Reaktionen auf ManipulationPrinzessin Kates Familienfoto wird zum PR-Fiasko für den Palast
Christoph Meyer und Benedikt von Imhoff, dpa
11.3.2024 - 15:16
Prinzessin Kate entschuldigt sich für Wirbel um bearbeitetes Foto
Das Foto, um das es geht, wurde nach Angaben des Kensington-Palastes vorige Woche vom britischen Thronfolger Prinz William aufgenommen. Es zeigt Prinzessin Kate, umgeben von ihren Kindern. Das Foto sorgte für grosses Interesse, da Kate seit dem ersten Weihnachtstag nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten ist.
11.03.2024
Während sich Prinzessin Kate von einer Bauch-OP erholt, bemüht sich der Palast, Spekulationen zu dämpfen – mit einem hübschen Familienbild. Doch das geht gehörig schief.
11.03.2024, 15:16
11.03.2024, 16:46
Christoph Meyer und Benedikt von Imhoff, dpa
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Ein Bild, mit dem sich Prinzessin Kate in der Öffentlichkeit am 10. März zurückmelden wollte, wurde manipuliert.
Prinzessin Kate räumte heute ein, sie selbst habe das Foto bearbeitet.
Experten wissen, dass Kate passionierte Hobbyfotografin ist.
Kommentatoren bewerten den Fall als ein PR-Desaster.
Die Anti-Monarchie-Bewegung hat den Begriff «Kategate» geprägt und schiesst gegen das Königshaus.
Der geplante Befreiungsschlag ist für die Royal Family zum PR-Desaster geworden. Prinzessin Kate räumte heute nach beispiellosem öffentlichen Druck ein, dass sie ein Foto von sich und ihren drei Kindern nachträglich bearbeitet hat, wie von einer royalen Quelle zu hören war.
Anstatt mit Verschwörungstheorien und Spekulationen über den Gesundheitszustand der 42-Jährigen aufzuräumen, sieht sich der Palast nun noch mehr kritischen Fragen ausgesetzt.
Thank you for your kind wishes and continued support over the last two months.
— The Prince and Princess of Wales (@KensingtonRoyal) March 10, 2024
«Das Foto, das alles noch schlimmer machte», kommentierte Chris Ship, der Royals-Korrespondent des Senders ITV. Und der ehemalige Royals-Reporter der BBC, Peter Hunt, warf die Frage auf, ob den Royals denn nun auch bei anderen Themen noch vertraut werden könne.
Die Zustimmung zur Monarchie ist ohnehin gesunken, bei jüngeren Leuten lag sie zuletzt unter 50 Prozent. Dass nun gerade Kate, der längst nicht mehr geheimen Geheimwaffe der Royals, ein solcher Fehler unterläuft, gilt als besonderer Lapsus.
Fragen um Kates Gesundheit
Der Zustand der künftigen Königin beschäftigt Menschen in Grossbritannien und weltweit, seit sie sich Mitte Januar einer nicht näher beschriebenen Operation im Bauchraum unterzogen hat. Bekannt ist nur, dass es sich nicht um Krebs handeln soll.
Zwar hatte der Palast von Anfang an betont, Kate werde erst wieder nach Ostern offizielle Termine wahrnehmen. Doch in den sozialen Medien machten sich zuletzt etliche Gerüchte breit. Wohl um die Spekulationen und gar Verschwörungstheorien zu dämpfen, veröffentlichte der Kensington-Palast am Sonntag ein Bild der lächelnden Prinzessin von Wales, umringt von ihren drei Kindern, zum britischen Muttertag.
Aufgenommen worden sei das Bild von Ehemann und Thronfolger Prinz William (41). Doch der Schuss ging nach hinten los. Einige Stunden nach der Veröffentlichung zogen mehrere internationale Nachrichtenagenturen das Bild wieder zurück. Die US-Agentur Associated Press (AP) begründete den Schritt damit, das Bild scheine von der Quelle «auf eine Weise manipuliert worden zu sein, die nicht den Foto-Standards von AP entspricht».
Kate übernimmt Verantwortung für die Bildmanipulation
Das Foto zeige eine Inkonsistenz in der Darstellung der linken Hand von Tochter Prinzessin Charlotte. Andere Agenturen wie Reuters und AFP sowie die britische PA folgten. Auch die Deutsche Presse-Agentur zog das Bild zurück. Der Post des Kensington-Palasts auf X wurde von Nutzern mit einem Warnhinweis versehen, der die Zweifel an dem Bild thematisierte. Dennoch: Das originale Foto will der Palast nicht nachreichen.
