«Scharfseher» Katharina Locher – ­­hochschwanger und ohne «Aeschbi» im Traumgarten

Lukas Rüttimann

18.3.2019

Die neue Staffel von «Hinter den Hecken» startete mit einem Gedicht von einem Garten ­und einer Moderatorin in freudiger Erwartung. Das passte so gut zusammen, dass man nicht mal Kurt Aeschbacher vermisste.

Pünktlich zur neuen Gartensaison legt auch das Schweizer Fernsehen mit seiner Gartenshow «Hinter den Hecken» wieder los. Das Konzept ist so bekannt wie bewährt: Katharina Locher und Kurt Aeschbacher besuchen – notabene einzeln, nicht zusammen – spannende Menschen in aussergewöhnlichen Schweizer Gärten und reden dort über ihre Pflanzen, die Philosophie und die Besonderheiten ihrer Grünanlagen.

Den Auftakt machte gestern ein wahres Gedicht von einem Garten. Erika Grossenbacher hat im solothurnischen Hochwald einen wunderbar stimmigen Umschwung im englischen Stil mit Gehölzen, Rosen und Stauden angelegt. Zwischen den Pflanzen hat sie originelle Accessoires wie ein Schaukelpferd, Notenständer und sogar rostige Betten arrangiert und sich so eine einzigartige Wohlfühl-Oase geschaffen, durch die sie für die SRF-Kameras ganz offensichtlich nicht zum ersten Mal führte.

Feelgood-Fernsehen aus der Wohlfühloase

Ihr Garten sei wie eine Bühne, auf der Requisiten und Pflanzen immer wieder neue Plätze einnehmen, erklärte die malende Gärtnerin dabei den Zuschauern. Tatsächlich scheint in ihrer grünen Oase alles einem klaren Konzept zu folgen: Farben, Zuordnung, Aufteilung – alles im «Wohlfühlgarten» von Erika Grossenbacher ist perfekt aufeinander abgestimmt und sorgte so für eine wunderbar harmonische Stimmung.

Das Gleiche gilt für die Sendung. «Hinter den Hecken», das ist Feelgood-Fernsehen für Menschen, die am Sonntagabend entspannt das Wochenende ausklingen lassen wollen und vielleicht etwas Inspiration für den eigenen Garten oder Balkon suchen. Es gibt keine Action, keine kritisches Hinterfragen, dafür viele schöne Bilder mit stimmiger Background-Musik.



Entschleunigung pur, sozusagen. Dazu passte, dass es die aus «Schweiz aktuell» bekannte «Hinter den Hecken»-Moderatorin Katharina Locher mit ihrem imposanten Babybauch auch eher gemächlich anging. Eine Moderatorin in freudiger Erwartung in einem traumhaft schönen Garten bei bestem Wetter – dieser Auftakt zu «Hinter den Hecken» war so stimmig wie die Farbkompositionen im Grossenbachers Beeten.

Ein bisschen Aktionismus – und eine offene Frage

Unterbrochen wurde die Idylle bloss durch den Aktionismus von Landschaftsgärtnerin Céline Gurtner, die der Besitzerin kurzerhand einen neuen Kiesplatz für den Pavillon baute. Warum sie für diesen dunklen statt hellen Kies genommen hat, wird dabei ihr Geheimnis bleiben. Tatsächlich aber können Hobby-Gärtner bei solchen Aktionen etwas lernen, und das gilt auch für die Ausführungen von Pflanzen-Experte Nils Honetschläger.

So gingen diese ersten 30 Minuten «Hinter den Hecken» wie im Flug vorüber. Nicht mal das Comeback von Kurt Aeschbacher hat man vermisst, der dann erst ab der vierten Sendung für Katharina Locher übernehmen wird. Vielleicht stellt der Altmeister der subversiven Fragestellung seinen Gartenbesitzern dann aber doch noch jene Frage, die gestern dem einen oder anderen Zuschauer auch im Kopf herumgespukt haben dürfte – nämlich, was der Unterhalt eines solchen Traumgartens grosso modo kosten mag.

«Hinter den Hecken» lief am Sonntag, 17. März, um 18.15 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

Und hier noch die Bilder des Tages
Zurück zur Startseite