Bewegung Nochmals kurz raus zum Joggen? Die besten Tipps von drei Profis

Von Sulamith Ehrensperger

19.3.2020

Joggen zu zweit. Ja, aber in der aktuellen Ausnahmesituation nur mit dem Hund empfohlen.  
Joggen zu zweit. Ja, aber in der aktuellen Ausnahmesituation nur mit dem Hund empfohlen.  
Bild: iStock

Darf ich zum Sport noch raus gehen? «Bluewin» hat bei drei bekannten Coaches nachgefragt und verrät ihre Tipps, um trotz Corona-Stillstand in Bewegung zu bleiben.

Darf ich im Wald noch joggen oder spazieren gehen? Ja, darf man – aber nur allein. Individuell Sport zu machen ist im Moment also noch erlaubt, aber dass alle zusammen joggen gehen, das wird ausdrücklich nicht empfohlen. Sollten die Corona-Fallzahlen weiter so stark zunehmen, sind weitere Verschärfungen, sogar eine Ausgangssperre möglich.

Wie bleiben wir zu Zeiten des «Corona-Stillstands» in Bewegung? «Bluewin» hat bei ehemaligen Sportstars und heutigen Coaches nachgefragt. 

Viktor Röthlin: «So viele Liegestützen wie Sie alt sind»

Viktor Röthlin, ist einer der erfolgreichsten Schweizer Marathonläufer. Zu seinen grössten Erfolgen zählt unter anderem der Europameistertitel 2010 in Barcelona. Heute ist der Obwaldner Laufcoach und Initiator von Switzerland Marathon light.
Viktor Röthlin, ist einer der erfolgreichsten Schweizer Marathonläufer. Zu seinen grössten Erfolgen zählt unter anderem der Europameistertitel 2010 in Barcelona. Heute ist der Obwaldner Laufcoach und Initiator von Switzerland Marathon light.
Bild: zvg

Viktor Röthlin: «Bin ich froh, darf man trotz Notstand noch Joggen gehen. Dies aber natürlich allein, und man sollte jetzt auch nicht gerade das härteste Intervall-Training absolvieren. Und dann könnte man sich auch endlich einmal seinen Defiziten zuwenden. Die meisten Jogger gehen nämlich ausschliesslich laufen und vergessen dabei, ihr Fahrgestell zu stärken – etwa wie ein Döschwo mit Ferrari-Motor. Überlastungen am Bewegungsapparat sind vorprogrammiert, darum ist jetzt der richtige Zeitpunkt, Defizite auszugleichen.



Bestellt euch online ein Springseil und eine Gymnastikmatte und macht alle zwei Tage ein 30-minütiges Kombi-Programm bestehend aus Rumpfstabilitätsübungen und Seilspringen. Ich absolviere immer zwei Minuten lang eine Rumpfübung beispielsweise ‹Plank›, gefolgt von einer Minute Seilspringen. Zusammen mit cooler Musik macht dies auch trotz Corona-Krise richtig Spass. Wer sich nicht fürs Rumhüpfen und Trainieren begeistern kann, dem empfehle ich wenigstens, täglich so viele Liegestützen zu machen, wie man alt ist. Ab 40 Jahren darf man dies natürlich gern auch in Form von einem Serientraining machen.»

Markus Ryffel: «Das Stadion Natur hat immer geöffnet»

Markus Ryffel ist ein ehemaliger Schweizer Langstreckenläufer. Er gewann in den 80er-Jahren Edelmetall an Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. Heute ist er Laufcoach und Initiator von Laufveranstaltungen wie dem Frauenlauf und dem Greifenseelauf.
Markus Ryffel ist ein ehemaliger Schweizer Langstreckenläufer. Er gewann in den 80er-Jahren Edelmetall an Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. Heute ist er Laufcoach und Initiator von Laufveranstaltungen wie dem Frauenlauf und dem Greifenseelauf.
Bild: Peter Lehmann

Markus Ryffel: «In der Corona-Krise müssen wir flexibel bleiben und nach Alternativen suchen. Auch wenn die Sportstätten nun eine Weile geschlossen bleiben, heisst das nicht, dass man sich nicht mehr sportlich betätigen darf. In der jetzigen Situation bieten einem das eigene Zuhause und das Stadion Natur die Möglichkeit, sich dennoch fit zu halten. Eine regelmässige, körperliche Aktivität bringt nicht nur den Kreislauf richtig in Schwung, sondern hält auch die Abwehrkräfte auf Trab.



Bewegung im Freien aktiviert das Immunsystem sogar besonders wirkungsvoll. Sportliche Betätigung wie Joggen, Nordic Walking oder zügiges Marschieren an der frischen Luft sind dafür bestens geeignet. Wer sich gesund fühlt, baut idealerweise drei bis vier Mal pro Woche ein Training von 30 bis 45 Minuten an der frischen Luft in den Alltag ein.»

Cindy Landolt: «Mein bester Tipp ist Verständnis haben»

Seit die Schweiz den Notstand ausgerufen hat, sind die Sportanlagen und Fitnesscenter geschlossen. Auch davon betroffen ist die bekannte Personal Trainerin und Influencerin Cindy Landolt. Sie hat kurze Trainingsprogramme zusammengestellt – mit diesen möchte sie alle motivieren, die zu Hause in Bewegung bleiben wollen.

Cindy Landolt: «Mein bester Tipp ist Rücksicht nehmen und Verständnis haben füreinander. Nur wenn wir die Vorschriften des Bundes einhalten, führt dies zu einer Auflösung des Lockdowns. Für alle, die weiter trainieren möchten, habe ich Home-Workouts vorbereitet.» 



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