Jägerverband beleidigt Für diese Aussage muss Brigitte Bardot 7000 Euro bezahlen

dpa

30.6.2021 - 11:29

Umwelt- und Tieraktivistin Brigitte Bardot besucht 2001 in Paris ihr Hundeheim «The Nice Dogs». 
Umwelt- und Tieraktivistin Brigitte Bardot besucht 2001 in Paris ihr Hundeheim «The Nice Dogs». 
Charly Hel/Prestige/Getty Images

Schauspiel-Ikone Brigitte Bardot liebt Tiere über alles – und geht dafür auch mal über die Grenzen hinaus. Weil BB den Chef des französischen Jägerverbandes beleidigte, muss sie eine Geldstrafe zahlen.

Die einstige Starschauspielerin («Und immer lockt das Weib») muss laut Staatsanwaltschaft zudem beleidigende Äusserungen aus dem Jahr 2019 über die Jägervereinigung von der Internetseite ihrer Tierschutzstiftung tilgen. Konkret: Bardot betitelte in einem Beitrag auf ihrer Webseite Jäger als «niederträchtige feige Untermenschen» und «Terroristen der Tierwelt». Und den französischen Jagdverbands-Chef als Exempel dafür. 

Der Verband liess die Verbal-Attacke nicht auf sich sitzen und verklagte die Aktrice, die danach Morddrohungen erhalten haben soll. 

Die 86-Jährige selbst blieb der Anhörung fern und erschien demnach nicht vor Gericht.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Prozess eine Geldbusse von 6'000 Euro gefordert. Bardot engagiert sich seit langer Zeit für den Tierschutz. «Wer immer auf ein Tier schiesst, trifft mit seiner Kugel auch mich», hatte die in Südfrankreich lebende Aktivistin einmal der «Welt am Sonntag» gesagt.



Bardot und ihr bewegtes Leben

Kaum eine andere Filmlegende wirft so viele Fragen auf wie Bardot. Denn ihr Leben ist eine Geschichte voller Extreme. Auf dem Höhepunkt ihres Ruhms hat die einst blonde Schönheit nach über 45 Filmen und 80 Liedern ihre Karriere abgebrochen.

Die Begründung: In dieser Zeit sei ihr Leben sinnlos und oberflächlich gewesen, wie sie in ihrer im Jahr 2018 veröffentlichten Biografie «Tränen des Kampfes» schrieb. Die Zeit sei grauenerregend gewesen, erinnerte sich Bardot. Ein Martyrium.

Seit über 40 Jahren lebt BB zurückgezogen in ihrem Haus am Strand von St. Tropez zusammen mit ihren Vierbeinern, die sie aus Tierheimen und Zirkussen holt. Dass ihr Leben für und mit den Tieren auf viel Häme und Sarkasmus stösst, stört sie wenig. Sie weiss um ihr Bild in der Öffentlichkeit. «Früher lag mir die Welt zu Füssen, weil ich schön, berühmt und begehrt war, und heute störe ich nur noch», erklärt sie in «Tränen des Kampfes».

dpa