Dunkle Wolken Prinz Andrew – der Skandal: Sex, Lügen und Interviews

tsch

17.12.2019

Frisch aus dem BBC-Programm: Die Dokumentation rollt die Verwicklungen des zweitältesten Sohnes der britischen Queen in den Missbrauchsskandal rund um den verstorbenen US-Millionär Jeffrey Epstein auf.

1992, als es zu einem Brand auf Schloss Windsor kam, die Ehekrise zwischen Prinz Charles und Diana hochkochte und sich ihre Tochter Margret scheiden liess, sprach die britische Königin Elizabeth schon einmal von einem «annus horribilis», von einem schrecklichen Jahr.

Nach dem Brexit-Dauergezerre und neuen Erschütterungen, die die Grundfesten der Monarchie auf der Insel erodieren lassen könnte, hätte die mittlerweile 93-Jährige allen Grund dazu, auch 2019 als schrecklich zu bezeichnen. Wie die brandneue BBC-Dokumentation «Prinz Andrew – der Skandal: Sex, Lügen und Interviews» zeigt, steht diesmal ihr Zweitgeborener im Zentrum.

Während im erwähnten «annus horribilis» Andrew sich gerade von seiner damaligen Ehefrau Fergie trennte und beide damit die Klatsch- und Tratsch-Schlagzeilen dominierten, reichen die Irritationen, die vom aktuell Achten in der britischen Thronfolge ausgehen, diesmal deutlich weiter. Er ist tief in die andauernden Enthüllungen von Presse und Justiz in den Missbrauchsskandal rund um den im August 2019 in einem US-Gefängnis verstorbenen US-Multimillionärs Jeffrey Epstein verwickelt. Diesem wird nachgesagt, dass er Bekannten und Freunden Sex-Ausschweifungen auch mit minderjährigen Frauen vermittelte. Virginia Giuffre, eines der vermeintlichen Epstein-Opfer, behauptet, dass sie mehrfach zum Beischlaf mit Prinz Andrew gezwungen worden sei.



Ein Erdbeben ausgelöst

Die nicht nur für England-Fans sehr sehenswerte, solide recherchierte und trotz aller Brisanz nicht allzu reisserische Dokumentation, die erst am 2. Dezember in der BBC erstausgestrahlt wurde, löste ein breites weltweites Presseecho aus. Ihr gelang es, Opfer und Betroffene der Epstein-Umtriebe, ihre Anwälte, Insider und sogar den Prinzen selbst vor die Kamera zu bringen.

Der Film löste in Grossbritannien eine Art Erdbeben aus, was das Ansehen des Königshauses anging. Kurz nach der Ausstrahlung trat Andrew von allen öffentlichen Repräsentationsaufgaben für die Königsfamilie zurück. Auch bisherige Geschäftspartner und Organisationen, die er vertrat, wandten sich von ihm ab. Nun kommt die Doku erstmalig ins deutschsprachige Fernsehen.

«Prinz Andrew - der Skandal: Sex, Lügen und Interviews» läuft am Dienstag, 17. Dezember, um 20:15 Uhr auf ZDF. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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