Alkohol, Flirts, FremdschamDie neue «Jung, wild & sexy»-Staffel ist sinnlos gut
Von Lukas Rüttimann
21.9.2023
Fremdscham, Holperdeutsch und Saufpower aus dem Wallis: Die neue Staffel von «Jung, wild & sexy: Refilled» bestätigt die Reality-Show als Tiefkühlpizza unter den Trash-TV-Formaten.
Von Lukas Rüttimann
21.09.2023, 15:18
Lukas Rüttimann
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die dritte Staffel von «Jung, wild & sexy: Refilled» ist gestartet.
Es ist mehr oder weniger dasselbe Personal am Start wie letztes Mal. Plus zwei Jungs aus dem Wallis.
Saufen und Flirten – darum geht's auch diesmal in Kroatien.
«JWS» ist sogar für Trash-TV unterste Schublade – aber eben auch höchst unterhaltsam.
Für Menschen, die sich nicht mit Reality-Sendungen beschäftigen, ist Trash-TV gleich Trash-TV. «Dschungelcamp», «Bachelor», «Big Brother», alles dasselbe. So, wie für einige Pizza Pizza ist.
Dabei gibt es enorme Unterschiede zwischen einem Format wie dem eben angelaufenen «Sommerhaus der Stars» auf RTL 2 mit seiner hoch spannenden Pärchen-Dynamik und einem Saufgelage wie «Jung, wild & sexy» auf oneplus.
In Pizza gesprochen ist das «Sommerhaus» eine Holzofen-Pizza mit frischen Zutaten und Buffalo-Mozzarella. «JWS» – das zeigt die dritte Staffel einmal mehr – wäre eher so das Pendant zu einer Tiefkühlpizza für drei Franken aus dem Bahnhofshop.
Konkret heisst die Show inzwischen ja «Jung, wild & sexy: Refilled». Das mit dem «refilled» darf man dabei durchaus wörtlich nehmen. «Schönes Wetter, Frauen klar machen und saufen», geben die Jungs das Programm zu Beginn durch.
Saufen ist denn auch das alles beherrschende Thema. Und das nicht nur, weil Roberto allen Neuankömmlingen in Kroatien zur Begrüssung mit einer Wodka-Wasserpistole in den Mund spritzt und später einer im Bus den ehrlichsten Versprecher des Tages von sich gibt: «Los! Gömer go Bächere hole!»
Beim Partymachen darf die Walliser Jugend natürlich nicht fehlen. Deshalb sind diesmal auch zwei junge Männer aus der Gegend mit am Start: Sven und Kevin sorgen mit ihrem lila Partnerlook für Staunen und schaffen auch sonst einiges an Verwirrung. «Wallis? Da redet man doch Französisch, oder? Ich kann auf jeden Fall kein Wort Französisch.»
Sven nimmt's mit Humor und sauft sich später in der Villa erst mal standesgemäss ins Wachkoma. So viel zum Thema trinkfeste Walliser.
Die Frauen wollen keusch bleiben
Und die Frauen? Auch da gibt's ein Wiedersehen mit festen Grössen aus der «JWS»-Welt. Allen voran mit Landwirtin Martha und Partynudel Angie. Martha hatte seit Berlin weder Zeit noch Lust auf Männer und ist nach wie vor Jungfrau. «Ich habe keinen Stress damit», sagt sie.
Den hat eher Angie, denn die Ex-Flamme von Dylan ist mittlerweile liiert. Allerdings mit einem Minderjährigen, weshalb die 19-Jährige alleine nach Kroatien gereist ist und während der sieben Tage Flirtferien tatsächlich «loyal bleiben» will.
Dumm nur, dass ihr später beim Abtanzen vor der Kamera rausrutscht, dass sie in der letzten «JWS»-Staffel gleich mit zwei Jungs etwas gehabt hat. Und die sind natürlich auch diesmal wieder mit dabei.
Ob das mit Angies Keuschheit in Kroatien klappt? Darauf darf man auf jeden Fall gespannt sein.
Unterhaltsame Fremdscham
Alles in allem bietet die erste Episode von «Jung, wild & sexy: Refilled» wieder alles, was Fans vom Trash-Dauerbrenner erwarten. Dumme Sprüche, abenteuerliche Satzstellungen, Alkohol, Flirts und viel Fremdscham, aber irgendwie auch: sinnlos gute Unterhaltung.
Wenn Roberto mit seinem Holperdeutsch über die grossen Themen des Universums radebrecht, ist das so cringe wie lustig. «Fuck love! Ich trinke mich kaputt in Kroatien», verkündet er etwa aufgebracht, als ihm der Liebeszirkus mit Jennifer und Sophie zu viel wird.
Und Klarmacher Dylans zeigt bei seiner charmanten Beurteilung von Zimmerkollegin Jenny, dass die Woke-Bewegung gewisse Bevölkerungsschichten definitiv noch nicht erreicht hat: «Für mich ist sie eine zwei. Okay von hinten vielleicht eine sechs. Und wenn ich besoffen bin, vielleicht eine acht. Aber das finden wir heute ja noch heraus.»
Manchmal braucht's für ein wenig gute Laune tatsächlich nicht mehr als eine Tiefkühlpizza aus dem Bahnhofshop.
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