Etappensieg für angebliche Lamborghini-TochterAnwalt: Gericht lässt erschlichene DNA als Beweismittel zu
tbz
15.2.2024
Der Gerichtsstreit um die angebliche Tochter des drittreichsten Mannes Italiens, Antonio Lamborghini, geht in die nächste Runde. Nun soll ein erschlichener DNA-Test die Vaterschaft bestätigen – und auch vor Gericht gültig sein.
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15.02.2024, 16:01
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Flavia Borzone kämpft vor Gericht, dass der drittreichste Mann Italiens, Antonio Lamborghini, anerkennt, dass sie seine Tochter ist.
Privatdetektive haben in ihrem Auftrag ein Röhrli aus dem Müll ihrer angeblichen Schwester Elettra Lamborghini gefischt und anhand eines DNA-Tests die Verwandtschaft bestätigt.
Antonio Lamborghini will das Resultat nicht anerkennen und spricht von unzulässigen Beweismitteln.
Borzones Anwalt widerspricht und sagt der «Bild», der DNA-Test sei als Beweismittel vor Gericht zugelassen.
Seit Jahren behauptet die italienische Opernsängerin Rosalba Colosimo, der Vater ihrer Tochter Flavia Borzone sei in Wahrheit Antonio Lamborghini. Davon will der Sohn des Firmengründers Ferrucio Lamborghini nichts wissen. Der 76-Jährige zog die beiden 2021 wegen Verleumdung vor Gericht und gewann. Seither dürfen die beiden Frauen ihre Behauptung nicht mehr öffentlich äussern und mussten zudem eine Busse von 30'000 Euro bezahlen.
Mit dem Urteil gaben sich Rosalba Colosimo und Flavia Borzone nicht zufrieden. Das Mutter-Tochter-Duo engagierte Privatdetektive, die sich eine DNA-Probe von Elettra Lamborghini, der Tochter Antonios erschlichen. Während eines Auftritts hätten sich die privaten Schnüffler durch den Müll der Sängerin gewühlt und dabei einen Strohhalm mitgehen lassen, mit dem Elettra einen Smothie getrunken hatte.
Unrechtmässige DNA-Probe?
Diesen liessen die Ermittler für einen DNA-Test bei einem Genetikprofessor der Universität Ferrara untersuchen. Dabei kam gemäss Flavia Borzones Anwälten heraus, «dass unsere Mandantin und Elettra Lamborghini Schwestern sind».
Wenig überraschend weigert sich Antonio Lamborghini, diesen DNA-Test, der die schwesterliche Verbindung zwischen Flavia Borzone und seiner Tochter Elettra bescheinigen soll, anzuerkennen.
«Meine Tochter Elettra und Flavia Borzone sind keine Schwestern und die DNA-Probe ist unrechtmässig», polterte Lamborghini zuletzt gemäss «Corriere di Bologna» und sagte: «Der DNA-Test wurde aufgrund einer Probe vorgenommen, die meiner ehelichen Tochter auf hinterhältige Weise entnommen wurde, und ist insofern rechtswidrig ausgeführt worden. Tatsächlich hat der Strafrichter es nicht als Beweismittel zugelassen.»
Am 6. Mai steht ein wichtiger Verhandlungstag an
Der 76-Jährige gab während der Verhandlungen zu, in den 80er Jahren eine Affäre mit Rosalba Colosimo gehabt zu haben. In jener Zeit wurde die Opernsängerin Colosimo auch schwanger und brachte 1988 Tochter Flavia zur Welt. Just zu dem Zeitpunkt, als die Beziehung zu Antonio Lamborghini geendet haben soll.
Wie die «Bild» nun vermeldet, soll der erschlichene DNA-Test entgegen der Aussagen Lamborghinis doch vor Gericht zugelassen werden. Das bestätigte Borzones Anwalt der deutschen Zeitung, die schreibt, dass die Richterin in der Verhandlung am 29. Januar die Aussagen des Privatdetektivs, der die DNA-Probe beschafft hat, sowie die genetische Auswertung mit dem positiven Befund angefordert habe.
Ob Borzone tatsächlich als Tochter und mögliche Erbanwärterin Antonio Lamborghinis bestätigt wird, könnte sich frühestens am nächsten Verhandlungstag, dem 6. Mai herausstellen. Dann sei die DNA-Probe als Beweismittel zugelassen.
Der Gerichtsstreit könnte sich für Borzone durchaus lohnen – Lamborghinis Vermögen wird auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Er hatte die von seinem Vater geerbte Firma in den 70er Jahren verkauft.
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