Justine Bateman wurde in der Sitcom «Family Ties» («Familienbande») zum Teen-Star. Als die Rollen irgendwann ausblieben, orientierte sich die ehemalige Schauspielerin neu hinter der Kamera und schreibt heute unter anderem auch Bücher. Ihr jüngstes Werk heisst «Face: One Square Foot of Skin» und befasst sich mit dem alternden Gesicht von Frauen.
«Wenn jemand Selbstvertrauen hat und sich wohl in seiner Haut fühlt, dann ist das Schönheit für mich», so die 55-Jährige, die nebenbei Computer Wissenschaften studiert hat. Über ihr eigenes Gesicht sagt sie: «Ich bin einfach sehr dankbar, dass es richtig funktioniert.»
Damals in Hollywood: Justine Bateman (links) spielte Michael J. Fox’ Schwester Mallory in «Family Ties» («Familienbande», 1982). In ihrem Buch «Fame» beschrieb sie später die verschiedenen Zyklen von Berühmtheit. Rechts steht Schauspielerin Tina Yothers.
Justine Bateman folgte ihrem jüngeren Bruder Jason ins Showbusiness: «Er hat auch vor mir als Regisseur angefangen. Ich glaube, er war das jüngste Mitglied der Regisseuren-Gilde. Ich bin sehr stolz auf ihn. Aber mein künstlerischer Geschmack ist mehr Avantgarde als seiner.»
Justine Bateman wurde in der Sitcom «Family Ties» («Familienbande») zum Teen-Star. Als die Rollen irgendwann ausblieben, orientierte sich die ehemalige Schauspielerin neu hinter der Kamera und schreibt heute unter anderem auch Bücher. Ihr jüngstes Werk heisst «Face: One Square Foot of Skin» und befasst sich mit dem alternden Gesicht von Frauen.
«Wenn jemand Selbstvertrauen hat und sich wohl in seiner Haut fühlt, dann ist das Schönheit für mich», so die 55-Jährige, die nebenbei Computer Wissenschaften studiert hat. Über ihr eigenes Gesicht sagt sie: «Ich bin einfach sehr dankbar, dass es richtig funktioniert.»
Damals in Hollywood: Justine Bateman (links) spielte Michael J. Fox’ Schwester Mallory in «Family Ties» («Familienbande», 1982). In ihrem Buch «Fame» beschrieb sie später die verschiedenen Zyklen von Berühmtheit. Rechts steht Schauspielerin Tina Yothers.
Justine Bateman folgte ihrem jüngeren Bruder Jason ins Showbusiness: «Er hat auch vor mir als Regisseur angefangen. Ich glaube, er war das jüngste Mitglied der Regisseuren-Gilde. Ich bin sehr stolz auf ihn. Aber mein künstlerischer Geschmack ist mehr Avantgarde als seiner.»
Falten sind völlig okay, findet Ex-Teen-Star Justine Bateman und hat ein Buch über den schwierigen Umgang der Gesellschaft mit alternden Frauengesichtern geschrieben.
Justine Bateman wurde mit 16 Jahren dank der Sitcom «Family Ties» («Familienbande») weltberühmt. Sie spielte Mallory, die oberflächliche Schwester von Michael J. Fox, für die Shopping und Modeling das höchste aller Gefühle waren.
Erst kurz zuvor war sie ihrem wirklichen Bruder Jason Bateman («Ozark», «Horrible Bosses») ins Showbusiness gefolgt, der bereits eine Rolle in der Serie «Unsere kleine Farm» gelandet hatte.
Aber schon damals wollte sie nicht so recht in die Hollywood-Schablone passen: «Ich schaute mir Filme mit Isabelle Huppert, Anna Magnani und Charlotte Rampling an und dachte, die haben wirklich interessante Gesichter», erinnert sich die 55-Jährige im Zoom-Interview. «Sie hatten Gesichter grosser Künstlerinnen, die Selbstvertrauen ausstrahlten.»
Inzwischen hat Justine Bateman die Schauspielerei aufgegeben. Sie schreibt, produziert, inszeniert und als Autorin hat sie sich gerade ausführlich wieder mit Gesichtern auseinandergesetzt: In ihrem neuesten Buch «Face: One Square Foot of Skin» beschreibt sie gängige Reaktionen auf das alternde Gesicht von Frauen und interviewt dazu Frauen aus verschiedenen Bevölkerungsschichten.
