Bereit für Grosses7 Frauen, die 2021 richtig durchstarten könnten
dpa/gbi
1.1.2021 - 18:01
Ein Stimmwunder aus dem Thurgau, eine schwarze Agentin 007, Stevens Spielbergs Tochter als Popsängerin und eine neue Queen auf Netflix – vier von sieben Frauen, die 2021 durchstarten könnten.
Wer wird die Schlagzeilen bestimmen im neuen Jahr? Hier sieben Frauen, die in Musik, Fernsehen, Film und Medien gerade in den Startlöchern stehen. Und nur darauf warten, dass 2021 beginnt:
Paula Dalla Corte: Das Stimmwunder aus dem Thurgau
Wohl keine Schweizerin hat im Jahr 2020 so sehr für Aufsehen gesorgt wie Paula Dalla Corte. Die 19-jährige Kantischülerin aus Tägerwilen TG hat in der deutschen Talentshow «The Voice» alle anderen Kandidat*innen an die Wand gesungen – ein Sieg, der ihr den Weg zu einer grossen Gesangskarriere ebnen könnte.
Ob sie schon einen Plattenvertrag im Sack hat, darf die sympathische Ostschweizerin nicht verraten. Wenn man an das Vermarktungsgeschick von Castingshows denkt, wäre das Debütalbum aber nur logisch. Star-DJ David Guetta hat in der Sendung ja offen von ihr geschwärmt: «Ich glaube, das war nicht einfach nur so dahingesagt», sagte Dalla Corte der «Schweizer Illustrierten». «Klar würde ich mich freuen, wenn da was zustande kommt. Wenn nicht, ist es auch ok.»
Denn trotz ihres Erfolgs verliert Dalla Corte nicht den Boden unter den Füssen: Erst einmal wolle sie ihre Maturaprüfung bestehen, später vielleicht Kunstgeschichte oder Architektur studieren. Schön vernünftig. Aber bei der Stimme wäre es dann doch verwunderlich, würden wir 2021 nichts mehr von ihr hören.
Paula Dalla Corte bei «The Voice».
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Lashana Lynch: Eine schwarze Frau als Agentin 007
Als erste Frau und als erste Schwarze soll Lashana Lynch im neuen James-Bond-Film «No Time To Die» die Agentin 007 spielen. Dass die 32-jährige Britin in ihrer Rolle als Nomi die berühmte Dienstnummer bekommt, sorgt für Aufsehen. «Es gibt viele sehr starke weibliche Rollen in der Bond-Reihe», sagte Lynch der Nachrichtenagentur DPA. «Wir wollten, dass Nomi das fortsetzt und etwas wirklich Einzigartiges und Starkes mitbringt.»
Als taffe Pilotin Maria Rambeau im Comic-Epos «Captain Marvel» wurde die Londonerin mit jamaikanischen Wurzeln 2019 einem breiten Publikum bekannt. Mit Bond folgt der nächste Kino-Blockbuster, der nach coronabedingter Verschiebung Ende März starten soll.
Nachfolgerin von Daniel Craig wird Lynch aber nicht. «Eine «#MeToo-Version» von James Bond? Ich glaube, das gibt es nicht», versichert sie. Die Nummer 007 bekommt Nomi, weil sich Bond zu Filmbeginn im Ruhestand befindet. Dass die Agentin ihm Paroli bieten wird, ist aber schon im Trailer zu sehen. «Kommen Sie mir nicht in die Quere», droht sie Bond. «Wenn doch, jage ich Ihnen eine Kugel ins Knie.»
Als «Tatort»-Kommissarin Liv Moormann geht Jasna Fritzi Bauer erstmals im Frühsommer 2021 an die Arbeit, wenn sie mit ihren Kollegen Luise Wolfram und Dar Salim im Bremer «Tatort» ermittelt. «Und eventuell wird in 2021 auch noch ein zweiter Fall im Ersten zu sehen sein, wenn wir schnell genug sind», sagt die 31-Jährige.
Die in Wiesbaden geborene und in Berlin lebende Schauspielerin hat auch die schweizerische sowie die chilenische Staatsangehörigkeit. Sie spielte auf der Volksbühne Berlin und im Burgtheater Wien. Im Dezember 2019 kam die Nachricht von Radio Bremen, dass sie zum neuen Ermittler-Trio gehört. Was man für einen «Tatort» braucht? «Tolle Kollegen» und ein «bisschen Wahnsinn», verrät die nur 1,58 Meter grosse Schauspielerin.
Aber die Krimiserie ist nur ein Highlight für sie im nächsten Jahr. Sie sei sehr glücklich, «dass ich auch in 2021 weiter an meinen Herzensprojekten arbeiten kann. Zum einen das Kulturprojekt ‹Heute schreibe ich Gedichte› (Instagram: @heuteschreibeich) und zum anderen den Podcast ‹Unter Dry›, den ich gemeinsam mit Anna Maria Mühe und Cristina do Rego aufnehme».
Buzzy Lee: Spielbergs talentierte Tochter
Sie hätte sich den Karrierestart mit dem Nachnamen des weltberühmten Vaters auf ihrem Studio-Debütalbum wohl einfacher machen können. Doch als Musikerin versteckt sich Sasha Spielberg (30), Tochter von Starregisseur Steven Spielberg und Schauspielerin Kate Capshaw, hinter dem Alias Buzzy Lee. Was dieser Künstlername nicht verbergen kann, ist das Talent der in Los Angeles geborenen Sängerin, die seit 2004 auch in mehreren Spielberg-Filmen mitwirkte.
