Ihr Mann hat Krebs SRF-Auswanderin fühlt sich in Schweden im Stich gelassen

klm

12.8.2023

SRF-Auswanderin Florence Wibring-Stern und ihr Ehemann Niklas müssen eine schwere Zeit überstehen. 
SRF-Auswanderin Florence Wibring-Stern und ihr Ehemann Niklas müssen eine schwere Zeit überstehen. 
SRF

Seit zwei Jahren lebt Florence Wibring-Stern bei ihrem Mann in Schweden. Nachdem bei ihm Krebs diagnostiziert wurde, erhebt die Auswanderin nun schwere Vorwürfe gegen schwedische Ärzt*innen.  

klm

12.8.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Florence Wibring-Stern ist auf Schweden zu ihrem Ehemann Niklas gezogen. 
  • Ihre Reise wurde vom SRF für «Auf und davon» dokumentiert.
  • Bei ihrem Ehemann wurde Krebs diagnostiziert.
  • Die Auswanderin fühlt sich vom schwedischen Gesundheitssystem im Stich gelassen.

Florence Wibring-Stern und ihr Ehemann Niklas sind dem hiesigen TV-Publikum durch die SRF-Sendung «Auf und davon» bekannt. 

Die TV-Show begleitete die Schweizerin, während sie für ihr grosses Glück die Schweiz in Richtung Schweden verliess. Doch kurz nach ihrer Ankunft der Schicksalsschlag: Bei Niklas wurde bei einer Blinddarmoperation Krebs festgestellt. 

In einem offenen Brief, der «Nau» vorliegt, erhebt Wibring-Stern nun schwere Vorwürfe gegen das schwedische Gesundheitssystem. Sie ist sich sicher: In der Schweiz wäre ihr Ehemann weitaus besser behandelt worden. 

Ärzte schickten Ehemann wieder nach Hause

So glaubt die Auswanderin, dass die langen Wartezeiten und die zögerlichen Diagnosen einer der Gründe sind, dass der Krebs inzwischen gestreut hat. 

So sollen die Ärzte Niklas das erste Mal, als er den Notfall des Spitals Jönköping mit Schmerzen an der rechten Seite besuchte, wieder nach Hause geschickt haben. Auch als er am nächsten Tag mit noch stärkeren Schmerzen wiederkehrte, soll das Paar zunächst vertröstet worden sein. «Ich habe mich geweigert, ihn mitzunehmen, ohne dass eine Bildgebung gemacht wird», so Wibring-Stern. «Es war Winter. Die Strassen waren voller Eis und wir haben jeweils eine Stunde Fahrt ins Spital.»

Schliesslich sei doch ein CT-Scan gemacht worden. Das Resultat: Niklas musste sofort operiert werden. Seine Frau dazu: «Ich möchte mir nicht ausmalen, was geschehen wäre, wenn ich ihn mit nach Hause genommen hätte!»

«Zwei Monate für eine Blinddarm-Biopsie?»

Erst zwei Monate nach der Operation war dann durch eine Biopsie klar, dass Niklas Krebs hat: «Man beachte die Zeitspanne. Es sind zwei Monate zwischen OP und Nachricht verstrichen. Zwei Monate für eine Blinddarm-Biopsie?»

Die Schock-Nachricht soll das Paar durch eine Gesundheits-App erfahren haben. Nicht einmal einen Anruf sollen sie erhalten haben. 

Auch nach einer weiteren OP war die Odyssee nicht zu Ende. Nach zehn Tagen hatte sich in seinem Darm eine Hernie gebildet. Auch diese musste notoperiert werden. Danach sollen die Ärzte den Schweden wieder nach Hause geschickt haben – trotz Fieber und schlechten Blutwerten. Nach einem Monat dann die nächste Hiobsbotschaft: Der Krebs hat in die Lymphknoten gestreut. 

Florence Wibring-Stern fragt sich dazu: «Hat der Krebs bereits vorher gestreut oder hat die Wartezeit von nun fast fünf Monaten dies ausgelöst? Niemand wird uns das beantworten.»

Die Wahl-Schwedin ist sich sicher, dass es in der Schweiz schneller gegangen wäre. Sie spiele deshalb auch mit dem Gedanken, in ihre alte Heimat zurückzukehren. Aber: «Dafür müssten wir aber unseren Wohnsitz in die Schweiz verlegen. Schweden bezahlt keine Behandlung im Ausland. Da wir hier Haus und Firma haben, ist dies nicht einfach ein so schneller Entscheid. Niklas meinte einmal, der Schaden ist ja schon angerichtet, das kann die Schweiz nun auch nicht mehr ausbügeln.»

Laut ihr fühle sich das Gesundheitswesen in Schweden manchmal an, «wie im Mittelalter». Weil sie aus ihrem Umfeld ähnliche Geschichten gehört habe, habe sie den offenen Brief verfasst. 

Ihr Ehemann Niklas macht derzeit eine Chemotherapie.

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