Christian Berkel («Der Kriminalist») nimmt für das Ermittler-Team aus Deutschland im Verhörraum von «Criminal» Platz.
Bekannt aus «Doctor Who»: David Tennant wird in einer der zwölf Geschichten den Protagonisten geben.
Hayley Atwell mimt wohl eine der Verdächtigen in der neuen Netflix-Serie.
Christian Berkel («Der Kriminalist») nimmt für das Ermittler-Team aus Deutschland im Verhörraum von «Criminal» Platz.
Bekannt aus «Doctor Who»: David Tennant wird in einer der zwölf Geschichten den Protagonisten geben.
Hayley Atwell mimt wohl eine der Verdächtigen in der neuen Netflix-Serie.
Der Streaming-Dienst versucht sich im seriellen Erzählen mit einem Experiment. Zwölf Kriminalgeschichten sollen in vier europäischen Ländern erzählt werden.
Einer der Vorteile, wenn man rund um die Welt mehrere Studios hat, ist die Freiheit Neues auszuprobieren mithilfe jener. Genau dies hat sich Netflix vorgenommen mit dem Projekt «Criminal». Zwölf Geschichten werden erzählt, die sich jeweils um ein Verbrechen ranken. Das Spezielle: Die Serie wird ausschliesslich in einem Verhörraum stattfinden. Vier Teams werden in je drei Episoden das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Ermittlern und Verdächtigen inszenieren.
Netflix hat sich dafür Schauspielerinnen und Schauspieler aus vier verschiedenen Ländern ins Boot geholt. Die Ermittler kommen aus Deutschland, Grossbritannien, Frankreich und Spanien. Dies ist umso lobenswerter für den Streaming-Dienst, da sich auch akkurat an die Herkunft der jeweiligen Teams gehalten wird – in den Episoden aus Spanien werden auch nur spanische Schauspieler mittun, bei den anderen Ländern verhält es sich entsprechend.
Kleines Set, kurzer Dreh
Für Deutschland beispielsweise steigt der beliebte Ex-«Kriminalist» Christian Berkel in die Verhörkabine, um den Verbrechern das Handwerk zu legen. Der TV-Kommissar teilt sich das Rampenlicht der neuen Netflix-Serie unter anderen mit Nina Hoss und Peter Kurth. «Für eine Folge mit unserem Team aus Deutschland brauchten wir nur fünf Drehtage. Das lag wohl auch am minimalistischen Setting», sagte Berkel «Bluewin».
Nicht nur der nördliche Nachbar trumpft in «Criminal» mit Stars auf: David Tennant («Doctor Who») wird zusammen mit Hayley Atwell («Avengers: Endgame») vor der Kamera stehen.
Billig, dafür umso tiefschürfender
Das Format der Serie beruft sich auf eine altbekannte Methode im Filmbusiness, die vor allem bei Sitcoms oft zu finden ist. Wenn eine Folge – in diesem Fall die gesamte Staffel – nur in einem Raum stattfindet, dann nennt sich das «bottle episode» («Flaschenepisode»). Mit dieser Methode lassen sich nicht nur die Produktionskosten niedrig halten, sie birgt auch grossen dramatischen Effekt.
Die Handlung entfaltet sich langsamer durch das unveränderbare Set und den festen Cast. Besonders viel Wert legt man bei dieser Produktionstechnik auf die Charakterentwicklung, da alle Faktoren – ausser die Persönlichkeiten – Konstanten sind, lassen sich nur die Menschen verändern. Sie sind die einzigen Variablen. Dies wiederum verlangt den Darstellern ihr ganzes Können ab. Sollten sie sich ihrer Mimik, Gestik und Hintergrundgeschichte nicht sicher sein, kann eine «Flaschenepisode» ziemlich schnell den Bach runtergehen.
«Criminal» wird voraussichtlich im Herbst 2019 auf Netflix abrufbar sein.
Die Serien-Highlights im Juni
«Big Little Lies», «Jessica Jones» und Co.: Frauenpower für den Juni
Shailene Woodley, Zoe Kravitz, Reese Witherspoon, Nicole Kidman und Laura Dern – nicht nur die Stardichte von «Big Little Lies» beeindruckte im Jahr 2017: Die fesselnde Mini-Serie entpuppte sich als Meisterwerk. Ob die zweite Staffel, die eigentlich gar nicht geplant war, da mithalten kann? Nicht die einzige spannende Serienfrage im Juni.
