Früherkennung Diagnose Brustkrebs – Früherkennung kann Leben retten

seh, dpa

11.9.2019

Pro Jahr erkranken in der Schweiz rund 6000 Frauen neu an Brustkrebs, das sind jeden Tag mehr als 16 Betroffene.
Pro Jahr erkranken in der Schweiz rund 6000 Frauen neu an Brustkrebs, das sind jeden Tag mehr als 16 Betroffene.
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Brustkrebs kann jede Frau treffen. Frauen können aber dazu beitragen, dass ihr Brustkrebsrisiko möglichst gering bleibt und sie eine Erkrankung möglichst frühzeitig erkennen. Ein Überblick.

Politikerinnen, Schauspielerinnen, Sängerinnen: Immer wieder machen prominente Frauen ihren Brustkrebs publik. So auch die 45 Jahre alte SPD-Politikerin Manuela Schwesig, die wegen Brustkrebs nun ihr Spitzenamt in Berlin, den SPD-Vorsitz, aufgibt.

Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste Krebskrankheit. Pro Jahr erkranken in der Schweiz rund 6000 Frauen neu an Brustkrebs, das sind jeden Tag mehr als 16 Betroffene. Laut Statistik erkranken in der Schweiz pro Jahr auch rund 50 Männer an Brustkrebs. 

Die meisten Frauen, die erkranken, haben die Wechseljahre bereits hinter sich. Aber auch junge Frauen können betroffen sein. Eine von fünf erkrankten Frauen ist bei der Diagnose jünger als 50 Jahre. Das zeigt auch die Geschichte der Bloggerin Kim, die um die Welt ging.

Die zur Zeit der Diagnose 29-Jährige postete ihre Krankheit und ihren Kampf dagegen auf Instagram und ihrem Blog. Nur ein Jahr nach der Diagnose ist sie an den Folgen ihrer Krebserkrankung gestorben. Eine internationale Studie zeigte kürzlich, dass die Krebsrate bei den U-40-Jährigen steigt, und dass ein Drittel der Erkrankten den Krebs nicht überlebt. 

80 von 100 Frauen entdecken den Tumor selbst

Es gibt Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs. Mit Früherkennungsuntersuchungen soll der Krebs entdeckt werden, wenn er noch klein ist und keine Ableger gebildet hat. Bei früh entdeckten Brustkrebserkrankungen sind die Überlebenschancen der betroffenen Frauen im Allgemeinen höher und die Behandlung ist meist einfacher und weniger belastend, heisst es auf der Seite der Krebsliga Schweiz

Es geht im Alltagstrab gerne vergessen: Frauen wird dazu geraten, möglichst einmal im Monat ihre Brust zu Hause selbst abzutasten, zusätzlich zu den Routineuntersuchungen beim Gynäkologen. Schätzungsweise 80 von 100 Patientinnen haben ihren Tumor selbst beim Abtasten der Brust entdeckt.

Durch das regelmässige Abtasten können Knoten in der Brust frühzeitig erkannt werden. Die Selbstuntersuchung ist aber kein Ersatz für eine ärztliche Untersuchung.
Durch das regelmässige Abtasten können Knoten in der Brust frühzeitig erkannt werden. Die Selbstuntersuchung ist aber kein Ersatz für eine ärztliche Untersuchung.
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Den Blick in den Spiegel nicht vergessen

Der beste Zeitpunkt für das Abtasten liegt zwischen dem siebten und zwölften Tag nach Beginn der Periode, empfiehlt die Krebsliga. Wichtig ist auch ein kurzer Blick in den Spiegel, ob sich das Aussehen der Brust verändert hat. Die Selbstuntersuchung ist laut Krebsliga aber kein Ersatz für eine ärztliche Untersuchung.

Bei einer der folgenden Veränderungen raten Experten, diese so rasch wie möglich ärztlich abzuklären:

  • (schmerzlose) Knoten oder Verhärtungen an den Brüsten oder in den Achselhöhlen
  • Eine Veränderung der Grösse, Form oder Farbe der Brust
  • Hautveränderungen, zum Beispiel Rötungen, Wölbungen oder Einziehungen, v.a. bei der Brustwarze
  • Entzündungen der Brustwarzen oder Flüssigkeitsabsonderung aus einer Brustwarze, möglicherweise mit Blut vermischt
  • Schmerzen oder Spannen, das sich anders anfühlt als bei der Monatsblutung
  • Neu auftretender Grössenunterschied der Brüste 
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust
Frauen jeden Alters wird empfohlen, ungewöhnliche Veränderungen der Brust ärztlich untersuchen zu lassen. Als Kandidatinnen für ein Mammografie-Screening vor dem 50. Lebensjahr gelten Hochrisikopatientinnen, etwa solche aus Brustkrebsfamilien. 
Frauen jeden Alters wird empfohlen, ungewöhnliche Veränderungen der Brust ärztlich untersuchen zu lassen. Als Kandidatinnen für ein Mammografie-Screening vor dem 50. Lebensjahr gelten Hochrisikopatientinnen, etwa solche aus Brustkrebsfamilien. 
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Die Früherkennung im Überblick

Frauen jeden Alters wird empfohlen, ungewöhnliche Veränderungen der Brust ärztlich untersuchen zu lassen. Denn Brustkrebs im Frühstadium löst meistens keinerlei Beschwerden aus.

Bei Frauen über 50 Jahren ist die Mammografie, eine Röntgenuntersuchung, die bevorzugte Untersuchung. Unter bestimmten Bedingungen können frühere, engmaschigere oder andere Untersuchungen angeraten sein – etwa, wenn es Brustkrebsfälle in der Familie gab. 

Eine Früherkennungs-Mammografie ist nur im Rahmen eines Programms oder bei einem familiär erhöhten Brustkrebsrisiko eine Pflichtleistung der Krankenversicherung. In vielen Kantonen bestehen Programme, in denen Frauen ab 50 Jahren alle zwei Jahre eingeladen werden, eine Früherkennungs-Mammografie machen zu lassen.

Prinzipiell gilt der Rat: Spüren Frauen einen Knoten, einen Grössenunterschied, eine Einziehung oder eine Art Delle in der Brust, sollte man nicht bis zum nächsten Früherkennungstermin abwarten. In so einem Fall geht Frau lieber zeitnah zum Frauenarzt.

Bei Fragen und Unsicherheiten kann der kostenlose Beratungsdienst der Krebsliga Schweiz oder Ihre regionale Krebsliga weiterhelfen.

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