Stundenlang kam aus dem Kensington-Palast keine Reaktion. Heute am späten Vormittag meldete sich dann Kate selbst zu Wort und übernahm die Verantwortung für die Bildbearbeitung. Auf X schrieb sie, sie experimentiere «wie viele Amateurfotografen gelegentlich mit Bildbearbeitung» und entschuldigte sich für jegliche Verwirrung, die das Bild hervorgerufen habe. Aus Palastkreisen hiess es anschliessend, sie habe kleine Änderungen vorgenommen. Mehr Erklärung gab es nicht.
Like many amateur photographers, I do occasionally experiment with editing. I wanted to express my apologies for any confusion the family photograph we shared yesterday caused. I hope everyone celebrating had a very happy Mother’s Day. C
— The Prince and Princess of Wales (@KensingtonRoyal) March 11, 2024
Doch das PR-Fiasko war nicht mehr abzuwenden. Die Anti-Monarchie-Organisation Republic witterte einen Skandal, den sie umgehend «Kategate» taufte. «Die Manipulation eines Bildes, von dem der Palast sagt, es sei von William gemacht worden, ist aussergewöhnlich. Falls wahr, ist es ein absichtlicher Versuch, die Öffentlichkeit zu täuschen», hiess es in einer Mitteilung der Organisation.
Monarchie-Gegner wittern Skandal
Royale Kommentatoren wie Catherine Meyer, Biografin von Kates Schwiegervater König Charles III., wiesen darauf hin, dass die Royals um das Staatsoberhaupt eine besondere Verantwortung zur Transparenz hätten. «Können wir Euch trauen?», laute die Frage, die die Briten ihrem Souverän und seiner Familie stellten, bemerkte Ex-BBC-Reporter Hunt.
Verfassungs- und Royal-Experte Craig Prescott von der Royal Holloway University of London sieht hingegen «mehr Stümperei als Verschwörung» am Werk, wie er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur sagt. Kate sei eine passionierte Hobbyfotografin und habe auch in der Vergangenheit immer wieder ihre Familienbilder an die Öffentlichkeit gegeben.
Sie scheine sich aber bei der Bearbeitung nicht der Grenzen bewusst gewesen zu sein, die in professionellen Kreisen als akzeptabel gelten. Dennoch hält er den gesamten Vorgang für ein PR-Desaster. «Das ist natürlich sehr peinlich.» Man erwarte vom Palast, dass dessen Kommunikation absolut zuverlässig sei.
Williams' Terminabsage befeuerte Spekulationen
«Die Öffentlichkeit und die Presse im Allgemeinen müssen Vertrauen haben in das, was der Kensington-Palast und der Buckingham-Palast mitteilten, damit die Monarchie funktionieren kann», so Prescott weiter. Das Foto sei dazu gedacht gewesen, Zweifel an Kates erfolgreichem Genesungsprozess zu zerstreuen. Das sei aber infolge der Debatte über die Bildmanipulation überhaupt nicht erreicht worden.
Die Royals stehen seit Wochen unter verschärfter Beobachtung. Als Prinz William Ende Februar einen Termin wegen «persönlicher Angelegenheiten» verpasste, löste das Besorgnis aus. Die Spekulationen über Kates Gesundheitszustand wurden weiter angeheizt, als vergangene Woche eine Mitteilung des Verteidigungsministeriums zurückgezogen werden musste.
Darin war für Juni eine Teilnahme Kates an den Proben für die Geburtstagsparade des Königs «Trooping the Colour» angekündigt worden – offenbar ohne vorherige Absprache mit dem Palast.
König Charles ist immer wieder auf Bildern zu sehen
Das Vorgehen des für das Thronfolgerpaar zuständigen Kensington-Palasts steht in deutlichem Kontrast zur inzwischen recht offenen Informationspolitik des Buckingham-Palasts über die Erkrankungen von König Charles.
Der 75-Jährige hatte sich beinahe zeitgleich mit Kate wegen einer Prostatavergrösserung operieren lassen. Kurze Zeit später gab der Palast bekannt, dass beim König eine Krebserkrankung entdeckt worden sei.