Drei Jahre nach einem schrecklichen Atomunfall in Spanien ereignen sich eine Reihe ungewöhnlicher Morde. Polizeipräsident Hector Uría (Eduard Fernández) übernimmt die Ermittlung. Die achtteilige Mini-Serie «La Zona – Do not cross» läuft ab 1. Juni immer samstags, um 22.15 Uhr, bei ZDFneo in Doppelfolgen.
«The Rookie» (4. Juni, Fox, über Teleclub empfangbar) bedeutet so viel wie «Der Anfänger» – und ein solcher ist John Nolan mit Ende 30 als Polizeischüler beim LAPD. Serienstar Nathan Fillion («Castle», «Firefly») spielt in der Dramedy den ehemaligen Bauunternehmer, der beruflich noch einmal ganz von vorne anfangen will.
Was moderne Technologie mit uns und der Gesellschaft anstellen kann, zeigt «Black Mirror» seit 2011 auf eindrückliche und erschreckende Weise. Am 5. Juni gibt es bei Netflix drei neue Folgen der oft schwer verdaulichen Anthologie-Serie. Diesmal mit dabei: «Avengers»-Star Anthony Mackie (links) und Pop-Diva Miley Cyrus.
Gestatten, die Fankhausers. Oder besser gesagt: VOX' neue Serienhoffnung «Das Wichtigste im Leben» (5. Juni, 20.15 Uhr). Darin haben Jürgen Vogel (rechts) und Bettina Lamprecht (links) als Ehepaar Fankhauser mit Tochter Luna (Bianca Nawrath), Sohn Theo (David Grüttner) und Adoptivsohn Philipp (Sidney Holtfreter, links) alle Hände voll zu tun.
In seinen «Stadtgeschichten» bildete Armistead Maupin ab 1978 mitreissend das Leben in San Franciscos LGBT-Szene ab. Anknüpfend an die Verfilmungen der 90-er begibt sich nun Netflix in die Barbary Lane 28 und zeigt ab 7. Juni ein modernes Sequel – unter anderem mit den Originaldarstellerinnen Laura Linney (links) und Olympia Dukakis.
Seit ewigen Zeiten hält sich der bösartige Charlie Manx (Zachary Quinto) damit am Leben, Kinderseelen zu verspeisen. Doch mit Vic McQueen findet sich endlich eine junge Frau, die ihn aufhalten könnte – wenn sie dabei nicht selbst dem Wahnsinn verfällt. Mit «NOS4A2» (sprich: Nosferatu) will Amazon dem Publikum ab 7. Juni das Fürchten lehren.
US-Sender ABC hatte «Designated Survivor» nach zwei Staffeln abgesägt, doch Netflix wollte mehr: Ab 7. Juni läuft nun die erste Staffel der Polit-Thrillerserie, die der Streamingdienst allein produziert hat. Tom Kirkman (Kiefer Sutherland) muss darin um seine Präsidentschaft kämpfen – und noch viel über Wahlkampf lernen.
Nach den Geschehnissen der ersten Staffel könnte die Stimmung zwischen Eli (Pierce Brosnan, rechts) und seinem Sohn Pete (Henry Garrett) kaum angespannter sein: Pete hat Maria geschworen, seinen Vater für seine Taten büssen zu lassen. TNT Serie (über Teleclub empfangbar) zeigt die zweite und letzte Staffel des Western «The Son» ab 9. Juni.
Ab 10. Juni zeigt Sky Atlantic (über Teleclub empfangbar) die zweite Staffel des Serienmeisterwerks, das eigentlich nur eine Staffel haben sollte: In den neuen Folgen von «Big Little Lies» bekommen Reese Witherspoon (Bild), Shailene Woodley, Zoe Kravitz, Nicole Kidman und Laura Dern Unterstützung von keiner Geringeren als Meryl Streep.
Die magischen Schwestern Prue, Piper und Phoebe Halliwell zählten zu den grossen Serienstars der Nuller-Jahre. Nun kehrt «Charmed» neu aufgelegt zurück: Ab 13. Juni, 20.15 Uhr, entdecken (von links) Maggie (Sarah Jeffery), Macy (Madeleine Mantock) und Mel (Melonie Diaz) bei sixx ihre Zauberkräfte. Die zweite Staffel ist schon bestellt.
Mit einer weiteren Powerfrau geht es bei sixx im Anschluss (21.10 Uhr) weiter: «Supergirl» startet in ihre vierte Staffel. Darin muss Kara (Melissa Benoist) gleich zu Beginn eine beunruhigende Entdeckung machen: Ausserirdische wie sie werden von den Menschen zunehmend rassistisch angefeindet. Ein Attentat soll unmittelbar bevorstehen.
