Disney-Verfilmung «Mulan»: Jet Li gibt nach Krankheit sein Leinwand-Comeback

Von Fabian Tschamper

8.7.2019

In den letzten Jahren wollte und musste Jet Li kürzer treten. Auf Wunsch seiner Tochter nahm der Schauspieler und Kampfsportkünstler nun eine Rolle in Disneys «Mulan» an.

Disney befindet sich im Realfilm-Fieber. In gut einer Woche startet die Live-Action-Version von «The Lion King» in den Kinos, und jüngst wurde uns ein erster Einblick in die Verfilmung von «Mulan» gegeben. Weiter wartet im Jahr 2021 die Verfilmung von «Arielle, die Meerjungfrau», die bereits jetzt schon heiss diskutiert wird.

Aber bleiben wir erst bei «Mulan»: Die Geschichte der gleichnamigen Kämpferin ist heute nicht minder relevant, als sie es in den 90er-Jahren war, als die Zeichentrick-Version des Filmes erschien. «Mulan» behandelt den Weg einer Frau an die Spitze der chinesischen Armee im Kampf gegen die Hunnen. Aus einer ängstlichen und, wie ihr immer gesagt wird, «körperlich dem Mann unterlegenen» Frau wird eine Anführerin und Heldin. Rollenklischees, adé.



Der Stolz der chinesischen Kultur

Die ganze Besetzung der Realverfilmung ist chinesischer Abstammung. Für einen besonders brauchte es aber ein bisschen Überzeugungsarbeit: Jet Li war in den Neunzigern ein Actionstar. «Romeo Must Die», «War», «Chaos» und viele weitere Filme brachten ihn an die Spitze Hollywoods – als einer der wenigen chinesischstämmigen Schauspieler. Der einzige andere bekannte Name ist Jackie Chan.

In «Mulan» wird der 56-jährige Li den Kaiser von China spielen. Dies aber nur auf drängen seiner Tochter. Ursprünglich lehnte der ehemalige Wushu-Kämpfer die Rolle aufgrund des Skripts und der Bezahlung ab. Seine 15-jährige Tochter Jada hat ihn dann gefragt, ob er denn zu wenig Geld habe, der Vater sagte Nein. «Wenn eine Firma wie Disney einen Film über die chinesische Kultur machen will, warum bist du dann nicht Teil davon?», frage die Tochter. Daraufhin akzeptierte Jet Li und hat damit sein Leinwand-Comeback beschlossen.

Der Kampf mit der Gesundheit

Seit längerer Zeit lebt Li zurückgezogen. Vor fünf Jahren hat er seine Krankenakte veröffentlicht: Er leidet bis heute unter Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion). Allerdings könne er die Krankheit mittlerweile kontrollieren und lebe ganz normal – mit körperlichen Einschränkungen. Seine geliebte Kampfkunst Wushu beispielsweise kann er nicht mehr wie gewünscht ausüben.

Über die Jahre musste er verschiedene Rollen ablehnen, die er gerne übernommen hätte, sagte der Schauspieler. Mittlerweile sei sein Streben nach Erfolg und Reichtum aber nicht mehr sein Fokus.

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