Kolumne am MittagDie Queen, Andrews Shitstorm – und warum die Royals jetzt jobben
Von Carlotta Henggeler
21.11.2019
Nur einmal angenommen, Grossbritannien striche dem britischen Königshaus die Apanage. Wir haben ein paar Job-Vorschläge für William, Harry, Kate, Meghan – und alle anderen.
Der ewige Brexit hin und her entwickelt sich zum Dauerwitz. Ein politisches Pingpong mit hohem Nerv-Faktor. Die UK hat den Brexit, Berlin den BER.
Aber es gibt eine elegante Lösung zum Brexit-Schlamassel, die sich sogar bis zur Tea Time umsetzen liesse: Man schicke Brexit-Boris ins Schweizer Exil, streiche den Royals die Apanage (also ihren Lohn). Stattdessen beglückt man mit den übrigen Pfundmillionen das gemeine Volk des Königreichs.
Die Schweiz: Kein Corgi Paradies
Zudem könnten Queen Elizabeth II., Gemahl Prinz Philip, Anne, Charles, Camilla, William, Harry und Co. sich die Hemdsärmel hochkrempeln und richtig arbeiten gehen. Oder ins Ausland flüchten.
Okay, Queen Mom ist längst pensioniert und ihre Welsh Corgi Pembroke Vierbeiner eigenen sich schlecht zur Exil-Flucht in die Schweiz. So Hündchen sind ja auch zarte Wesen.
Ausserdem ist Prinz Andrew wegen seiner mutmasslichen Rolle in der Epstein-Affäre direkt in eine Lawine geraten. Oder auf Neudeutsch: Die Royals stecken mitten in einem Shitstorm. Holymoly!
Queen Elizabeth bereitet die Epstein-Edward-Geschichte Magenbrennen. Sie schmeisst ihre PR-Menschen aus dem Buckingham Palace. Natürlich durch die Hintertüre, wegen der Yellow-Press. Sie ist aber nicht bekannt dafür, to beat about the bush (um den heissen Brei herumzureden). Ihr Motto ist: Grab life by the throat, also pack den Stier an den Hörnern.
In ihrer Verzweiflung beginnt sie im Netz rumzusurfen und bald darauf – der erlösende Klick: Sie stösst auf die Kardashians. Welche TV-Familie hat schon mehr Skandale und Skandälchen hinter sich? Und wenn jemand weiss, wie man aus Sch*** Gold zaubert, dann ist es Ober-Kardashian Kris Jenner. Doch nach vielen (geheimen) Skype-Telefonaten steht fest: Auch Jenner kann den Shitstorm nicht bremsen.
Opa Charles gründet die Kita Royal und ein Fussballteam
Und siehe da, Kris Jenner schafft es, die Wogen zu glätten. Schon bald kehrt wieder Ruhe in Buckingham Palace ein. Bleibt nur noch ein Problem zu lösen: Wie kommen Charles, William, Harry und Konsorten an viele Moneten?
Prinz Charles hat auf der Jagd eine Erleuchtung: Auf seinem Anwesen ist viel Platz. Kurzentschlossen gründet His Royal Highness Charles Philip Arthur George, Prince of Wales und Duke of Cornwall, einen Mittagstisch. Genug fidel ist er ja, das hat er auf seinen vielen Reisen um den Globus bewiesen. Und an Nachwuchs mangelt's bei den Royalen ja nicht. Und glaubt man der Klatschpresse, kommt bald noch eins dazu. Meghan soll wieder in froher Erwartung sein – oder war es wieder Kate?
Prinz Charles gründet eine Kita Royal. Für die Nachmittage plant der rüstige Kinder-Bespasser, eine Fussballmannschaft auf die Beine zu stellen. Fussball hat in England ja bekanntlich Tradition.
Jeden Nachmittag wird auf königlichem Gelände gekickt, was Camilla gewaltig auf die Nerven geht. Sie hält bewusst ihre Meinung zurück, sonst könnte Charles noch auf die Idee kommen, sie einzuspannen. Das würde ihre sorgfältig manikürierten Fingernägel und ihre Designerrobe nicht aushalten. Und der Lärm erst, den elf Kids verursachen – Migräne ahoi!
Harry wird Recycling-Fachmann, William Gärtner
Prinz Harrys Herz schlägt (vermeintlich) für den Umweltschutz. So reiste er kürzlich per Privatjet an eine Klimakonferenz, wo er barfüssig (warum denn eigentlich?) zum Rednerpult schritt und seine Öko-Ergüsse von sich gab. Da er nun auf eigenen Beinen stehen muss, beschliesst der Rotschopf, sich dem Thema Recycling anzunehmen. Nach einigen Bewerbungen findet er beim ERZ, also der Firma für Entsorgung und Recycling der Stadt Zürich, einen Job im Recyclinghof Hagenholz. Dort weist er die Leute beim Entsorgen ein. Endlich eine Arbeit mit Hand und Fuss.
