Gebären mal anders Die sieben verrücktesten Geburten der Welt

Von Marianne Siegenthaler

10.10.2019

Manche Babys kommen viel früher zur Welt als erwartet – und überraschen die werdenden Eltern beim Fliegen oder beim Heiraten. 
Manche Babys kommen viel früher zur Welt als erwartet – und überraschen die werdenden Eltern beim Fliegen oder beim Heiraten. 
Bild: Getty Images

Wie eine Geburt abläuft, lässt sich nie voraussagen. Doch manchmal kommt es noch verrückter, als man denkt. Ein paar Beispiele.

Bei einer Erstgebärenden dauert eine Geburt durchschnittlich zwölf bis 14 Stunden und findet bei uns in den allermeisten Fällen im Spital statt. Neugeborene wiegen im Durchschnitt 3'300 bis 3'500 Gramm und sind zwischen 50 und 52 Zentimeter gross.

Aber eben: Das sind Durchschnittswerte. Es kann auch ganz anders kommen.

Das erlebte beispielsweise die deutsche Schauspielerin Lisa Maria Potthoff, als sie vor fünf Jahren ihr zweites Kind zur Welt brachte. Dieses hatte es so eilig, dass Potthoff es nicht mehr ins Spital geschafft hat. Statt im Gebärsaal lag sie im Auto, und als Geburtshelferinnen standen ihr eine Rentnerin und eine Joggerin zur Seite.

Nachfolgend sieben weitere Beispiele von aussergewöhnlichen Geburten:

1. Die Schnellste

Stundenlang in den Wehen zu liegen, das ist für viele werdende Mütter eine regelrechte Horror-Vorstellung. Die Engländerin Palak Vyvas kann da nicht mitreden – Töchterchen Vedika kam bereits zwei Minuten, nachdem die Fruchtblase geplatzt war, auf die Welt.

2. Die Längste

Die Irin Maria Jones-Elliott hätte da wohl auch nichts gegen gehabt. Sie war mit Zwillingen schwanger, allerdings kam Tochter Amy bereits nach der 24. Schwangerschaftswoche zur Welt, während Schwester Katie sich noch drei Monate länger Zeit liess. Somit liegen ganze 87 Tage zwischen den Geburten der Zwillingsmädchen.



3. Die Schwerste

1879 brachte die 2,27 Meter grosse Kanadierin Anna Bates in Ohio einen Buben zur Welt, der ganze 10,8 Kilogramm wog, also rund dreimal so viel wie ein durchschnittliches Baby. Doch das schwerste bislang verzeichnete Neugeborene starb nur elf Stunden nach der Geburt. Das schwerste Kind, das überlebte, war laut Guinness-Buch ein Bub von 10,2 Kilogramm, der 1955 im italienischen Aversa zur Welt kam.

4. Die Aussergewöhnliche

Das ist dann doch ein aussergewöhnlicher Ort für eine Geburt: In Honduras brachte eine Frau ihr Kind in einem Leichenwagen zur Welt. Angeblich war die werdende Mutter gerade zu Fuss zum Krankenhaus unterwegs, als sie direkt vor einem Leichenhaus zusammenbrach. Die Mitarbeiter legten die ohnmächtige Frau in einen der Leichenwagen, um sie in die Klinik zu fahren. Allerdings nicht schnell genug, und so kam das Kind im Leichenwagen zur Welt.

Keine Geburt ist wie die andere: Manche Babys starten ganz aussergewöhnlich ins Leben.  
Keine Geburt ist wie die andere: Manche Babys starten ganz aussergewöhnlich ins Leben.  
Bild: iStock

5. Die Überstürzte

Noch schnell heiraten vor der Geburt? Das kann knapp werden, wie die Geschichte der 27-jährigen Sarah aus Berlin zeigt. Sie schnitt gerade die Hochzeitstorte an, als die Fruchtblase platzte und der kleine Fynn ans Licht der Welt drängte. Da blieb keine Zeit zum Umziehen, und bald schon war die Hochzeitsgesellschaft um einen kleinen Gast reicher.

6. Die Wilde

Ganz allein ohne Ärzte, Hebammen oder Geburtshelfer brachte die Amerikanerin Simone Thurber ihre Tochter Perouze an einem leise plätschernden Bach mitten in der freien Natur zur Welt. Immerhin hatte sie schon einige Übung, war es doch bereits das vierte Kind. Und damit auch die ganze Welt etwas davon hat, liess sie sich beim Gebären  von ihrem Mann filmen und stellte den Film auf YouTube.



7. Die Höchste

«Düsenbaby» nannte man den kleinen Alfie, der auf 9'000 Meter Höhe im Flugzeug auf die Welt kam. Geplant war das definitiv nicht, denn der Geburtstermin wäre erst in 14 Wochen fällig gewesen, und so waren die Eltern unterwegs nach Griechenland in die Ferien.

Bonus: Busse für eine zu schnelle Geburt

Wenn eine Geburt zu schnell geht, kann auch schon mal eine Busse ins Haus flattern – nicht wegen der Geschwindigkeit, sondern wegen einem Versäumnis: 2013 wurde ein Zürcher Elternpaar gebüsst, weil der Mann seiner Frau bei einer Blitzgeburt als Hebamme beistehen musste.

Und das kam so: Die Wehen setzten, laut «Tages-Anzeiger», urplötzlich ein. Die Mutter spürte bereits das Köpfchen. Der Vater brachte die zweieinhalbjährigen Zwillinge in ihr Zimmer, rief die Sanität an und machte sich auf eine Hausgeburt gefasst.

Nach wenigen Minuten erblickte die Tochter das Licht der Welt – gesund und munter. Mutter und Vater hatten offenbar alles richtig gemacht. Gerade rechtzeitig zum Abnabeln traf erst die Sanität und etwas später eine Ärztin ein.

Ganz ohne Geburtshelfer brachte eine Amerikanerin ihr Kind mitten im Wald zur Welt – und zeigte den intimen Moment auf Youtube.
Ganz ohne Geburtshelfer brachte eine Amerikanerin ihr Kind mitten im Wald zur Welt – und zeigte den intimen Moment auf Youtube.
Bild: Getty Images 

Dreieinhalb Wochen nach der plötzlichen aber glücklichen Geburt meldeten sich die Behörden bei den Eltern: Die Geburt hätte innert dreier Tage beim Zivilstandsamt gemeldet werden müssen. Normalerweise täte dies die Hebamme. Da aber bei der Geburt keine dabei war, hätte der Vater den Familienzuwachs melden müssen. 

Kurz darauf traf bei den Eltern ein Strafbefehl des Stadtrichteramts ein, vom Vater halb belustigt, halb schockiert auf Facebook gestellt. Er wurde wegen Unterlassens der Geburtsmeldung innert dreier Tage (laut Artikel 34 lit. b der Zivilstandsverordnung) mit einer Busse von 200 Franken und Gebühren von 250 Franken bestraft. Bei Nichtbezahlen drohte eine Ersatzfreiheitsstrafe von zwei Tagen.

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