«In der allgemeinen Wahrnehmung gewinnen Männer mit zunehmendem Alter an Macht, während Frauen ihre Macht, die jugendliche Schönheit, verlieren», erklärt sie. «Vor allem in Amerika achtet man sehr darauf, was andere von einem denken. Ich glaube, mit dem Glätten des Aussehens will man generell Kritik verhindern, die einem am Erfüllen seiner Wünsche hindern könnte.»
Die Angst vor Falten und der Wunsch nach Perfektion beginnen früh und nagen am gesunden Selbstverständnis. Sie selber habe damals als Schauspielerin den Druck nicht gespürt.
Aber irgendwann hat sie sich gegoogelt und erfahren, dass man findet, sie sehe alt aus. Das gab ihr zu denken. «Als mein Gesicht online angegriffen wurde, musste ich meine eigenen irrationalen Ängste anschauen, die einen glauben lassen, man müsse etwas am Gesicht flicken oder verschwinden lassen. Inzwischen weiss ich: Wer meine Falten kritisiert, sagt mehr über sich selber aus als über mich. Er oder sie sagt, dass sie selber sehr verunsichert sind und einem leidtun können.»
Nicht gut genug?
Social Media hat den Druck durch alle Bevölkerungssegmente nun noch vergrössert. «Einer der Nachteile von Social Media ist, dass man sich dauernd anschaut. Dann werden Filter kreiert, die einen auf 2D reduzieren, was einiges an Informationen eliminiert.»
Ihren 19-jährigen Sohn und die 17-jährige Tochter hat sie früh sensibilisiert und ihnen gezeigt, was gephotoshoppt und was computergeneriert ist. «In Filmen werden Gesichter über die ganze Spieldauer geglättet. Vor Kurzem habe ich bei einer TV-Serie die Inhaltsangabe dazu lesen müssen, weil ich vom Gesichtsausdruck der Schauspieler*innen nicht ablesen konnte, ob der Figur jetzt etwas Gutes oder Böses widerfahren war. Vielleicht war es schlechte Schauspielerei, aber die Gesichter bewegten sich kaum.»
Um so glatt wie möglich daherzukommen, trenden in Hollywood die verrücktesten Schönheitsbehandlungen: Für exklusive Facial Serums wird von Vogelkot (Victoria Beckham) bis Babyvorhaut (Cate Blanchett) so ziemlich alles verwendet.
Kim Kardashian schockierte auf Social Media mit einem Vampir-Lifting, bei dem einem Blut abgenommen und Blutplättchen extrahiert werden, die einem dann aufs Gesicht aufgetragen oder eingespritzt werden. «Mono Threading» heisst eine Stimulation des Collagens, auf die Eva Mendes zum Straffen der Haut schwört. Sandra Bullock benutzt gegen Tränensäcke Hämorrhoiden-Creme und Shailene Woodley isst zum allgemeinen Wohlbefinden Tonerde.
Besonders freut sich Justine Bateman daher, dass ehemalige Berufskolleginnen wie Juliette Lewis und Andie MacDowell sich positiv über ihr Buch geäussert haben: «Für Schauspielerinnen, die eine Karriere haben wollen, ist das ja ein delikates Thema. Aber mein Ziel ist es nicht, die Beauty-Industrie zu verändern. Ich möchte einfach, dass Frauen sich darüber freuen, sich selbst zu sein.»
Und offenbar ist ein Bedürfnis nach einer Verbündeten vorhanden, die einem sagt, dass Falten okay sind. Das beweisen die vielen Reaktionen, die Justine Bateman auf «Face: One Square Foot of Skin» erhalten hat: «Viele Frauen haben mir geschrieben, dass sie nichts an ihrem Gesicht machen wollen, aber ihr Umfeld sie dazu drängt. Sie sind erleichtert zu wissen, dass sie nicht allein sind. Ich habe sogar Post von einem Mann bekommen, der das Buch seiner Frau geschenkt hat, weil er nicht möchte, dass sie ihr Gesicht verändert.»