TV-HitRosamunde Pilcher: Die Herzkönigin mit dem Ritterorden
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15.9.2019
Viel Trubel, eine verzwickte Liebesgeschichte und zum Schluss ein Happy End: Die ZDF-«Herzkino»-Geschichten von Rosamunde Pilcher fesseln seit 1993 ein treues und romantisches TV-Publikum.
Kate und Dan leben mit Kates Sohn Pete in einem Herrenhaus auf dem Land. Kate wurde früh Mami, und da Pete mit 15 immer mehr flügge wird, hat sie das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Im Gegensatz zu ihr, die den Trubel der Stadt und den Kontakt zu anderen Menschen vermisst, fühlt sich der fast 30 Jahre ältere Dan auf dem Land wohl. Zwischen ihnen kommt es immer wieder zu Streitereien, bis zur Trennung: Das ist die dramatische Ausgangslage der neuesten ZDF-Herzkino-Verfilmung «Raus in den Sturm».
Solche und ähnliche Geschichten sind die Spezialität von Rosamunde Pilcher, die erst spät zum Schreiben kam und mit 87 Jahren das Romanschreiben aufgab. 150 Pilcher-Plots verfilmte das ZDF bereits. Doch wer steckt hinter all den erfolgreichen TV-Vorlagen? Ein paar Fun Facts über die Königin der Herzen aus Cornwall.
Ursprung: Schon als junges Mädchen schreibt PIlcher Geschichten. In der Nähe von St. Ives, einem Künstlerdorf in der Grafschaft Cornwall, wächst «Ros» Scott auf. Ihre Mutter ist eine strenggläubige, aber musisch begabte Schottin, der Papa ist ein Kolonialbeamter.
Weltenbummlerin: Mit 18 Jahren geht sie zum Kriegsdienst beim Women’s Royal Naval Service in Ceylon (Sri Lanka) und besucht dort einen Sekretärinnenkurs. 1943 wird sie nach Indien abkommandiert und bleibt dort bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.
Später Erfolg: Erste Kurzgeschichten werden im Magazin «Woman and Home» veröffentlicht. Sie bekommt dafür 15 Pfund (18 Franken). Anfangs schreibt sie unter dem Pseudonym Jane Fraser. Der Durchbruch gelingt ihr 1987 mit der Reihe «Die Muschelsucher» – mit 63 Jahren.
Liebe: Im Zweiten Weltkrieg lernt sie Graham Pilcher kennen. Er ist Offizier und Jutekaufmann. Das Paar heiratet 1946 und lebt fortan in Dundee (Schottland), wo Graham in der Textilfirma seiner Familie arbeitet. Sie bekommen vier Kinder.
Auszeichnungen: Seit 2002 trägt sie den Ritterorden Order of the British Empire. Im gleichen Jahr erhält sie den British Tourism Award, für ihre Verdienste um den Tourismus Grossbritanniens.
Kitsch: Ihre Romane wurden von der Presse oft als Kitsch betitelt. Der Vorwurf liess sie kalt: «Nennen Sie es Kitsch. Das berührt mich nicht. Ich glaube dennoch, dass ich einen guten Stil habe.»
Erbe: Mit 87 Jahren geht sie in Schreib-Rente. Ihr ältester Sohn Robin schlüpft in die Fusstapfen und ist heute ebenfalls Autor.
Abschied: Pilcher stirbt am 6. Februar 2019 mit 94 Jahren nach kurzer Krankheit in Schottland. Ihre Filme und Bücher leben weiter.
«Rosamunde Pilcher: Raus in den Sturm» läuft Sonntag, 15. September, um 20.15 Uhr auf ZDG. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Rosamunde Pilcher: Raus in den Sturm
So 15.09. 20:15 - 21:45 ∙ ZDF ∙ D 2019 ∙ 90 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Am Samstag wird wieder der Preis verliehen, den niemand haben will: die Goldene Himbeere. «Ausgezeichnet» werden die schlechtesten filmischen Leistungen des Jahres. Als Vorgeschmack zeigen wir Ihnen die miesesten Filme aller Zeiten.
Bild: Getty / Fox / Kai Westensee / Columbia TriStar / Sony / Unversum / WKM Productions
Platz 15: «Sharknado» (2013). Ein echtes Trash-Hai-Light! Billig produziert, miserable Schauspieler, Logikfehler am Fliessband – kurz: filmischer Sondermüll. Mit «Sharknado» nahm der Hype um absurde Haifisch-Trash-Filme erst richtig Fahrt auf, fünf weitere herrlich miese Fortsetzungen folgten.
Bild: Delta Music
Platz 14: «Angriff der Killertomaten» (1978). Vorsicht am Gemüsestand: In «Angriff der Killertomaten» sind die fiesen roten Kuller zu einer Bedrohung für die Menschheit geworden. Die Idee von randalierendem Gemüse ist so Banane, dass sie schon wieder gut ist. Der Film diente sogar als Vorlage für eine Zeichentrickserie und zwei Computerspiele!
Bild: Universum
Platz 13: «Alone in the Dark» (2005). Uwe Boll gibt mit seinen Streifen immer wieder Anlass zu kontroversen Diskussionen. Man hält seine Werke trotzdem irgendwie in Erinnerung, etwa die Videospiel-Verfilmung «Alone in the Dark», die hier stellvertretend für einen Haufen anderer katastrophaler Games-Umsetzungen steht – darunter «Far Cry», «Postal» und «House of the Dead».
