Prinz EdwardDarum tritt der unbekannte Royal nun ins Rampenlicht
dpa/twei
22.5.2023 - 23:55
Seit jeher stand Prinz Edward im Schatten seiner Brüder. Mit dem Amtsantritt von König Charles ändert sich das: Wurde zunächst vor allem Ehefrau Sophie immer präsenter, wächst nun auch die Bedeutung des royalen Nesthäkchens.
22.05.2023, 23:55
23.05.2023, 07:28
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Lange Zeit musste sich Prinz Edward bei den britischen Royals mit einer Rolle im Hintergrund begnügen.
Seit König Charles III. im Amt, wächst die Bedeutung des bis dato unbekannten Royal aber.
Von der britischen Boulevardpresse werden Edward und seine Frau Sophie als Teil der «new Fab Four» gefeiert.
Der grosse Unbekannte im Kreis der Royal Family gewinnt zunehmend an Profil. Dazu zählt für Prinz Edward auch der Besuch in Berlin, bei dem er sich am Montag mit Schülern austauschte. Denn bei der Neuaufstellung der Royal Family kommt dem jüngsten Bruder von König Charles III. eine besondere Rolle zu.
Mit 59 Jahren ist der Herzog von Edinburgh, wie seit Kurzem sein offizieller Titel lautet, einer der jüngeren Vertreter der Kernfamilie. Gut 15 Jahre jünger als Charles und 18 Jahre älter als Thronfolger Prinz William ist Edward ein wichtiges Bindeglied zwischen den royalen Generationen beim aktuellen Umbruch.
Lange war er vor allem das Nesthäkchen, Mitglied der Fraktion «auch noch da». Er galt als Mann ohne besondere Eigenheiten, als langweilig. Skandale – Fehlanzeige, sieht man mal von einem Fauxpas vor einigen Jahren ab. Damals veröffentlichte Edwards Produktionsfirma Filmaufnahmen von Neffe William zu dessen Uni-Zeiten – obwohl der Palast sich mit der Boulevardpresse geeinigt hatte, die Privatsphäre des künftigen Königs zu achten.
«Daily Mail» bejubelt «new Fab Four»
In der Thronfolge ist Edward mittlerweile auf Rang 13 abgerutscht. Medien berichteten, Charles behandele den Jüngsten als «niederen Royal». Zudem lief ihm in der Öffentlichkeit seine Ehefrau Herzogin Sophie den Rang ab, die sich mit grossem Einsatz den Respekt ihrer Schwiegermutter Queen Elizabeth II. verdiente und in der Pandemie zu einer der sichtbarsten Royals-Vertreterinnen wurde.
Doch nun ist Edward gefragt. Charles will die Monarchie verschlanken. Der dritte, skandalumwitterte Bruder Andrew ist wegen seiner Verwicklung in einen Missbrauchsskandal unbeliebt und hat seine royalen Pflichten niedergelegt. Charles' jüngerer Sohn Prinz Harry und Ehefrau Herzogin Meghan sind freiwillig aus dem Königshaus ausgeschieden und mit König und Thronfolger zerstritten.
Da bleiben nicht mehr viele Royals über. Mit dem 74 Jahre alten Staatsoberhaupt, Königin Camilla (75) und Charles' Schwester Prinzessin Anne (72) sind drei prägende Figuren bereits deutlich über dem Renteneintrittsalter. Bleiben also William (40) und Ehefrau Prinzessin Kate (41) sowie Edward und Sophie (58) als Vertreter der jüngeren Generation.
Die dem Königshaus freundlich gesonnene Zeitung «Daily Mail» bejubelte das Quartett bereits als «new Fab Four», also die neuen fabelhaften Vier. Mit dem Begriff wurden einst William, Kate, Harry und Meghan bezeichnet, bevor es zum Bruch kam.
Edwards Frau Sophie gilt als Vertraute von Kate
Bei der Krönung von Charles zeigten sich William und Edward mit ihren Familien – die Edinburghs haben Tochter Lady Louise Windsor (19) und Sohn James (15), der von seinem Vater den Titel Earl of Wessex übernahm – in trauter Einigkeit. Wenige Tage später traten die beiden Paare als Gastgeber einer Gartenparty im Buckingham-Palast auf, Kate und Sophie erschienen in farblich abgestimmten Kleidern. «Die vier Royals verbindet jahrzehntelange harter Arbeit und Pflichterfüllung», schrieb die «Mail» über den «einflussreichen Vierer».
Sophie gilt als Vertraute von Kate, die ihr dabei half, sich nach der Hochzeit mit William 2011 in der Royal Family zurechtzufinden. Die beiden Frauen verbindet ein ähnlicher Hintergrund: Beide stammen nicht aus adeligen Familien – die bodenständige Sophie sogar aus der Mittelschicht – und gelten als pragmatisch und stoisch. Edward seinerseits kann William nach dem Auszug von Bruder Harry auf dem Weg zum Thron eine verlässliche Stütze bieten.
Edwards Loyalität wurde vor Kurzem schliesslich belohnt. Bereits 1999 hatte ihm sein Vater Prinz Philip versprochen, dass er einmal Herzog von Edinburgh sein werde. Im März war es dann endlich so weit und Charles übertrug seinem Bruder den Titel, den der Queen-Gemahl bis zu seinem Tod getragen hatte. Edward hatte immer mehr von Philips Aufgaben übernommen, nun hat er offiziell die Schirmherrschaft über den «Duke of Edinburgh's Award» inne.