Fernab vom RummelDer Küste entlang: Wandern und paddeln in der Algarve
Manuel Meyer, dpa
17.2.2019
Die Algarve ist für ihre traumhaften Strände bekannt. Dort kann es aber ziemlich voll werden. Ein Grund mehr, Portugals südliche Atlantikküste aktiv zu erkunden.
Gott sei Dank werfen die haushohen Eukalyptusbäume grosse Schatten auf die Strasse. Die Steigung hat es in sich. Zwischen dem Bergdorf Monchique und dem Pico da Fóia, dem höchsten Punkt der Serra de Monchique, beträgt sie streckenweise bis zu zwölf Prozent.
Selbst Guide Marco Gomes muss kräftig in die Pedale treten. Hinter ihm kämpfen sich seine Ausflugsgäste die Serpentinenstrasse hoch. Die Strecke gehört zu den schwierigeren Radtouren im bergigen Hinterland der Algarve.
Doch die Mühe lohnt sich. Oben auf dem 902 Meter hohen Gipfel geniessen die Ausflügler einen umfassenden Panoramablick über
die sanfte Hügellandschaft. Am Horizont ist sogar die Westküste Portugals zu erkennen.
Fernab vom Touristenrummel
Die Algarve mit ihren imposanten Steilklippen und Badebuchten ist eindrucksvoll. Doch es gibt noch mehr zu entdecken. «Es ist einfach schade, dass so wenige Feriengäste überhaupt wissen, wie traumhaft schön das Hinterland hier ist», sagt Gomes.
Dabei liegt die Serra de Monchique gerade einmal rund 30 Kilometer von der Touristenhochburg Portimão entfernt. Vom regen Treiben an der nahen Küste ist in den Bergen nichts mehr zu spüren.
Hier oben liegen weisse Bergdörfer wie das idyllische Caldas de Monchique mit seinen Thermalbädern. In dem Naturschutzgebiet sind Otter, Füchse, Wildschweine, Dachse, Wildkatzen und der seltene Iberische Luchs zu Hause.
Das Netz aus Wander- und Radwegen ist enorm. Wie in der nahen Serra de Caldeirão führen die Routen meist durch dichte Korkeichenwälder. Unberührte Landschaft.
Wandern durch die Postkarten-Idylle
Trekking-Feriengäste zieht es besonders auf die
Via Algarviana. Der Weitwanderweg schlängelt sich auf fast 300 Kilometern parallel zur Küste durch das Hinterland. Gelegentlich sieht man Bauern auf ihren Feldern, die hier Orangen, Feigen, Oliven, Zitronen, Mandeln und Wein kultivieren.
Rund zwei Wochen braucht es für die Strecke von Alcoutim an der Grenze zu Spanien bis zum Cabo de São Vicente bei Sagres, dem südwestlichsten Zipfel des europäischen Festlands.
Wie Alcoutim können auch viele andere Ortschaften entlang der Via Algarviana auf eine stolze Vergangenheit zurückblicken. Hier siedelten schon Phönizier, Karthager, Römer, Goten. Fast 800 Jahren war die Region von den Arabern besetzt.
Farbenprächtige Landschaft ohne Handyempfang
Wer im Frühling auf der Via Algarviana wandert, streift zwischen Salir und Alte entlang alter Steinmauern durch farbenprächtige Blumenlandschaften und Orangen- und Zitronenhaine. Man durchkreuzt verschlafene Dörfer wie Benafim. Ohne Handyempfang, ohne Läden.
Hinter Alte sieht man in den Wälder nahe der Serra de Monchique auch immer häufiger die berühmten schwarzen Schweine, aus denen der bekannte Eichelschinken gemacht wird. Danach biegt die Route Richtung Sagres nach Südwesten ab.
Die Nähe zum Atlantik wird spürbar. Pinien wachsen, die Luft ist salziger, schwüler. Die letzten Kilometer geht es durch das Naturschutzgebiet Cabo de São Vicente zum weltberühmten Kap, an dem die Steilklippen 70 Meter in den Atlantik abfallen.
Auf Paddeltour durch entlegene Buchten
Wer gerne mit Meerblick wandert, ist an der Algarve richtig. Ganz im Westen lockt im Naturpark Costa Vicentina der 19 Kilometer lange Gezeitenweg um das Dorf Carrapateira herum. Ganz im Osten der Algarve zieht der Naturpark Ria Formosa neben Wanderern und Radfahrer auch Kajakfans an. Auf Paddeltouren kann man in einem Labyrinth aus Lagunen, Dünen und Salinen die einzigartige Vogelvielfalt mit riesigen Flamingo-Kolonien und Weissstörchen bestaunen.
