Abschiedskuss und Gig am Grenzposten ESC-Sieger Kalush Orchestra sind zurück in der Ukraine

dpa/bb

18.5.2022 - 07:56

Wieder in der Heimat zurück: Das Kalush Orchestra mit Fans an der ukrainisch-polnischen Grenze.
Wieder in der Heimat zurück: Das Kalush Orchestra mit Fans an der ukrainisch-polnischen Grenze.
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Mit dem Lied «Stefania» hat das Kalush Orchestra am ESC in Turin am vergangenen Samstag triumphiert. Jetzt ist die ukrainische Band in ihre Heimat zurückgekehrt.

Am Wochenende wurde die ukrainische Band Kalush Orchestra zum Sieger des 66. Eurovision Song Contest im italienischen Turin gekürt.

Der Sieg am grössten Musikwettbewerb der Welt wird auch als Zeichen der Solidarität mit dem von einem russischen Angriff schwer getroffenen osteuropäischen Land gesehen.

Gestern Montag reiste ein Grossteil der ESC-Teilnehmer*innen in ihre Heimatländer zurück – auch in die Ukraine. An seinem Geburtstag, verabschiedete sich Oleh Psiuk, der Sänger von Kalush Orchestra, von seiner Freundin mit einem Kuss.

Vor der Abreise in Turin gibt Bandleader Oleh Psiuk seiner Freundin einen Kuss.
Vor der Abreise in Turin gibt Bandleader Oleh Psiuk seiner Freundin einen Kuss.
Bild: dpa

Ein Video, welches auf dem Nachrichtendienst Telegram veröffentlicht wurde, zeigt die sechs Bandmitglieder später beim Singen ihres Siegertitels «Stefania» am Grenzposten bei Krakowez.

Danach folgte noch ein Auftritt und eine Autogrammstunde mit Fans an einer Tankstelle hinter der ukrainisch-polnischen Grenze bei Krakowez.

«Eine Spezialbewilligung erhalten»

Der Ausflug an den ESC in Turin war nur eine kurze Flucht aus dem Kriegsalltag. Männer im wehrfähigen Alter, also zwischen 16 und 60 Jahren, dürfen aktuell die Ukraine nicht verlassen.

Doch für den Musikwettbewerb machten die Behörden eine Ausnahme. «Wir haben eine Spezialbewilligung erhalten, das Land zu verlassen», sagte Sänger Psiuk dem «Blick».

Während italienische Rockband Måneskin nach ihrem ESC-Sieg im vergangenen Jahr auf Tournee gingen, verteidigen Kalush Orchestra jetzt wieder ihr Land. «Wir machen nach dem Contest das, was wir vor dem Contest gemacht haben», sagt Psiuk.



dpa/bb