Tod am Filmset Behörden äussern sich erstmals — Waffe enthielt scharfe Munition

toko/dpa

27.10.2021

US-Schauspieler Alec Baldwin telefoniert auf dem Parkplatz vor dem Santa Fe County Sheriff's Office, nachdem er zu dem Vorfall am Set des Films «Rust» am Stadtrand von Santa Fe befragt wurde.
US-Schauspieler Alec Baldwin telefoniert auf dem Parkplatz vor dem Santa Fe County Sheriff's Office, nachdem er zu dem Vorfall am Set des Films «Rust» am Stadtrand von Santa Fe befragt wurde.
Jim Weber/Santa Fe New Mexican/AP/dpa (Archivbild)

Viele Fragen sind nach dem Tod einer Kamerafrau bei einem Filmdreh mit Hollywood-Star Alec Baldwin noch offen. Nun haben sich die Behörden erstmals öffentlich zu dem Fall geäussert.

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27.10.2021

Viele Fragen sind nach dem Tod einer Kamerafrau bei einem Filmdreh mit Hollywood-Star Alec Baldwin noch offen. Die Behörden in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexiko informierten erstmals öffentlich in einer Medienkonferenz zu den laufenden Ermittlungen.

Baldwin muss weiter zittern

Bei der Medienkonferenz hält sich Staatsanwältin Mary Carmack-Altwies erwartungsgemäss weitgehend bedeckt. So könne man zum derzeitigen Zeitpunkt nicht sagen, ob Anklage gegen Schauspieler Alec Baldwin erhoben werde.

Auch zum Kreis der Verdächtigen äussern sich weder die Staatsanwältin, noch der ebenfalls anwesende.Adan Mendoza, Sheriff von Santa Fe (New Mexico). 

Alle Beteiligten kooperieren

Wohl aber macht Carmack-Altwies Angaben zu den Beweismitteln. So habe man insgesamt 500 Ladungen Munition, drei Feuerwaffen, sowie verschiedene Kleidungsstücke beschlagnahmt.

Auch den Begriff «Fahrlässigkeit» will die Bezirksstaatsanwältin nicht verwenden. Dafür gebe es bislang noch keine entsprechende Beweislage, so Carmack-Altwies.

Waffe enthielt scharfe Munition

Die Waffe, die der Schauspieler Alec Baldwin am Set des Westerns «Rust» benutzt hat, enthielt scharfe Munition. Das abgegebene Projektil konnte sichergestellt werden, sagte Sheriff Adan Mendoza. Es gebe Hinweise, dass sich noch mehr scharfe Munition am Set befand. Dazu seien aber weitere Untersuchungen nötig. Alle Beteiligten, darunter Baldwin, würden mit der Polizei kooperieren.



Staatsanwaltschaft schliesst Strafverfolgung nicht aus

Die zuständige Bezirks-Staatsanwältin Mary Carmack-Altwies sagte bereits zuvor in einem Interview mit der «New York Times», dass auch eine Strafverfolgung in dem Fall möglich sei. «Wir haben noch nichts ausgeschlossen», wurde sie am Dienstag von der Zeitung zitiert.

«Zu diesem Zeitpunkt ist alles, einschliesslich strafrechtlicher Anklage, auf dem Tisch.» Im Mittelpunkt stünden derzeit ballistische Untersuchungen, um zu klären, welche Art von Munition verwendet wurde und wie sie in die Waffe hineinkam.

Bei dem Vorfall während der Dreharbeiten auf einer Filmranch in New Mexico war am vorigen Donnerstag die 42 Jahre alte Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich verletzt worden. Der Hauptdarsteller und Produzent Baldwin (63) hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene abgefeuert. Regisseur Joel Souza (48) wurde bei dem Zwischenfall an der Schulter verletzt, konnte das Spital aber wenig später wieder verlassen.