Er spielte den jungen Anakin«Star Wars»-Kinderstar redet erstmals über seine Schizophrenie
Carlotta Henggeler
7.1.2025
Mit der Rolle des Anakin Skywalker in «Star Wars: Episode I» erfüllte sich für Jake Lloyd ein Traum vieler junger Science-Fiction-Fans. Heute kämpft er mit psychischen Problemen. In einem Interview spricht er über Fortschritte.
Teleschau
07.01.2025, 19:46
Carlotta Henggeler
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der ehemalige Kinderstar Jake Lloyd, bekannt als Anakin Skywalker in «Star Wars: Episode I», spricht erstmals offen über seine Schizophrenie und den Fortschritt in seiner Behandlung.
Nach Festnahmen und psychotischen Episoden, darunter ein Tiefpunkt im Jahr 2023, akzeptiert Lloyd nun seine Diagnose und die Notwendigkeit von Therapie und Medikamenten.
Trotz schwieriger Erfahrungen bleibt Lloyd ein Fan der Saga und plant, zum Star Wars Day 2025 nach Hause zurückzukehren.
Wenige Ereignisse der Kinogeschichte wurden sehnlicher erwartet: Am 19. Mai 1999 feierte «Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung» in den USA seine Premiere.
Die Rolle des jungen Anakin Skywalker, der später zum Superschurken Darth Vader mutieren sollte, ging an den bei den Dreharbeiten im Sommer 1997 acht Jahre alten Kinderschauspieler Jake Lloyd (35), der vorher mit Arnold Schwarzenegger (77) in der Komödie «Versprochen ist versprochen» zu sehen war.
Auf Lloyds Eintritt ins «Star Wars»-Universum folgte aber schon wenige Jahre später der Ausstieg aus dem Filmgeschäft. In lediglich zwei weiteren Filmen spielte er noch mit: «Madison» und einem obskuren Werk namens «Die With Me», das es nie in die Kinos geschafft hat.
Der heute 35-Jährige hat sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen – bekannt ist aber, dass der ehemalige Kinderstar mit psychischen Problemen zu kämpfen hat. Seine Diagnose: Schizophrenie. Seit 2023 befindet er sich zur Behandlung in einer psychiatrischen Klinik.
Jake Lloyd geht es mittlerweile «ziemlich gut»
Nun hat Lloyd dem Journalisten und «Star Wars»-Experten Clayton Sandell ein Interview gegeben, in dem er betont, dass es ihm mittlerweile «ziemlich gut» gehe. «Ich kann jetzt akzeptieren, dass ich eine fortwährende Behandlung und Therapie brauche und meine Medikamente nehmen muss», so Lloyd weiter.
Aufgrund einer weiteren psychischen Krankheit, der sogenannten Anosognosie, ist Lloyd lange nicht in der Lage gewesen, seine Schizophrenie-Diagnose zu begreifen.
Verfolgungsjagd mit der Polizei
Erst das Erreichen des «Tiefpunkts» habe dazu geführt, dass er seine Behandlung letzten Endes annehmen konnte. Vermutlich bezieht sich Lloyd damit auf die Ereignisse der vergangenen zehn Jahre: 2015 wurde Lloyd nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei wegen rücksichtslosen Fahrens, dem Führen eines Wagens ohne Führerschein und Widerstand gegen seine Festnahme verhaftet.
Seine Mutter versuchte zehn Monate lang vergeblich, ihn vom Gefängnis in eine psychiatrische Anstalt versetzen zu lassen: Es waren schlicht keine Plätze frei. Erst im April 2016 fand eine solche Versetzung statt.
Nach dem Tod seiner Schwester Madison im Jahr 2018 kam es zu einer weiteren Verschlechterung von Lloyds Zustand. Im Mai 2023 erlitt er erneut eine psychotische Episode. Er stoppte den Wagen seiner Mutter mitten auf einer viel befahrenen Autobahn. Als die Polizei mit ihm reden wollte, antwortete er in Silbenfetzen, die keinen Sinn ergaben. Eine erneute Festnahme folgte. Seitdem befindet sich der ehemalige Kinderstar in der psychiatrischen Klinik in Nordkalifornien.
Immer noch «Star Wars»-Fan
Entgegen einiger Gerüchte hat seine Zeit als Kinderstar Lloyd nicht den Genuss an der «Star Wars»-Saga verdorben.
Im Gespräch mit Sandell gibt er an, aktuell die klassischen Videospiele der Franchise durchzuspielen. Er habe auch noch ein paar der neueren «Star Wars»-Produktionen von Disney nachzuholen, so Lloyd. Vieles davon hebe er sich aber für den 4. Mai auf – den sogenannten Star Wars Day. Dann soll er wieder zu Hause sein können.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, eine psychische Erkrankung? Hier findest du Hilfe:
«Better Man» jetzt im Kino: Robbie Williams macht sich zum Affen
«Better Man» erzählt die Geschichte von Popstar Robbie Williams. Der Regisseur Michael Gracey trifft dabei eine mutige kreative Entscheidung. Das Resultat ist ein Biopic, das aus der Reihe tanzt. So wie Robbie.