Abschied Thurnheer, Buchli, Hüppi: Legenden sagten «tschüss SRF»

Von Carlotta Henggeler

18.7.2019

Gestern teilte die «Tagesschau» mit, Moderatorin Katja Stauber wechselt hinter die Kamera. Erneut ein bekanntes Gesicht, das bei SRF nicht mehr zu sehen sein wird. Gehen SRF die Legenden aus?

Gestern ging es ein Paukenschlag durch die Medien: Katja Stauber verlässt nach 27 Jahren das SRF-Newspult und wechselt hinter die Kamera. Erst letztes Jahr im März schmiss «Donnschtig»-Jass-Moderator Roman Kilchsperger die Karten hin und wechselte zu Teleclub. Dem Wechsel war ein Knatsch vorausgegangen, der Zürcher Fernsehmann fühlte sich bei SRF eingeengt. 

Schritt für Schritt hingegen verabschiedete sich Sportkommentatoren-Legende und «Benissimo»-Macher Bernard Thurnheer vom Bildschirm. Erst Ende 2018 sagte der «Schnurri der Nation» mit 69 Jahren definitiv tschüss am Leutschenbach. 41 Jahre nach seinem ersten Engagement bei dem Sender.

2018 sehnte sich «G&G»-Moderatorin Annina Frey nach etwas Neuem und zog nach elf Jahren SRF weiter.

Andere prominente Abgänge musst der Sender 2017 hinnehmen: Zuerst wechselte Steffi Buchli nach 14 Jahren SRF zu «MySports». Später verliess ein weiteres Aushängeschild den Leutschenbach: «Tagesschau»-Mann und Auslandskorrespondent Urs Gredig wurde per Oktober 2017 der neue Chefredaktor von CNN Money Switzerland. Und im Dezember jenen Jahres liess sich der langjährige Sportmoderator Matthias Hüppi («sportpanorama»), damals 59 jährig, nach 38 Jahren SRF bei St. Gallen als Vereinspräsident aufstellen. 

Im selben Jahr verliess Ski-Legende Bernhard Russi SRF, nach 30 Jahren Ski-Experte-Dasein an der Seite von Matthias Hüppi, das Kommentatoren-Häuschen. Ein harter Abgang. 

Viele prominente Gesichter orientieren sich neu

Die Liste der prominenten Abgänge beim Schweizer Fernsehen ist noch viel länger: Per Ende 2016 hörten Viktor Giacobbo und Mike Müller mit ihrer Satire-Latenight-Show auf. Die Show, welche 2008 startete, sei ein Auslaufmodell, fand Viktor Giacobbo. Beide widmeten sich neuen Projekten.

2019 wechselte zudem «Arena»-Mann Jonas Projer nach 13 Jahren vom Leutschenbach ins Zürcher Seefeld und übernahm die Chefredaktion von Blick TV. 

Viele Abschiede von grossen Namen

Und März 2020 wird auch noch «Tagesschau»-Liebling Katja Stauber «uf Wiederluege» sagen. Stauber, Buchli, Thurnheer, Giacobbo und Russi – so viele bekannte Gesichter, die vom SRF-Bildschirm verschwinden oder sich schon verabschiedet haben. Gehen dem Schweizer Fernsehen die Aushängeschilder aus? Lockt die Konkurrenz mit bessern Gehältern? Oder ist das Moderationspult kein guter Ort, um in Würde zu altern?

Der «Tages-Anzeiger» stellt Katja Stauber die Frage nach der Altersguillotine für über 50-jährige Frauen am TV: Katja Stauber findet es «nervig, ja ärgerlich», dass man immer noch solche Bilder im Kopf habe. «Einen Franz Fischlin, der gleich alt ist wie ich, würde man so etwas wohl nie fragen», sagt Stauber gegenüber der Tageszeitung.

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