Derweil entdeckt Prinz William seinen grünen Daumen. Da er ein schlauer ist, macht er sich als Friedhofsgärtner selbstständig. Denn: Gestorben wird immer, egal wie die Wirtschaftslage ist. Ein Job mit Zukunft. Not macht bekannterweise erfinderisch. Das ist auch bei Blaublütern so.
Meghan wird Anwaltsassistentin und Kate?
Und was ist mit Meghan und Kate? Meghan war vor der royalen Eheschliessung schon Gutverdienerin. Sie spielte in der beliebten US-Anwaltsserie «Suits» eine Assistentin. Sie knüpft gleich dort an und zack – startet als Anwaltsgehilfin durch.
Kate ist unentschlossen. Sie hat einen Bachelor of Arts (2005), hat schon als Mode-Assistenz-Einkäuferin oder im Marketing gejobbt. Doch beides gelüstet sie nicht. Das Dreifach-Mami hat Lust, auszubrechen, Neues auszuprobieren. Kurzentschlossen bewirbt sie sich als Turnlehrerin im Kindergarten von George und wird eingestellt.
William freut sich sehr über Kates neue Beschäftigung. Wandelt sie auf den Spuren seiner geliebten Mutter. Prinzessin Diana war ausgebildete Kindergärtnerin.
Und was ist die Quintessenz? So ein royaler Shitstorm bringt auch Gutes.
Regelmässig bis unregelmässig gibt es werktags um 12 Uhr auf «Bluewin» die Kolumne am Mittag – über Persönlichkeiten, Stars und Sternchen.
Seit der König von Thailand jüngst seine offizielle Geliebte vorstellte, ist ein neuer Stern am Himmel der Klatschpresse erstrahlt. Dabei ist die thailändische Monarchie fast 800 Jahre alt – und wahrscheinlich nicht die einzige, die Ihnen vor lauter Meghans, Victorias und Letizias bisher noch nicht untergekommen ist.
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Regiert wird Thailand seit 2016 von König Maha Vajiralongkorn oder kurz Rama X., einem Mann mit bewegtem Privatleben: Dreimal liess sich der heute 67-Jährige bereits scheiden. Und Ehefrau Nummer vier, Suthida Tidjai, darf sich nun nach wenigen Monaten Ehe mit einer Zweitfrau arrangieren.
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Zuvor war sie diejenige, über die die Boulevardpresse – vor allem die modeaffinen – aus dem thailändischen Königshaus am ehesten berichteten: Prinzessin Sirivannavari Nariratana, Maha Vajiralongkorns Tochter aus zweiter Ehe, hat sich bereits als Designerin versucht und ist auf Fashion Shows ein gern gesehener Gast.
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Ihn sucht man in der Klatschpresse hingegen vergebens: König Norodom Sihamoni, der seit 2004 Herrscher von Kambodscha ist. Gekrönt wurde er noch von seinem eigenen Vater Norodom Sihanouk, nachdem dieser zum zweiten Mal (!) abgedankt war: Einmal 1955 aus politischen und 2004 aus gesundheitlichen Gründen.
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Wer Norodom Sihamoni einmal auf den Thron folgen wird, ist ungewiss – und das nicht nur, weil der amtierende Monarch kinderlos ist: Seit 1993 wird Kambodschads König gewählt. In Frage kommt jedes Mitglied der könglichen Dynastien Norodom, Ang Duong oder Sisowath, das älter als 30 ist. Ob männlich oder weiblich, ist in der Verfassung nicht explizit erwähnt.
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Ebenfalls vom eigenen Vater gekrönt wurde Jigme Khesar Namgyel Wangchuck. Der ist seit 9. Dezember 2006 König von Bhutan – und nach dem 102 Tage jüngeren Scheich von Katar der jüngste regierende Monarch unserer Zeit.
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Der junge «Drachenkönig» gilt als sehr beliebt, auch weil er den Demokratisierungsprozess des Landes vorantreibt. Und seit er 2011 Jetsun Pema zur Frau nahm, die er schon als junges Mädchen kannte, hat der Himalaya-Staat nun auch seinen royale Bilderbuchromanze.
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«Will und Kate des Himalaya» wurde das junge Königspaar schon genannt – ob das beim Besuch der britischen Originale im April 2016 zur Sprache kam? Vermutlich kreisten die Gespräche eher um Babys – immerhin kam zwei Monate zuvor Kronprinz Jigme Namgyel Wangchuck zur Welt.