Bild: Concorde Home Entertainment
Platz 12: «Meine Frau, die Spartaner und ich» (2008). Was kommt heraus, wenn man «Meine Braut, ihr Vater und ich» und «300» zusammenführt? Eine weitere überflüssige Filmparodie aus der Feder von Jason Friedberg und Aaron Seltzer, die auch die überaus mauen Kalauer-Paraden «Die Pute von Panem» und «Beilight – Bis(s) zum Abendbrot» zu verantworten haben.
Bild: 2008 Twentieth Century Fox
Platz 11: «Showgirls» (1995). Man erwartete einen Skandalfilm mit viel nackter Haut und wilden Liebesszenen, man bekam stattdessen ein Hochglanzporträt der Glitzerwelt von Las Vegas: Paul Verhoevens «Showgirls» enttäuschten auf allen Ebenen. Auf der Leinwand floppte der Streifen noch, im Heimkino wurde er schliesslich zum Erfolg.
Bild: Metro-Goldwyn-Mayer
Platz 10: «Kartoffelsalat – Nicht fragen!» (2015). Warum der Film «Kartoffelsalat» heisst? Am besten an den Titelzusatz halten: «Nicht fragen!» Dass kaum etwas in dem Schul-Zombie-Klamauk von und mit YouTube-Star Freshtorge Sinn ergibt, war so womöglich gewollt. Das Problem: Lustig ist der Streifen auch nicht, und zwar kein bisschen.
Bild: Fox / Kai Westensee
Platz 9: «Stürmische Liebe – Swept Away» (2002). Popstar Madonna spielte unter der Regie ihres damaligen Mannes Guy Ritchie die schöne, reiche und überaus zickige Amber. Der Streifen erntete Hohn und Spott, dazu manchen Schmähpreis: 2003 wurde «Swept Away» fünfmal mit der Goldenen Himbeere ausgezeichnet, zwei Jahre später folgte sogar noch eine Nominierung als «schlechtestes Drama der letzten 25 Jahre».
Bild: Columbia TriStar
Platz 8: «Justin und Kelly: Beachparty der Liebe» (2003). «Beachparty der Liebe»? Der Titel an sich ist schon eine Sensation. Ansonsten kam die teenageraffine Musical-Romanze leider nicht gut an, vor allem nicht bei der Kritik: 2005 gab es eine Goldene Himbeere für das schlechteste Musical der letzten 25 Jahre.
Bild: 20th Century Fox
Platz 7: «Glitter – Der Glanz eines Stars» (2001). Für ihren Glitzer-Ausflug ins Filmbusiness wurde Mariah Carey 2002 als schlechteste Schauspielerin ausgezeichnet. Die pappsüsse Geschichte vom Aufstieg eines Stars wurde sagenhaft mies umgesetzt, und die von der Pop-Diva selbst beigesteuerten Songs reihen sich in das glitzernde Schreckensbild nahtlos ein.
Bild: Columbia TriStar
Platz 6: «Liebe mit Risiko – Gigli» (2003). Jennifer Lopez und Ben Affleck (rechts), die vor dem Drehstart auch im echten Leben liiert waren, sollten in «Gigli» ein romantisches Gangsterpärchen spielen. Kurz vor dem Kinostart trennte sich «Bennifer». Bei Produktionskosten von etwa 54 Millionen US-Dollar spielte die RomCom weltweit nur sechs Millionen ein.
Bild: Columbia TriStar
Platz 5: «Jack und Jill» (2011). Adam Sandler hat schon viele schlechte Filme gedreht, dieser ist womöglich der schlechteste. Zumal man hier einen doppelten Sandler ertragen muss: In einer vorhersehbaren Komödie gibt der ewig verschlafene Dödel die ungleichen Zwillinge «Jack und Jill». Der Film gewann 2012 alle zu vergebenden Goldenen Himbeeren (zehn!).
Bild: Sony
Platz 4: «The Hottie & The Nottie – Liebe auf den zweiten Blick» (2008). Cristabel (Paris Hilton, links), das heisseste Mädchen weit und breit, sucht mit fragwürdigen Methoden einen Lover für ihre hässliche Freundin (Christine Lakin). Die grosse Erkenntnis, die der Film mit sich bringt: Paris Hilton ist womöglich ganz gut darin, Hotels zu erben, als Schauspielerin ist sie jedoch unbrauchbar.
Bild: Universum
Platz 3: «The Room». «The Room» ist so schlecht, dass es sogar einen Film über seine Entstehungsgeschichte gibt: In «The Disaster Artist» erzählt James Franco, wie Hauptdarsteller, Produzent und Regisseur Tommy Wiseau sich mit sechs Millionen Dollar sein absurdes Drama über eine Dreiecksbeziehung zusammenbastelte.
Bild: Wiseau Films
Platz 2: «Ich weiss, wer mich getötet hat» (2007). Der Filmtitel lässt schon erahnen, dass man hier ziemlichen Stuss zu erwarten hat. Skandalnudel Lindsay Lohan tut mit ihrem grausigen Spiel ihr Übriges. Dass sie eine Doppelrolle übernahm «zahlte» sich doppelt aus: Sie erhielt eine Goldene Himbeere als schlechteste Schauspielerin, ausserdem eine für das schlechteste Leinwandpaar.
Bild: Sony / WKM Productions
Platz 1: «Battlefield Earth – Kampf um die Erde». Ja, das ist John Travolta als Alien-Schurke. Und ja, da kommen Schläuche aus seiner Nase. Die Vorlage zu dem 100-Millionen-Dollar-Sci-Fi-Desaster lieferte Scientology-Gründer L. Ron Hubbard. «Battlefield Earth» wurde mit insgesamt neun Goldenen Himbeeren ausgezeichnet, darunter für den schlechtesten Film des Jahrzehnts.
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