Stimmlich kommt sie wie eine US-Version von Kate Bush daher. Und auch der geheimnisvoll-ätherische Sound des Ende Januar erscheinenden, von Nicolás Jaar produzierten, Buzzy-Lee-Werks «Spoiled Love» lässt an die britische Pop-Elfe denken.
«Dieses Album entstand aus einer Trennung heraus, und es wurde von den vorbeiziehenden Jahreszeiten geprägt», erzählt Sasha Spielberg über die neun in Kalifornien und Norditalien entstandenen, sehr atmosphärischen Lieder.
Mit dem Elektro-Experimentalkünstler Jaar hatte sie vorher schon im Projekt Just Friends zusammengearbeitet, ehe sie bei Live-Auftritten und als Buzzy Lee mit ersten eigenen Songs überzeugte. Nun wird sie als eine der Popmusikerinnen gehandelt, die 2021 den Durchbruch schaffen dürften. Promi-Bonus braucht sie nicht.
Das Musikvideo zu «Facepaint» von Buzzy Lee.
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Leni Klum: Karrierestart in Mamas Modelshow?
Ihre vier Kinder hat Model und TV-Star Heidi Klum stets aus der Öffentlichkeit herausgehalten. Auch Leni, das älteste Kind von Klum und Tochter des früheren Formel-1-Managers Flavio Briatore, blieb bislang privat. Doch das könnte sich nun ändern.
Leni soll eine Rolle in der neuen Staffel der Castingshow «Germany's Next Topmodel» haben. Geheimnisvoll kündigte die Mama dazu neulich bei Instagram an: «Bring-dein-Kind-zur-Arbeit-Tag» und dazu den Hashtag der Sendung #GNTM. Dazu postete Klum ein Foto von sich und der 16-Jährigen. Richtig zu sehen bekamen die Follower Leni allerdings nicht, auf den wenigen Bildern ist sie nur mit Mund-Nasen-Bedeckung zu sehen.
In den Fokus rückt sie dennoch zunehmend: Sie selbst hat inzwischen einen Instagram-Account, auf dem sie hin und wieder Einblicke in ihren Alltag gibt. Auch Heidi zeigt ihre Älteste verstärkt – ob tanzend im Garten in Los Angeles oder beim Spaziergang durch Berlin. Aber: Lenis ganzes Gesicht bekamen Fans bislang nur auf jahrealten Kinderfotos zu sehen. Womöglich kommt im kommenden Jahr in der Pro7-Show die Enthüllung der Supermodel-Tochter.
Royal-Fans dürften 2021 besonders gespannt auf Imelda Staunton sein, die in der fünften Staffel der Netflix-Serie «The Crown» Königin Elizabeth II. spielen wird. Die 65-Jährige übernimmt die Rolle von Olivia Colman (46), die in der dritten und vierten Staffel die Monarchin spielte. Zuvor hatte Claire Foy (36) die Queen verkörpert. Da «The Crown» das Leben der britischen Royals über mehrere Jahrzehnte erzählt, wechseln die Schauspieler, damit die Charaktere authentisch altern.
In einem Fernseh-Interview in der britischen Sendung «This Morning» gab Staunton im Oktober zu, auch etwas Druck angesichts der Aufgabe zu verspüren – aber auch viel Vorfreude. «Ich trete in die Fussstapfen von zwei aussergewöhnlichen Schauspielerinnen, aber auch in die eines aussergewöhnlichen Menschen.» Obwohl die Dreharbeiten erst im Sommer 2021 anfangen sollen, sei sie schon dabei zu üben.
Auf der grossen Leinwand erschien die in London geborene Schauspielerin bisher unter anderem in «Harry Potter und der Orden des Phönix» und der «Alice in Wonderland»-Verfilmung von Tim Burton aus dem Jahr 2010.
Arlo Parks: Auf dem Sprung in die erste Pop-Liga
Mit ihren 20 Jahren klingt die Britin Arlo Parks schon wie ein Soul-Star. Dabei hat die Musikerin, die mit bürgerlichem Namen Anaïs Oluwatoyin Estelle Marinho heisst, noch nicht einmal ein Album herausgebracht. Das hat die BBC dieses Jahr nicht davon abgehalten, Parks auf die Liste der «Breakthrough Artists» zu setzen.
In gefeierten Singles wie «Eugene» oder «Hurt» verpackt Parks melancholische Texte in eingängigen Indie-Pop und groovende R&B-Rhythmen. Nebenher schreibt sie Gedichte.
Ihr Vater stammt aus Nigeria, ihre Mutter wurde in Frankreich geboren, wie Parks dem britischen «Guardian» erzählte. «Wir wurden immer dazu motiviert, über unsere Gefühle zu sprechen.» Ihre erste EP nannte sie «Super Sad Generation». Doch als Stimme ihrer Generation wolle sich die Musikerin, die in ihren Liedern auch ihre Bisexualität thematisiert, nicht verstanden wissen.
Auch die ehemalige First Lady Michelle Obama ist bereits Fan: «Eugene» ist Teil ihrer offiziellen Playlist auf Spotify. Im Januar 2021 soll das Debütalbum der Londonerin erscheinen.
Kann sich hören lassen: «Black Dog» von Arlo Parks.