Hollywood-Paar in der Lenk Sol Romero floh vor der Pandemie ins Berner Oberland

Von Marlène von Arx, Los Angeles

26.6.2022

Alpen statt Pazifik: Sol Romero und Hollywood-Regisseur Martin Campbell haben ihre Villa in Los Angeles aufgegeben und ihren Familienhauptsitz in die Lenk verlegt.

Von Marlène von Arx, Los Angeles

Bye-bye, Los Angeles – Sol Romero, die Schauspielerin und Sängerin mit schweizerisch-mexikanischen Wurzeln, hat der kalifornischen Grossstadt den Rücken gekehrt und macht derzeit die Lenk im Berner Oberland zu ihrem temporären Familienhauptsitz: «Als das mit Covid anfing, habe ich zu meinem Mann gesagt: Lass uns alles verkaufen und verreisen!»

Ihr Mann ist nach wie vor der Regisseur Martin Campbell («Casino Royale»), der zurzeit in Bulgarien mit einem Produzenten sein nächstes Projekt entwickelt. Sol und die gemeinsame Tochter Elina, 15, weilen derweil im Chalet ihrer Mutter im Simmental. Von den Haustieren konnten sie nur einen Hund mitnehmen: «Den anderen Hund und die Katzen haben wir bei den beiden Ladys, die sich jeweils um unser Haus kümmerten, gelassen.»

Schon einmal zog Sol Romero zurück in die Schweiz, wo sie einen Teil ihrer Kindheit verbracht hatte. Damals vor zehn Jahren, als ihre kurze und emotional belastende Liebesgeschichte mit Florian Ast Schlagzeilen machte.

«Bin ein Stubenhocker»

Die Trennung von ihrem Mann war aber nur von kurzer Dauer, und die schwierige Zeit liegt weit zurück. Die Pandemie habe die Familie jetzt noch enger zusammengeschweisst, sagt die 38-Jährige: «Ich bin ein Stubenhocker, mir macht es nichts aus, zu Hause zu sein und zu malen oder zu schreiben. Martin hatte schon mehr Mühe, ans Haus gebunden zu sein. Er muss raus und etwas unternehmen.»

Schliesslich habe er sich aber an den Rhythmus zu Hause gewöhnt und schätzte, dass seine Frau kochte. «Wir haben auch über unsere Zukunft gesprochen – dass wir nicht mehr so oft getrennt sein und mehr als Team zusammenarbeiten wollen.»

Seit 16 Jahren verheiratet

Und so ist Sol Romero aktuell in «Memory» zu sehen, dem jüngsten Film von Martin Campbell. Liam Neeson spielt darin einen Killer, dessen Gedächtnis ihn mehr und mehr im Stich lässt, was ein zusätzliches Problem darstellt, als er selber zur Zielscheibe wird.

Sol ist nach Bulgarien gereist und hat darin eine kleine Rolle als Barfrau gedreht: «Ich arbeite gern mit Martin», so Romero, die den Regisseur bei den Dreharbeiten von «The Legend of Zorro» (2005) kennenlernte und inzwischen seit 16 Jahren mit ihm verheiratet ist. «Wir sind mittlerweile schon so lange zusammen, dass ich genau weiss, wie er arbeitet und was er erwartet. Er mag es zum Beispiel nicht, wenn man nicht gut vorbereitet ist und nicht 200 Prozent Einsatz gibt.»

Der Film wirft das Thema Alzheimer auf – ein Gedanke, den sie auch als Partnerin eines 78-Jährigen nicht näher an sich herankommen lassen will. Es sei ein trauriges Thema und es wäre gut zu wissen, wie man Menschen mit Alzheimer besser helfen kann, räumt sie ein. «Aber mein Vater sagte jeweils: Egal wie alt man ist, man soll jedes Jahr geniessen, denn man erlebt es nur einmal.»

«Lenk ist zu ruhig für Martin»

Sol Romero ist in «Memory» nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören – im Duett «Bodega de Lingotes» mit dem mexikanischen Rapper Sargento Rap. Sie vermisst Mexiko, das Land ihres verstorbenen Vaters, aber momentan ist die Schweiz ihr Dreh- und Angelpunkt. Denn hier will sie sich eine globale Influencer-Karriere aufbauen. «Ich bin dabei, ein gutes Social-Media-Team zusammenzustellen und meine Kanäle zu reorganisieren und professionalisieren.»

Erste Kollaborationen wie beispielsweise mit dem Boutique Hotel Chetzeron in Crans-Montana konnte sie bereits an Land ziehen.

Wenn sie nicht vor der Smartphone-Linse steht, renoviert sie im Chalet in Lenk ein Zimmer. Aber auf Dauer wird das Berner Oberland nicht ihr Hauptwohnsitz bleiben. Bisher hat Elina die Schule noch online absolviert. «Sie reist nicht so gern wie ich und Martin», so Sol Romero. «Also werden wir entweder wieder etwas in Los Angeles, London oder Zürich suchen. Lenk ist auch definitiv zu ruhig für Martin.»

Kein Leben in der Unterhaltungsindustrie

Mutter und Tochter verbringen auch jetzt noch, da Elina im Teenager-Alter ist, viel Zeit zusammen: Sie käfelen in Gstaad und haben einen Besuch in Mürren auf dem Programm. Im Gegensatz zu ihrer Mutter geht Elina aber lieber wandern als shoppen.

Und auch ihre Karrierepläne decken sich nicht mit jener von Sol.

«Sie hat überhaupt kein Interesse an der Unterhaltungsindustrie», sagt Mama Romero und lacht. «Sie singt nicht gern und hasst es, vor der Kamera zu posieren. Technisches und Architektur ist eher ihr Ding. Damit schlägt sie meinem Vater nach.» Stolz erzählt sie von Elinas guten Noten und dass sie vielleicht an die Uni gehen wird: «Ich werde sie in allem unterstützen, was sie einmal machen will.»