«Für mich nicht greifbar»Das sagt Reinhold Messners Frau zum Erbstreit in der Familie
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9.8.2024
Reinhold Messner überliess seinen Kindern vor fünf Jahren einen Teil seines Vermögens – was zu Erbstreitigkeiten führte. Jetzt meldet sich seine Frau Diane zu Wort und sagt, sie bedaure die familiären Unstimmigkeiten.
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09.08.2024, 10:02
09.08.2024, 12:22
Bruno Bötschi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Bergsteiger Reinhold Messner überliess seiner Familie vor fünf Jahren einen Teil seines Millionenvermögens.
In dem Moment, als er sein materielles Erbe an die Kinder und seine Frau Diane verteilt habe, sei die Familie zerbrochen, sagt Messner heute.
Im Streit um das Erbe der Südtiroler Bergsteigerlegende meldet sich nun auch seine Frau zu Wort.
«Ich kam erst später in Reinholds Leben, für mich ist das nicht greifbar», sagt Diane Messner in einem Interview.
Am 17. September kann Reinhold Messner seinen 80. Geburtstag feiern. Doch statt eine grossen Party mit seinen Lieblingsmenschen zu planen, lebt der Südtiroler Extrembergsteiger aktuell in einer Berghütte.
Der Grund für Messners Rückzug in die Natur: Seine Familie ist wegen eines Erbstreits seit Jahren zerstritten.
Mit 75 Jahren hatte die Bergsteigerlegende frühzeitig einen Teil seines Millionenvermögens an seine vier Kinder und seine dritte Frau Diane vererbt – mit fatalen Folgen.
In einem Interview mit der «Apotheken Umschau» bezeichnete er diesen Schritt kürzlich als einen seiner «grössten Fehler». «Die Frage, wer mehr bekommen hat, stand im Vordergrund», so Reinhold Messner.
Diane Messner: «Ich kam erst später in Reinholds Leben»
Für seine 36 Jahre jüngere Ehefrau Diane ist die aktuelle Situation in der Familie Messner nur schwer nachvollziehbar. «Ich kam erst später in Reinholds Leben, für mich ist das nicht greifbar», nimmt sie jetzt in einem Interview mit «Rai Südtirol» Stellung zu den Erbstreitigkeiten.
Und weiter: «Ich schaue nach vorne mit Reinhold. Ich weiss, uns bleibt nicht so viel Zeit, wie sie andere Paare haben.»
Diane Messmer zeigt sich froh darüber, dass die Beziehung zu ihrem Mann trotz der familiären Auseinandersetzungen bisher nicht gelitten habe. Auch in «schwierigen Zeiten», sagt sie, sei es wichtig, «offen über Probleme und Sorgen zu sprechen».
Das hat die gebürtige Luxemburgerin einst in ihrer eigenen Grossfamilie gelernt. Zwischen ihrem Mann und seinen vier Kindern möchte sie dennoch lieber nicht vermitteln.
«Die Eltern geben einem viel an Lebenserfahrung mit»
«Ich würde immer versuchen, einen befriedenden Tipp geben zu wollen. Aber wenn es nicht um mich geht, werde ich mich nicht einmischen», so Diane Messner gegenüber «Rai Südtirol».
Auf die Frage, ob sie als Partnerin nicht auch eine Rolle in dem familiären Streit spiele, antwortet Messner ausweichend: «Das kann sein.» Diese Frage könnten jedoch nur die anderen Familienmitglieder beantworten.
Und weiter: «Ich komme aus einer anderen Welt, ich habe meine eigene Familie und ich bin froh, dass ich meine Eltern noch habe. Ich telefoniere täglich mit ihnen. Die Eltern geben einem ja auch ganz viel an Lebenserfahrung mit. So eine Situation könnte ich mir mit meinen Eltern nicht vorstellen.»
Der erste Mensch, der alle 14 Achttausender bestieg
Der Südtiroler Reinhold Messner gilt seit Ende der 70er-Jahre als einer der bekanntesten Extrembergsteiger der Welt.
Gemeinsam mit seinem Kletterpartner Peter Habeler erreichte er 1978 als erster Mensch ohne Unterstützung durch Sauerstoffgeräte den Gipfel des höchsten Bergs der Welt, dem 8848 Meter hohen Mount Everest im Himalaya.
Messner war zudem auch der erste Mensch, der alle 14 Achttausender der Welt bestieg.
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