Lily-Rose Depp verkörpert in «The Idol» einen Popstar, der sich mit allen schäbigen Facetten der Musikindustrie herumschlägt.
Eine davon ist Tedros, gespielt von Abel Tesfaye, bekannt als The Weeknd.
Sie befinden sich in einer toxischen Beziehung zueinander, «The Idol» will schockieren und überschreitet unzählige Grenzen.
«The Idol»: Von diesem schmierigen Märchen kannst du nicht wegsehen
Lily-Rose Depp verkörpert in «The Idol» einen Popstar, der sich mit allen schäbigen Facetten der Musikindustrie herumschlägt.
Eine davon ist Tedros, gespielt von Abel Tesfaye, bekannt als The Weeknd.
Sie befinden sich in einer toxischen Beziehung zueinander, «The Idol» will schockieren und überschreitet unzählige Grenzen.
Lily-Rose Depp und The Weeknd mimen ein Popsternchen und ihren schleimigen Guru in der neuen Serie «The Idol». Das Drama ist mit Schockmomenten gespickt – und man schämt sich für die Unterhaltung.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- «The Idol» befasst sich mit der überspitzten und damit dunkelsten Seite eines jungen Popstars, der von einem Guru gefesselt wird – auch buchstäblich.
- In den Hauptrollen siehst du Lily-Rose Depp und Musiker Abel «The Weeknd» Tesfaye.
- Die Serie ist äusserst explizit und scheut nicht vor derbem Humor oder übertriebener Satire.
Die ersten 20 Minuten von «The Idol» machen den Eindruck, dass es um mehr geht, tiefer schürft, als es die Thematisierung von Oberflächlichkeit und Kunstgriffen in der Musikbranche zulässt. Das Drama ist da prächtiger und dichter als später.
Der Kopf hinter der Erfolgsserie «Euphoria», Sam Levinson, hat das Drehbuch für «The Idol» geschrieben und führte ebenfalls Regie. Es dreht sich um das vergoldete Leben eines Popstars und eines «Gurus», welcher ihre Welt durcheinander bringt. Das Drama lässt sich nicht anders umschreiben als ausbeuterisch und empörend – gezielt so natürlich.
Schockierend und mit Witz springen wir kopfüber in dieses schmierige Märchen: Der Popstar Jocelyn (Lily-Rose Depp) schiesst gerade Fotos für ihr neues Album-Cover und übt danach im riesigen Garten ihrer Villa mit ihren Background-Tänzern. Währenddessen geht sie auf Twitter viral, weil jemand ein Foto von ihr veröffentlicht, auf welchem sie Sperma im Gesicht trägt.
Eine masslos übertriebene Satire
Ihre Agentin wird daraufhin wütend und macht sich Sorgen, dass die 14-jährigen Mädchen keine Tickets mehr für ihre Performance von «I'm A Freak» kaufen werden. Ein Song, in welchem gesungen wird: Geh auf die Knie und mach dich bereit, eine Schlampe zu sein.
Verzweifelt wird versucht, mit «The Idol» zu schockieren. Die Serie ist pures Chaos, eine masslos übertriebene Satire über Ruhm ohne die Ehre. Und ich muss zugeben: Auf eine unausstehliche Weise fühle ich mich unterhalten. Ich fühle mich dabei dreckig, schäme mich ein bisschen.
Auftritt, Tedros (Abel Tesfaye, besser bekannt als The Weeknd). Jocelyn trifft ihn in einem Klub an, in welchem er durch den Abend leitet – und unaufhörlich ins Mikrofon spricht. Er fragt sie, ob sie denn hier sei, um zu ficken?
Ja, Tedros löscht jeglichen Funken Charisma, den irgendeine Figur hat. Hoffentlich gewollt. Wie die Assistentin von Jocelyn korrekt bemerkt: «Ich bekomme von ihm einen Vergewaltiger-Vibe.» Wozu die Protagonistin natürlich sagt, genau das möge sie an ihm. Okay.
Unzählige Softporno-Momente
Tedros ist grosses Kino, was jeden Schleimbeutel angeht. Er lässt die billigsten Sprüche vom Stapel: «Wie könnte sich jemand nicht in dich verlieben?» oder «Du passt perfekt in meine Arme». Während Jocelyn ihm ihren Song «I'm A Freak» vorspielt, kommt es zu einem – von vielen – Softporno-Momenten im Drama.
Und als währenddessen auch noch folgender Dialog stattfindet, kann ich mich vor Lachen nicht mehr halten: «Du klingst, als wüsstest du nicht, wie man fickt» – «Warum sollte ich nicht wissen, wie man fickt?» – «Wegen deines Gesangs».
«The Idol» ist ein riesiges, dummes Spektakel, das die dunkelsten Seiten im Leben eines Popsternchens abtastet und mit wenig Substanz schlicht schockieren will – erfolgreich und ekelhaft.
«The Idol» kannst du bei Sky Show streamen.
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