtschiff Odyssey vier Monate lang nicht bewegte, kann es am 30. September Belfast endlich verlassen, soll dann aber am Dienstag schon wieder zurückkehren in den Hafen. 
Nachdem sich das Kreuzfahrtschiff Odyssey vier Monate lang nicht bewegte, kann es am 30. September Belfast endlich verlassen, soll dann aber am Dienstag schon wieder zurückkehren in den Hafen. 
Liam McBurney/PA via AP

Das Kreuzfahrtschiff Odyssey konnte wegen technischen Problemen monatelang nicht zur geplanten Weltreise aufbrechen – am Montag ging es endlich los. Doch das Schiff kehrt schon wieder zurück in den Hafen.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach monatelanger Verzögerung aufgrund technischer Probleme konnte das Kreuzfahrtschiff Odyssey am 30. September endlich seine dreijährige Weltreise antreten.
  • Doch die Freude war nur von kurzer Dauer: Das Schiff blieb vor der Küste angedockt, muss nochmals wegen «Papierkram» in den Hafen von Belfast zurückkehren.
  • Erneuter Aufbruch ist für heute Dienstag um 23 Uhr angesetzt.
  • Die Passagiere, die seit Mai in Belfast festsassen, nutzten die Wartezeit für Ausflüge und reagierten überwiegend gelassen auf die Verzögerung.

Es war eine Odyssee, bis das Kreuzfahrtschiff Odyssey endlich ablegen konnte. Hunderte Passagiere sassen seit dem 30. Mai in der nordirischen Stadt Belfast fest, denn das Schiff der US-Reederei Villa Vie Residences hatte Probleme mit dem Steuersystem und den Schaltungsapparaturen, die sich hartnäckig hielten und beinahe unbezwingbar zu sein schienen.

Aber eben nur beinahe. Denn am Montagabend, 30. September, ging die Reise für die gestrandeten Odyssey-Gäste endlich los. Um 23.30 Uhr soll das Kreuzfahrtschiff in See gestochen sein, wie CNN berichtete. 

«Wir sind aufgeregt und erleichtert», zitierte CNN die Passagierin Lanette Canen. Kurz vor der langersehnten Abfahrt sagte Canen: «Wir sind jetzt an unserem Sammelplatz und machen die Sicherheitsübungen. [Villa Vie] hat es geschafft! Hier gibt es nichts als Lächeln.»

Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer. Denn wie der «Guardian» schreibt, soll das Schiff heute Dienstag vor der Küste von Down angedockt geblieben sein. Der bejubelte Start der Weltreise verschiebt sich erneut. 

Aber glücklicherweise nicht lang: Wie auf der Website des Hafens von Belfast zu sehen ist, soll die Odyssey um 23 Uhr heute wieder abfahren. Laut dem «Guardian» habe man die Passagiere informiert, es gäbe noch «Papierkram zu erledigen», warum das Schiff vorübergehend in die Stadt zurückkehren müsse.

Kreuzfahrt-CEO: «Bin in sechs Monaten um 15 Jahre gealtert»

Lanette Canen und ihr Partner Johan Bodin, die zuvor in Hawaii lebten, gehören zu den Passagieren, die sich dazu entschieden, in Belfast zu bleiben. Manche flogen nach Hause. Die Gestrandeten nutzten die Zeit, um Ausflüge oder kleine Reisen in Europa zu unternehmen.

Doch jetzt ist der Albtraum vorbei und die grosse Traumreise soll endlich losgehen. Bei der Kreuzfahrt mit der Odyssey handelt es sich um eine dreijährige Weltreise, als erster Anlaufpunkt ist nach Bremerhaven, Amsterdam, Lissabon die Karibik geplant.

Dass das Schiff nun – auch wenn nur kurzzeitig – ablegen konnte, sei ein «tolles Gefühl», so Mike Petterson, CEO von Villa Vie, zu CNN. Die letzten Monate seien alles andere als einfach gewesen. Petterson befindet: «Ich bin in sechs Monaten um 15 Jahre gealtert. Ich fühle mich, als hätte ich gerade ein Baby zur Welt gebracht.»

Kabinen kosten bis zu 900'000 US-Dollar

Der 30. Mai sollte der Beginn einer Kreuzfahrt um die Welt sein. Doch die Passagier*innen der Odyssey sassen im Hafen von Belfast fest – die meisten nahmen es aber mit Humor. Tagsüber konnten sie die Angebote an Bord nutzen, abends brachte man sie in Hotels an Land. «Wir scherzen immer wieder, dass wir hier in Belfast eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen werden», so meinte etwa Passagierin Angela Theriac im Gespräch mit BBC im August.

Eine Aufenthaltsgenehmigung ist nun wohl nicht weiter nötig. Die Gäste – die meisten stammen aus den USA – haben für ihre Kabinen sowieso schon ein kleines Vermögen bezahlt. Denn pro Kabine wurde zwischen 100'000 und 900'000 US-Dollar liegengelassen.


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