Seitdem hat er eine Therapie begonnen und öffentliche Termine bis auf Weiteres abgesagt. Trotzdem ist er immer wieder auf Bildern von Terminen hinter verschlossenen Türen zu sehen. Erst am Montag wurde eine Videoansprache des Königs zum Commonwealth Day veröffentlicht. Spekulationen über seine Gesundheit gibt es kaum.
Nach Chemotherapie: Kate kehrt auf öffentliche Bühne zurück
Erstmals seit dem Ende ihrer Chemotherapie hat sich Prinzessin Kate bei einem wichtigen Ereignis in der Öffentlichkeit gezeigt Die Frau des britischen Thronfolgers Prinz William nahm an dem Gedenken für die Gefallenen der beiden Weltkriege teil.
14.11.2024
König Charles trifft Indigene in Australien – Zuvor war es zu einem Eklat gekommen
STORY: Der britische König Charles reiste am Dienstag nach Redfern, dem Gründungsort der Bürgerrechtsbewegung der australischen Ureinwohner in der Innenstadt von Sydney. Charles traf sich dort mit den Ältesten der Ureinwohner im National Centre for Indigenous Excellence, einer gemeinnützigen Organisation, die sich um Probleme der Ureinwohner kümmert. Am Tag zuvor war König Charles III. im australischen Parlament in Canberra von einer indigenen Senatorin beleidigt worden. Nachdem Charles gerade seine Rede beendet hatte, rief die unabhängige Senatorin und Aktivistin Lidia Thorpe unter anderem, dass sie seine Souveränität über Australien nicht akzeptiere. Ein nationales Referendum über eine Änderung der australischen Verfassung zur Anerkennung der Ureinwohner Australiens wurde im vergangenen Jahr erst abgelehnt, was für viele indigene Australier ein wunder Punkt ist. Für König Charles ist es die erste Fernreise, seit er vor einigen Monaten eine Krebserkrankung öffentlich machte. Am Mittwoch reist das Königspaar zum Commonwealth-Gipfel in den pazifischen Inselstaat Samoa weiter.
22.10.2024
Proteste bei Australien-Besuch von König Charles
STORY: Eine indigene Senatorin hat den Besuch von König Charles im australischen Parlament am Montag für einen lautstarken Protest genutzt. Nur wenige Augenblicke, nachdem Charles seine Rede im Parlament in Canberra beendet hatte, verschaffte sich die unabhängige Senatorin Lidia Thorpe lautstark Gehör. «Das hier ist nicht ihr Land und Sie sind nicht mein König», rief Thorpe in Richtung von Charles, der als britischer König auch Staatsoberhaupt von Australien ist. Die Sicherheitskräfte hinderten sie daran, sich dem König zu nähern und eskortierten sie aus dem Plenarsaal. «Ich wurde von der Polizei hinausgetragen und konnte nicht sehen, wer mich unterstützt. Aber es gab sicherlich einige Indigene im Raum, die meinen Widerstand unterstützen, der der Widerstand meines Volkes seit über 200 Jahren ist. Wir werden den Widerstand fortsetzen, bis wir einen Friedensvertrag haben, in dem wir dieses Land gemeinsam feiern können. Wir brauchen keinen König aus einem anderen Land, der uns vorschreibt, was wir hier zu tun haben.» Die Senatorin ist für ihre klare Ablehnung der Monarchie bekannt. Den europäischen Siedlern in Australien wirft sie Völkermord an den indigenen Völkern des Kontinents vor. Australien ist seit 1901 unabhängig, hat den Schritt zur Republik aber nie vollzogen. 1999 stimmten die Australier knapp gegen eine Loslösung von der britischen Krone. König Charles hatte sich zuvor für seinen freundlichen Empfang in Australien bedankt und auch den Ureinwohnern seinen Respekt ausgedrückt. Diese würden den australischen Kontinent seit 65.000 Jahren lieben und pflegen. Für ihn ist es seine erste grössere Auslandsreise seit seiner Krebsdiagnose. Als Kronprinz hat er das Land schon mehrfach besucht, es ist abe sein erster Besuch als König in dem Land.
22.10.2024
Nach Chemotherapie: Kate kehrt auf öffentliche Bühne zurück
König Charles trifft Indigene in Australien – Zuvor war es zu einem Eklat gekommen