22 Sonntags-Fragen Sibylle Aeberli: «Ich habe die Konsistenz eines Marshmallows»

Von Bruno Bötschi

11.12.2022

«Nieder mit dem Patriarchat weltweit, abschaffen aller Waffen, Klimaneutralität jetzt»: Sibylle Aeberli.
«Nieder mit dem Patriarchat weltweit, abschaffen aller Waffen, Klimaneutralität jetzt»: Sibylle Aeberli.
Bild: Privat

Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel? Bei welchem Song stürmen Sie sofort auf die Tanzfläche? Heute stellen wir unsere 22 Sonntags-Fragen Musikerin Sibylle Aeberli.

Von Bruno Bötschi

Jeden Sonntag stellt blue News einem Menschen aus Gesellschaft, Kultur, Sport, Wirtschaft oder Politik 22 Fragen, um zu erfahren, was sie oder er am Wochenende tut oder lässt – und was der schönste Moment in den vergangenen Tagen war.

Heutiger Gast ist Sibylle Aeberli.

Aeberli ist seit über 30 Jahren freischaffende Musikerin, Komponistin, Schauspielerin und Texterin. Sie leitet den Chor des Sogar Theater und spielt in diversen Bands.

Aktuell ist sie unterwegs mit Stefanie Grob in «Stimmt – die Irren sind männlich», einem rasanten musikalisch-theatralen urkomischen Stück. Die Termine findest du hier.

1. Sibylle Aeberli, was bedeutet Wochenende für Sie – in einem Wort?

Auftreten.

2. Was war der schönste Moment in den vergangenen Wochen?

Als wir kürzlich in meinem Chor beschlossen haben, «Baraye Azadi» von Shervin zusammen aufzunehmen, aus Solidarität mit den iranischen Frauen und Männern.

3. Wenn Sie die Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit?

Nieder mit dem Patriarchat weltweit, abschaffen aller Waffen, Klimaneutralität jetzt. Also vermutlich alles, was jede vernünftige Person angesichts der Weltlage auch tun würde, könnte sie nur befehlen.

4. Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel?

Granatapfel und Telfastin.

5. Bei welcher Modedesignerin, bei welchem Modedesigner lassen Sie Ihr Geld?

Bei Willi Spiess in Zürich, bei Ea Thomé in Zürich und bei Moni Fink und Sandra Kaufmann von Sol Sol Ito in Zürich. Support your locals!



6. Mit wem würden Sie gern einmal zu Abend essen? Die Person darf auch bereits tot sein.

Mit James Baldwin.

7. Wer ist der beste James-Bond-Darsteller? Und warum?

Der Bond-Charakter selber ist langweilig. Da habe ich keine Präferenzen. Darum sage ich: «M und Q sind spannend. Judy Dench und Ben Whishaw!»

8. Welche TV-Serie schauen Sie gerade?

Staffel 2 von «White Lotus».

9. Welches Konzert haben Sie zuletzt besucht?

Aad Hollander Trio from Hell im El Lokal in Zürich.

10. Bei welchem Song lassen Sie sofort alles stehen und liegen und stürmen die Tanzfläche?

«Tightrope» von Janelle Monàe, oh yeah!

11. Wie lange bleiben Sie am Sonntag im Bett, nachdem Sie aufgewacht sind?

Nicht lange. Meistens muss ich dann Text repetieren, packen, auf den Zug und auftreten.

12. Frühstück im Bett – ja oder nein?

NEIN! Niemals! Eine Unsitte.

13. Wann sind Sie zuletzt in ein Gotteshaus gegangen?

Für eine Messe 1977, bei der Konfirmation, zwangshalber. Ansonsten gehe ich ab und zu in schöne Kirchen, um Kerzen für meine Toten anzuzünden.

14. Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten?

Meine Gitarre.

15. Gibt es ein Ritual, das Sie jeden Sonntag pflegen?

Mich sehr gut einsingen.

16. Freiburger Fondue Moitié-Moitié oder Tessiner Risotto?

Tja, da bin ich so moitié-moitié, beides nicht so mein Fall.



17. Das beste Fortbewegungsmittel, das Sie je besessen haben?

Beine inklusive Eins-a-Kniescharniere, Füsse.

18. Locarno oder Lugano?

Lugano.

19. Wenn Sie das Wort Romandie hören: Woran denken Sie?

An den Genfersee, die Rebberge im Lavaux und die Tatsache, dass ich seit acht Jahren keinen Wein mehr vertrage.

20. Was tun Sie am Wochenende zu wenig?

What is a weekend?

21. Welches hartnäckige Gerücht über Sie ist schlichtweg nicht wahr?

Dass ich ein Urgestein der Schweizer Rockmusik sein soll. Dabei bin ich wendig wie ein Wiesel und habe die Konsistenz eines Marshmallows.

22. Ihr Lieblingswitz?

Zwei Planeten treffen sich. Sagt der eine: «Oha, du siehst aber gar nicht gut aus! Was ist denn passiert?» Der andere: «Es geht mir schlecht, ich habe homo sapiens!»  Darauf der erste Planet: «Keine Angst, das geht vorüber.»

Sibylle Aeberli hat den Fragebogen schriftlich ausgefüllt.


Stress: «Mein Vater schlug mich als Baby halb tot»

Stress: «Mein Vater schlug mich als Baby halb tot»

Schläge. Depressionen. Gedanken an Suizid. Die Biographie von Rapper Stress ist harte Kost. Seine Lesung aus dem Buch «179 Seiten Stress» ist es auch – zum guten Glück gibt es aber auch immer wieder etwas zu lachen.

29.11.2022


Zurück zur Startseite