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Auch Williams Bruder Prinz Harry schaut gerne mal bei anderen Royals vorbei – am liebsten im Palast von Lesotho. Harry verbrachte nach seinem Schulabschluss zwei Monate in dem afrikanischen Land, in dem seit 1996 König Letsie III. regiert. Ein noch engeres Verhältnis als zu dem Monarchen pflegt Harry allerdings zu ...
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... dessen jüngerem Bruder Prinz Seeiso – und zwar nicht nur wegen seiner tollen Dance-Moves, die er 2010 beim gemeinsamen Besuch der britischen Prinzen unter Beweis stellte: Im April 2006 riefen Harry und er die Sentebale-Stiftung ins Leben, die sich für benachteiligte Jugendliche und Kinder des Landes einsetzt – allem voran AIDS-Waisen.
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Tatsächlich war Prinz Seeiso das einzige Mitglied eines ausländischen Königshauses, das im Mai 2018 der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle beiwohnte.
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Seither hatte auch Herzogin Meghan schon Gelegenheit, ein paar Könige kennenzulernen. Zuletzt etwa Mohammed VI. von Marokko. Seit 789 hatte das nordafrikanische Land einen Herrscher, doch erst seit 1957 einen König: Als Mohammeds VI. Grossvater Mohammed V. inthronisiert wurde, war er zunächst Sultan.
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Vor wenigen Wochen konnte Mohammed VI. sein 20-jähriges Thronjubiläum begehen – wohl auch, weil er sich während des Arabischen Frühlings weise verhielt: Von vornherein schon gemässigter als seine Vorgänger, führte Mohammed VI. 2011 die parlamentarische Monarchie ein, womit er seine De-Facto-Alleinherrschaft beendete.
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Hassanal Bolkiah, der Sultan von Brunei, hat in seinem Reich die Zügel hingegen noch fest in der Hand – und das seit fast 52 Jahren. Damit ist er nach Queen Elizabeth II. der Monarch mit der längsten Regierungszeit. Und als höchst umstritten, spätestens seit er jüngst die Todesstrafe für Ehebruch und Homosexualität wieder einführte.
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Die Königsfamilie von Brunei ist ausserdem eine der reichsten der Welt, was 2004 auch bei der Hochzeit des Kronprinzen Al-Muhtadee Billah zur Schau gestellt wurde: Seine Braut Sarah Salleh, Tochter einer Schweizerin und eines Bruneiers trug einen Brautstrauss aus purem Gold. Die Halbschweizerin schenkte dem Kronprinzen bislang vier Kinder.
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Verbindungen in die Schweiz hat auch Tupou VI.: Den kann man in schöner Regelmässigkeit in St. Moritz beim Skifahren antreffen. Schnee kennt man in seiner Heimat nur vom Hörensagen, die niedrigste je in Tonga gemessene Temperatur betrug 8,7 Grad Celsius. Vermutlich kam der König während seiner Schulzeit in England oder Studienzeit in den USA auf den Geschmack.
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Beerben wird ihn eines Tages voraussichtlich sein Sohn Tupouto'a 'Ulukalala, der 2012 Sinaitakala Tu'imatamoana 'i Fanakavakilangi Fakafanua heiratete. Seine Wahl sorgte im Südsee-Königreich für Kontroversen – immerhin ist seine Braut auch seine nicht ganz so entfernte Cousine. Selbst der König soll skeptisch gewesen sein, doch die Königin setzte ihre Wahl durch.
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Und auch in Europa gibt mehr Monarchen, als Ihnen wahrscheinlich bewusst ist. Zum Beispiel Emmanuel Macron. Der ist selbstverständlich «nur» Premier und nicht König von Frankreich, wohl aber Kofürst von Andorra – eine Aufgabe, die nach dem Ende der französischen Monarchie auf den jeweiligen französischen Staatschef überging.
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Der zweite Kofürst von Andorra ist seit dem 13. Jahrhundert der jeweilige Bischof von Urgell, seit 2003 Joan Enric Vives i Sicília. Damit ist Andorra das einzige Land der Welt, das von zwei ausländischen Kofürsten regiert wird – zumindest theoretisch. Faktisch ist das Kofürstenamt repräsentativ, allerdings mit Vetorecht bei auswärtigen Angelegenheiten.
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Und auch eine absolute Monarchie gibt es in Europa noch, auch wenn sie von den meisten nicht als solche Wahrgenommen wird. Tatsächlich aber gilt der Vatikanstaat als Wahlmonarchie mit dem Papst, aktuell Franziskus, als absolutistischem Herrscher. Es heisst also nicht umsonst Papstthron und Papstkrone ...
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