«Widerliche Kommentare»SRF-Moderator Olivier Borer über Herausforderungen als schwuler Vater
SDA/che
17.7.2024
SRF-Sportmoderator Olivier Borer und sein Partner haben als Eltern eines Kindes von einer Leihmutter einen schwierigen Weg hinter sich. Gewisse Kommentare in den sozialen Medien seien widerlich gewesen.
SDA/che
17.07.2024, 15:31
17.07.2024, 15:47
Carlotta Henggeler
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Olivier Borer und sein Partner, Eltern eines von einer Leihmutter ausgetragenen Kindes, haben scharfe und verletzende Kommentare in sozialen Medien erfahren.
Borer äusserte in einem Interview, dass die gesellschaftliche Akzeptanz für ihr Familienmodell in der Schweiz noch ungewiss ist und kritisierte die Vorurteile und Halbwahrheiten, die gegen homosexuelle Eltern bestehen.
Das Paar plant, mit derselben Leihmutter ein weiteres Kind zu bekommen, und hat bereits die ersten Schritte dafür unternommen.
SRF-Sportmoderator Olivier Borer und sein Partner haben als Eltern eines von einer Leihmutter ausgetragenen Kindes einen schwierigen Weg hinter sich. In einem neuen Interview erzählt er, dass ihn bestimmte Kommentare in den sozialen Medien sehr verletzt haben.
Das Ganze sei sehr emotional, administrativ und wahnsinnig anspruchsvoll. Vor der Geburt seien beim Paar viele Fragen gekommen. «Ist die Schweiz bereit? Sind wir gerüstet dafür, wenn wir Menschen begegnen, die mit unserem Familienmodell nicht klarkommen?», sagte Borer in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen vom Mittwoch.
Diese Frage sei nie abschliessend beantwortbar. Borer habe nichts gegen kritische Fragen, aber gewisse Kommentare seien «widerlich» gewesen, wie: «Du wirst dein Kind schwul erziehen. Du wirst dich an deinem Kind vergehen», erinnert sich Borer. «Dass der Gedanke ‹Homosexualität gleich Pädophilie› so stark in den Köpfen verankert ist, macht mich schon traurig.»
Bei gewissen Menschen fehle es sicherlich oft an Wissen. Viele Meinungen würden auf Halbwahrheiten und Vorurteilen basieren, sagte Borer weiter. Die Schwulen-Community beanspruche mittlerweile zu Recht einen Platz in der Gesellschaft und sei zum Teil laut und farbig. «Ich glaube aber, dass wir anderen nichts wegnehmen, sondern uns gegenseitig bereichern», so Borer.
Borer und sein Partner haben ein Kind von einer Leihmutter aus den USA. Mit demselben «Bauchmami» wollen sie diese Reise nun ein zweites Mal gehen. Die ersten Schritte für ein zweites Kind sind bereits gemacht.
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