Die bekannten Touristenstrände sind grandios. Doch wer sich dort niederlegt, ahnt oft nicht, welch schöne und gut markierte Wanderrouten zwischen den Stränden liegen.
Mehr noch: Wer zwischen Salema und Lagos den rund 20 Kilometer langen Küstenwanderweg nimmt, gelangt an Badebuchten und Strände wie Boca do Rio, wohin sich Badegäste aus den Touristenzentren nicht in Massen verirren.
Berühmte Felsgruppe aus zwei Perspektiven
Ab der Ponta da Piedade ist Schluss mit der Einsamkeit. Die Felsküste ist das unbestrittene Aushängeschild der Algarve. Die meisten schiessen das obligatorische Foto von oben. «Weitaus spektakulärer ist die Felsenwelt allerdings vom Meer aus», sagt Yolanda Tati.
Die aus Lissabon stammende Portugiesin nimmt deshalb an einer Kajaktour durch Tunnel und Höhlen teil. «Die Felsen sehen hier aus wie ein Schweizer Käse», findet Yolanda. An einer Badebucht, die man nur vom Meer aus erreicht, erholt sich die Gruppe und geniesst das glasklare Wasser.
«Den ganzen Tag an einem vollen Strand liegen, wäre für mich nichts», versichert Fritz Schindler. Der 76 Jahre alte Senior ist seit einer Woche mit einer Velogruppe unterwegs. Sie sind von Norden kommend die Küste des Naturparks Costa Vicentina heruntergefahren.
Die letzten Tage in Sagres wolle er sich aber nicht einfach an den Strand legen. Stattdessen steht ein Surfkurs auf dem Programm. «Du bewegst dich, bist permanent mit dem Wasser in Berührung, spürst die Kraft der Wellen. Den ganzen Tag an der frischen Seeluft», schwärmt Schindler. Er liegt an der Praia da Cordoama auf dem Brett und wartet auf die Welle.
Coco – der Engel aus Bern, den die Welt nicht verstand
Coco – der Engel aus Bern, den die Welt nicht verstand
Performance-Künstlerin, selbstbekennende transsexuelle Anarchistin, Macho-Frau, seelisch Heimatlose, Model, Lieblings-Zielscheibe der Schweizer Boulevardpresse – Coco.
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
Olivier G. Fatton begegnete Coco im November 1989 zum ersten Mal. Dieser «lichte und doch so schwermütige Engel» faszinierte den Fotografen vom ersten Moment an.
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
Bei einem Kaffee in einem Berner Schwulenlokal schliessen sie einen fotografischen Vertrag: Coco posiert für ihn und dafür dokumentiert Fatton ihre Geschlechtsanpassung.
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
Aus dem Pakt wurde eine Liebesbeziehung, in deren Verlauf Fatton zahlreiche Aufnahmen von Coco machte. Intime Porträts, ...
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
... inszenierte Modefotografie, zuhause, unterwegs, in Clubs und in den Bergen zeigen die zahlreichen Facetten der schillernden Coco.
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
Und immer wieder diese grossen, melancholischen Augen. Ihre Augen seien ihr zweiter Mund geworden, sagte Coco einmal.
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
Und weil ihre tausendseitige Autobiographie von Dieben gestohlen wurde, erzählen uns diese Augen vom Leben einer Kameliendame des 20. Jahrhunderts – im Bildband «Coco», der dieser Tag erschienen ist.
Bild: Olivier G. Fatton, «Coco», Edition Patrick Frey, 2019
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Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse macht mehr Umsatz und Gewinn
Insgesamt hat DER Touristik Suisse im vergangenen Jahr den Umsatz auf 590 Millionen Franken gesteigert. Das sei ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2022, teilte die Kuoni-Besitzerin am Dienstag mit. Die Reiselust nach der Pandemie sei auch für das Jahr 2024 ungebrochen.
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Freitag und Donnerstag: Streikwelle bremst Flugverkehr aus
Berlin/Frankfurt, 13.03.24: Zehntausende Passagiere müssen sich in den kommenden Tagen erneut auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen aufgerufen.
Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
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