Neue Einfälle gefragtWeinlese im Zeichen von Feuer, Dürre und Krise
Von R. Krüger, D. Düttmann und S. Bhandari, dpa
23.2.2020
Mit Sorge beobachten Australiens Winzer die durch Buschbrände verursachten Rauchschwaden. Auch andere Anbaugebiete auf der südlichen Halbkugel haben mit Problemen zu kämpfen.
Weinliebhaber in aller Welt müssen sich beim aktuellen Jahrgang auf einige Überraschungen einstellen. Im Süden der Erdhalbkugel stehen viele Produzenten der edlen Tropfen arg unter Druck. Buschfeuer in Australien, Wirtschaftskrise in Argentinien, Dürre und chronische Stromausfälle in Südafrika machen den Winzern das Leben schwer.
Das sorgt für ein verknapptes Angebot – damit drohen auch leicht steigende Preise für Weintrinker in Europa. So zumindest lautet eine erste Prognose der Winzer in Südafrika nach dem Auftakt der Traubenlese.
Die Erntemenge in dem Land am Kap dürfte laut Branchenverband Vinpro unter dem Schnitt der letzten fünf Jahre liegen. Wobei immerhin die Qualität «exzellent» sein solle – darauf würden erste Rückmeldungen hindeuten, erklärt die Sprecherin der Marketinggesellschaft Wines of South Africa (Wosa), Maryna Calow.
Lust auf Experimente
Wegen langanhaltender Trockenheit und zuletzt vieler Stromausfälle klagten die Kap-Winzer in den vergangenen Jahren über sinkende Einkünfte und geringere Produktionsmengen. Schon 2019 war der Export um 24 Prozent auf 320 Millionen Liter gesunken. Dank gestiegener Preise kehren sie nun langsam in die Gewinnzone zurück.
Viele Winzer schreckten in der Vergangenheit vor einer Erneuerung ihrer Rebstöcke zurück, einige von ihnen wurden aber experimentierfreudiger. Neben Klassikern gebe es nun komplexere Weine von jüngeren, unabhängigen Winzern, erklärt Petra Mayer von der Südafrika-Weininformation. Mit Blick auf den Klimawandel experimentieren einige Winzer mit hitzeresistenteren Rebsorten oder zogen in höher gelegene Regionen.
Rauchige Aromen
In Australien dagegen grassiert die Sorge, dass die starke Rauchentwicklung durch die Buschbrände die Aromen der Reben negativ beeinflussen könnte. «Rauchige Aromen mögen im Whiskey beliebt sein, aber nicht im Wein», meint die Sprecherin der Vermarktungsgesellschaft Wine Australia, Anita Poddar.
Direkt von den Bränden betroffen gerade einmal ein Prozent der 150'000 Hektar grossen Anbaufläche des Kontinents. «Der Rauch wird potenziell grössere Auswirkungen haben», befürchtet daher auch Tony Battaglene vom nationalen Weinverband.
Von der starken Rauchentwicklung besonders betroffen ist das Anbaugebiet Hunter Valley, vom Feuer dagegen die Region Adelaide Hills. Im Vorjahr exportierte Australien 1,2 Milliarden Liter Wein, von denen 801 Millionen Liter in den Export gingen. Wert: 1,3 Milliarden Dollar.
Argentinien: Staatskredite für Winzer
In Argentinien gibt es bislang noch keine offiziellen Schätzungen zur kommenden Ernte. Allerdings leidet Argentinien gegenwärtig unter einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise. Mit staatlichen Krediten will die Region die Winzer nun unterstützen.
Verschiedene Winzer gehen trotzdem von einer qualitativ und quantitativ guten Weinlese aus. Das Land ist mit 11,8 Millionen Hektolitern der sechstgrösste Weinproduzent der Welt und beschäftigt bei einem Jahresumsatz von gut 800 Millionen Dollar rund 100'000 Menschen.
In den Anbaugebieten Mendoza, San Juan, La Rioja und Salta im Nordwesten des Landes werden Rebsorten wie Malbec, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Syrah und Merlot angebaut.
«Wir werden eine sehr gute Ernte haben», sagte Marcelo Belmonte von der Grupo Peñaflor vor kurzem der Zeitung «Clarín». «Im Moment sind wir sehr optimistisch, was die Qualität angeht.» Auch hier war das Klima nach einer schweren Dürre vor zwei Jahren mit hohen Verlusten für die Landwirtschaft zuletzt günstig.
Auch in dem von monatelangen Protesten geprägten Chile war es zuletzt sehr trocken, das Frühjahr recht kühl. «Es gibt ein grosses Wasserdefizit. Aber bislang haben wir noch keine negativen Auswirkungen bemerkt», sagte der Chef-Önologe des Weinguts Santa Carolina und betonte: «Wir hoffen, dass es ein grossartiges Jahr mit einer guten Ernte und exzellenten Weinen wird.»
Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Klein, aber oho: Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11'050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das, obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Nadia Brönimann: «Deswegen wird sie in der Trans-Community angefeindet»
Eine Netflix-Doku erzählt die Transformation-Geschichte des Zehnkampf-Olympiasiegers Bruce Jenner. Transfrau Nadia Brönimann hat sich «Untold: Caitlyn Jenner» angeschaut und erklärt, was sie von der öffentliche Inszenierung hält.
04.10.2021
«Es gibt Armut in der Schweiz, das wollen viele nicht wahrhaben»
Die Armut ist hierzulande kaum sichtbar. Aber es gibt sie. Betroffene haben oft das Gefühl, von einer ansteckenden Krankheit befallen zu sein. «blue News»-Redaktor Bruno Bötschi besuchte eine Abgabestelle der Lebensmittel-Hilfe Tischlein deck dich.
13.09.2021
Dress Up & Dye: Ein Mantel in Camel, drei Looks
Der camelfarbene Mantel ist ein unerlässliches Kleidungsstück in unserer Garderobe und noch dazu gerade sehr angesagt. Im Video zeigen wir den Camel Coat in drei Styling-Varianten.
25.02.2021
Nadia Brönimann: «Deswegen wird sie in der Trans-Community angefeindet»
«Es gibt Armut in der Schweiz, das wollen viele nicht wahrhaben»