Schauspieler Alec Baldwin im TV unter Tränen «Ich habe nicht abgedrückt»

dpa/sob/bb

2.12.2021 - 04:37

In einem TV-Interview äussert sich Alec Baldwin emotional über den tödlichen Unfall am Filmset von «Rust». Der Schauspieler bestreitet dabei, dass er den Revolver abgefeuert hat. Ob Anklage gegen ihn erhoben wird, ist noch unklar.

Hollywood-Star Alec Baldwin spricht in einem Interview erstmals über den tödlichen Zwischenfall bei den Dreharbeiten zu seinem Western «Rust». Der Schauspieler behauptet, er habe den tödlichen Schuss nicht ausgelöst.

US-Schauspieler Alec Baldwin sagt in einem TV-Interview dem Moderator George Stephanopoulos unter Tränen, er habe nicht den Abzug der Schusswaffe betätigt, aus der sich am Filmset eine Kugel löste und eine Kamerafrau tödlich traf. Das Interview soll am Donnerstag vom US-Fernsehsender ABC ausgestrahlt werden.

«Ich habe nicht abgedrückt», sagte Baldwin.

«Ich würde niemals eine Waffe auf jemanden richten und abdrücken. Niemals.» In dem Ausschnitt des Interviews, den ABC am Mittwoch veröffentlichte, bricht Baldwin in Tränen aus, als er die getötete Halyna Hutchins beschrieb.

Noch unklar, wie scharfe Munition in die Waffe gelangte

Baldwin wurde nach Angaben der Ermittlungsbehörden gesagt, die Waffe sei sicher, bevor am 21. Oktober eine Kugel Hutchins traf. Unklar ist, wie die scharfe Munition in die Waffe gelangte. Der Regisseur Joel Souza wurde bei dem Zwischenfall verletzt.



Baldwin, der auch Produzent des Films war, antwortete auf die Frage, wie eine Kugel an das Set gelangt sei: «Ich habe keine Ahnung. Jemand hat eine scharfe Kugel in eine Waffe gesteckt, eine Kugel, die nicht einmal auf dem Grundstück sein sollte.»

Die Ermittler beschrieben eine «gewisse Selbstgefälligkeit» im Umgang mit Waffen bei den Dreharbeiten zu «Rust». Sie sagten, es sei noch zu früh, um festzustellen, ob Anklage erhoben werde. Zivilklagen gegen Baldwin wurden bereits eingereicht.

Das «intensivste» Interview

ABC-Moderator Stephanopoulos sagte am Mittwoch, dies sei das «intensivste» Interview in seinen 20 Jahren beim Sender ABC gewesen. Baldwin sei völlig am Boden zerstört, aber er habe sehr offen alle Fragen beantwortet. Sie hätten ausführlich über den Drehtag gesprochen und vieles habe ihn überrascht, sagte Stephanopoulos.

Einen Tag nach dem Vorfall hatte sich Baldwin auf Twitter geäussert. «Es gibt keine Worte, um den Schock und die Trauer auszudrücken angesichts des tragischen Unfalls, der das Leben von Halyna Hutchins beendet hat – Ehefrau, Mutter und zutiefst bewunderte Kollegin von uns», schrieb er damals bei dem Kurznachrichtendienst.

Baldwins Frau, Hilaria Baldwin, postete am Mittwoch ein Foto von sich an der Seite des Schauspielers auf Instagram. «Einen Fuss vor den anderen», schrieb sie dazu, mit einem weissen Herz-Emoji versehen. Seit 2012 ist das Paar verheiratet, sie haben sechs Kinder.

Dieses Bild wurde vom TV-Sender ABC News veröffentlicht. Es zeigt den sichtlich aufgewühlten US-Schauspieler und Filmproduzenten Alec Baldwin (links) im Gespräch mit George Stephanopulos in einer Sendung von «Good Morning America», die am Donnerstag um 21 Uhr Ostküstenzeit (Freitag, 3 Uhr früh Schweizer Zeit) ausgestrahlt werden soll.
Dieses Bild wurde vom TV-Sender ABC News veröffentlicht. Es zeigt den sichtlich aufgewühlten US-Schauspieler und Filmproduzenten Alec Baldwin (links) im Gespräch mit George Stephanopulos in einer Sendung von «Good Morning America», die am Donnerstag um 21 Uhr Ostküstenzeit (Freitag, 3 Uhr früh Schweizer Zeit) ausgestrahlt werden soll.
Bild: Jeffrey Neira/ABC News via AP

dpa/sob/bb