Kolumne am MittagAls Timm Thaler und dem Kolumnisten das Lachen verging
Von Bruno Bötschi
14.5.2020
Vor 40 Jahren lief die TV-Serie «Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen». Der Kolumnist wäre zu gern mit dem Jungen mit dem unwiderstehlichen Lachen befreundet gewesen – bis ihm selber das Lachen verging.
Meine erste TV-Serie war «Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen». Ich war zwölf Jahre alt, als die Geschichte des 13-jährigen Timm 1979 erstmals im Fernsehen gezeigt wurde. Wenn heute im Radio die eingängige Titelmelodie von Christian Bruhn gespielt wird (was viel zu selten passiert), ist es wie eine Zeitmaschine. Sie versetzt mich zurück ins Wohnzimmer meiner Eltern.
Timm Thaler (gespielt von Thomas Ohrner) besitzt ein unwiderstehliches Lachen, deshalb verzeiht die Lehrerin dem Wuschelkopf auch fast jeden Streich. Baron de Lefouet, ein griesgrämiger Geschäftsmann, und sein Diener Anatol beobachten den Jungen und planen, ihm dieses Lachen abzukaufen.
Was hätte ich damals dafür gegeben, mit Timm befreundet zu sein. Mit ihm, dem liebenswertesten Teenager der TV-Geschichte. Die 13-teilige Weihnachtsserie brannte sich tief in mein Gedächtnis ein.
Der reichste Junge der Welt, der jede Wette gewinnt
Noch einmal zum Inhalt: Timms Vater ist Fluglehrer und kommt während eines Auftragsflugs für den Baron de Lefouet ums Leben. Weil Timm durch diesen Verlust sein Liebstes verloren hat, ist er nun leichter durch den hinterhältigen Geschäftsmann manipulierbar.
Und so kommt es, wie es kommen muss: Timm schlägt ein, geht einen Pakt mit dem Teufel ein – also: mit dem Baron. Dieser bekommt das Lachen, dafür wird Timm der reichste Junge der Welt, der jede Wette gewinnt.
Ich ging keinen Pakt mit dem Teufel an – das Lachen verging mir im Februar 1980 trotzdem. Und das kam so:
Immer am Montag, 17:45 Uhr, wurde eine neue Folge von «Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen» im Schweizer Farbfernsehen gezeigt. Ja, ich musste sage und schreibe jeweils sieben ganze Nächte und sieben ganze Tage warten, bis die Geschichte endlich weiterging. Schon das war nicht zum Lachen.
Aber es kam noch schlimmer, viel schlimmer: Ich sass also jeden Montag kurz vor sechs Uhr vor der Flimmerkiste und wartet auf Timm Thaler. Jeden? Nein, nur fast jeden. Denn ausgerechnet die 13. und letzte Folge konnte ich nicht schauen. Ja, an diesem Abend verging mir schlagartig das Lachen.
Kein Replay-TV, keinen Videorecorder
Man stelle sich mich als 12-jährigen Teenager vor: Da läuft im TV die allerletzte Folge der absoluten Lieblingsserie, und ich bin nicht zu Hause. Meine Welt wurde an diesem Abend ein grosses Stück trauriger. Denn damals, also vor 40 Jahren, gab es noch kein Replay-TV und keinen Videorecorder, zumindest unsere Familie besass keinen. Und das Internet wurde auch erst viele Jahre später erfunden.
Ich habe an diesem Montagabend im Februar 1980 ganz bitterlich geweint; auch weil ich wusste, dass ich mit grosser Wahrscheinlichkeit der einzige in unserer Klasse war, der nicht mitbekommen hatte, wie Timm in der letzten Folge sein Lachen vom Baron endlich wieder zurückgewinnt.
Irgendwann fand ich mein Lachen wieder, und Timm Thaler rückte langsam in den Hintergrund. Aber ganz vergessen habe ich ihn freilich nie. Es sollte noch über ein Jahrzehnt dauern, bis ich bei einem Freund endlich die letzte Folge «Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen» sehen konnte.
Ach, wie habe ich gelacht an diesem Abend.
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
Bild: iStock
Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
Bild: iStock
Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Bild: Getty Images
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
Bild: iStock
Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
Bild: iStock
Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
Bild: Getty Images
Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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