Gerade noch in Cannes, jetzt schon bei Amazon: Ab 14. Juni will «Drive»-Regisseur Nicolas Winding Refn unter Beweis stellen, dass er auch in Serie Erfolg haben kann. «Too Old To Die Young» handelt von einem Cop (Miles Teller), der beginnt, auf Selbstjustiz statt Justiz zu setzen. Wer die Filme des Dänen kennt, ahnt: Das könnte blutig werden.
Vier Jahre nach der ersten Staffel «Eichwald, MdB» ist der chaotischste Bundestagsabgeordnete der TV-Landschaft zurück: Ab 14. Juni, 22.30 Uhr, schlagen sich Hans-Josef Eichwald (Bernhard Schütz, zweiter von links) und sein Team im ZDF unter anderem mit YouTubern, Rechtspopulisten und einer Dopingaffäre rum.
Die Idee zur Serie hatte einst Bruce Lee, umgesetzt wurde sie nun unter anderem von «The Fast and the Furious»-Regisseur Justin Lin: «Warrior» (14. Juni, Sky Atlantic) erzählt die Geschichte eines Martial-Arts-Kämpfers (Andrew Koji), der im San Francisco der 1870-er seine Schwester sucht – und in einen Gangkrieg hineingezogen wird.
Ihren Peiniger, der sie sechs Jahre gefangen gehalten und gefoltert hat, konnte Emily (Stana Katić) am Ende der ersten «Absentia»-Staffel unschädlich machen. Doch ihre traumatische Vergangenheit holt die FBI-Agentin auch in den neuen Folgen, die am 14. Juni bei Amazon starten, immer wieder ein. Sie versucht, die Hintergründe zu ermitteln.
Und Schluss: Mit der dritten und letzten Staffel «Jessica Jones» endet ab 14. Juni die Ära der Marvel-Serien-Helden bei Netflix. Ob es irgendwann mit Jessica und ihren Kollegen Daredevil, Luke Cage und Iron Fist beim kommenden Streamingportal Disney+ weitergeht ist genauso unbekannt wie es die Herausforderungen sind, denen sich Jessica nun stellen muss.
Die ersten beiden Staffeln über die Ü40-Frau Liza (Sutton Foster), die sich als Mittzwanzigerin ausgibt, liefen noch bei ProSieben. Wie sich der Kuss mit ihrem Chef Charles (Peter Hermann) nun auf Lizas Leben auswirkt, erfahren «Younger»-Fans ab 17. Juni, 22.15 Uhr, bei sixx. Ob da auch die weiteren drei Staffeln gezeigt werden, die es bereits gibt?
Auch in der zweiten Staffel von «The Mick» (18. Juni, SRF 2, 12.40 Uhr) stellt Mackenzie «Mickey» Molng (Kaitlin Olson) einmal mehr ihre ersatzmütterlichen Qualitäten unter Beweis – notfalls mit dem Schlagstock. Das US-Publikum überzeugte sie allerdings nicht mehr: Die Comedy-Serie wurde nach zwei Staffeln abgesetzt.
Das wars dann wirklich: Nachdem im April schon die Originalfassung gelaufen ist, verabschiedet sich die preisgekrönte Polit-Comedy «Veep» ab 18. Juni nun auch auf Deutsch – nach sieben Staffeln. In den letzten Episoden greift Selina Meyer (Julia Louis-Dreyfus) in ihrer gewohnt «charmanten» Art noch einmal nach der Präsidentschaft.
Weil er in Staffel 1 seine Liebe zur Schauspielerei entdeckte hatte, schwor Auftragskiller Barry (Bill Hader) im Staffelfinale seinem Kriminellendasein ab. Wie gut es ihm gelingen wird, dieses Versprechen an sich selbst zu halten, erfährt man ab 18. Juni bei Sky Atlantic: Dann läuft die zweite Staffel der Comedy-Serie nun in deutscher Fassung.
Die Fans feiern am 20. Juni bei Sky 1 (über Teleclub empfangbar) die Rückkehr ihres Lieblingsclans, die «Modern Family» selbst feiert in der ersten neuen Folge den Unabhängigkeitstag. Für Jay (Ed O'Neill, mit Sofia Vergara) soll es ein ganz besonderer 4. Juli werden: Er hat in der grossen Parade eine wichtige Aufgabe. Was soll da schon schiefgehen ...?
Mit seinem ersten deutschen Original gelang Netflix ein internationaler Hit. Am 21. Juni startet nun die zweite Staffel «Dark» – und beantwortet hoffentlich die vielen offenen Fragen, die die ersten Folgen der Grimmepreis-gekrönten Thrillerserie rund um Jonas Kahnwald (Louis Hofmann) aufwarfen.
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