Es darf mehr seinGanz schön selbstbewusst – «Plus Size Influencer» im Internet
Caroline Bock, dpa
18.12.2019
Was heisst es schon, eine Bikinifigur oder einen Waschbrettbauch zu haben? Im Internet finden sich viele Bilder, die das neue Selbstbewusstsein von dicken Frauen und Männern zeigen.
Dicke kennen die Klischees. Sie sind der lustige Kumpeltyp, in schwarze Walle-Walle-Gewänder gehüllt, die die Fettpolster verstecken sollen. Sie sind die Zielscheibe von Lästereien: «Die ist doch schon so dick, warum kauft die sich noch ein Eis?»
An diesem Bild hat sich einiges geändert. Das lässt sich besonders gut im Internet beobachten.
Dort sind auch immer mehr «Plus Size Influencer» unterwegs: Das sind Frauen und Männer, die als Blogger und Models mit neuem Selbstbewusstsein ihre Körper zeigen und zum Teil mit Mode und Werbebotschaften ihr Geld verdienen.
Früher hätte man «Übergrösse» oder «mollige Typen» gesagt. Heute ist «curvy» ein Schlagwort, also kurvig. Ein anderes ist «Body Positivity», die positive Einstellung zum eigenen Körper. Das hat schon der Seifenhersteller «Dove» propagiert, als er vor einigen Jahren mit Frauen warb, die nicht wie dürre Models aussahen.
#Plussize: Millionen Einträge bei Instagram
Wer heute mit «#plussize» bei Instagram sucht, findet Millionen Einträge, darunter den Beweis, dass es auch Bikinifiguren weit jenseits der Grösse 40 und mit Riesenoberschenkeln gibt. Und klar, es ist wie immer im Netz: Nicht allen gefällt das.
Ein Blog heisst «Megabambi». Er gehört Caterina Pogorzelski. Sie kommt in einem kurzen, tief ausgeschnittenen hellblauen Kleid zum Interview ins Café. Die Lippen und Nägel trägt sie rot, an den Beinen hat sie trotz Kälte keine Strumpfhose. «Mir ist immer warm.» Die Kategorie «curvy» braucht sie nicht, sie hat kein Problem damit, sich dick zu nennen. «Na, bin ich ja!»
Caterina Pogorzelski erzählt von ihrem Leben als «Plus Size Influencerin». In ihrer Jugend war die Komikerin Hella von Sinnen für sie quasi die einzige dicke Promi-Frau in der Öffentlichkeit. Sie selbst bekam von ihrer Mutter ein gutes Selbstbewusstsein vermittelt. «Ich war schon immer sehr auffällig», sagt sie.
Ihre Haltung: «Ich bin so, so sehe ich aus, und ich muss damit arbeiten.» Es lebe sich so viel leichter, wenn man sich selber gefalle. Was für sie bemerkenswert ist: Dass ein Fernsehsender ihren ganzen Körper zeigt oder wenn sie als Stylistin nicht nur dicken Menschen Tipps geben kann. Auch an so etwas kann sich der langsame Wandel in der Gesellschaft zeigen.
Caterina Pogorzelski wurde mit Anfang 20 als Model entdeckt, sie besuchte eine Schauspielschule, wurde Bloggerin und Moderatorin. In ihrem Podcast geht sie etwa der Frage nach, wie es sich als «Plus Size Frau» lebt.
Wie denn? «Wenn man weiss, wie man damit umzugehen hat, eigentlich tatsächlich sehr schön.» Was sie am meisten nervt? «Dass man jedem dicken Menschen unterstellt, dass er den ganzen Tag nur Schokolade isst, sich nicht bewegt, nicht weiss, was gesunde Ernährung ist.»
«Sei ruhig auch mal mutig»
Der Tipp von Pogorzelski für Frauen, die einen grösseren Körper haben? «Stell dich vor den Spiegel. Schau dich an. Sei ehrlich mit dir. Finde die Teile an deinem Körper, die du magst, und mit denen fängst du an zu arbeiten. Unterstreich sie mit deiner Kleidung. Arbeite mit Farben. Trage nicht nur Schwarz, sondern trage, was dir gefällt», sagt sie. «Und sei ruhig auch mal mutig.»
Pogorzelski weiss, dass Instagram mit seinen gestylten und vermeintlich perfekten Frauen enormen Druck ausüben kann. Ihr Rat? «Abonniere Leute, die dir guttun.» Was sie an der Modebranche sieht: «Klar gibt es Mode in grossen Grössen, aber noch nicht genug.» In der Tendenz sei die Mode entweder billig oder teuer, zu wenig sei im Mittelfeld.
Schon lange Thema für den Handel
Je nach Hersteller fängt sie bei Grösse 40 bis 42 an, bei Models sogar ab Grösse 38 – also den sehr gängigen Grössen.
Beim Modeunternehmen Otto richtet sich der Blog «Soulfully» an «grossartige Frauen». Es geht darin um «Frisurentipps für ein rundes Gesicht» oder Winterjacken in XXL, auch um Seelenthemen wie Tipps für mehr Akzeptanz. Blog-Teamleiterin Dörte Lehne sagt: «Wir lassen die Community sprechen.» Das werde extrem honoriert. «Die Frauen möchten keine Sonderzielgruppe sein.» Sie hätten durch die Digitalisierung, also das Internet, die Chance, sichtbar zu werden. «Das Frauenbild hat sich dadurch geändert.»
Die Plus-Size-Bewegung bekommt nicht nur Herzchen und Likes im Netz, sie hat auch Kritiker. Übergewicht sei ein Problem und keine Errungenschaft, hiess es etwa in einem «Welt»-Kommentar von 2017. Model Charlotte Kuhrt geht auf diese Debatte in einem Interview mit dem Blog «This ist Jane Wayne» ein: Sie kenne kein Plus-Size-Model, das propagiere, alle sollten jetzt dick werden und ungesund leben. «Einfach nur das Thema Gesundheit aufgrund des Aussehens zu thematisieren, ist oberflächlich und nicht durchdacht.»
Bei den Männern führt Claus Fleissner bei Instagram vor, dass Mode auch in XXXL funktioniert – in rosa Shorts, grauem Rolli oder Paillettenhemd. «Auch wenn wir dick sind, haben wir trotzdem Lust auf Mode», sagt der 41 Jahre alte Social-Media-Manager. Er bekomme tolle Reaktionen. In der Schwulenszene heissen Typen wie er «Bären». Besonders dort sehe man, dass die Jungs bunter und modischer geworden seien.
Fleissner findet: «Alle Körper haben ihre Berechtigung.» Bei dem positiven Blick auf den eigenen Körper sieht er in der Gesellschaft ein langsames Umdenken. Die Frauen hätten da eine Vorreiterrolle.
Sein Tipp in Sachen Mode? Das machen, worauf man Lust habe, nicht an Gebote halten, etwa, dass Querstreifen dick machen. «Ich liebe Querstreifen!»
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
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Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
Bild: iStock
Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
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Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
Bild: iStock
Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
Bild: Getty Images
Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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