Pascal Jenny: «Das Interesse an Hilfsaktionen nimmt bereits ab»
Warum nimmt uns der Krieg in der Ukraine so sehr mit? Und sollte diese Betroffenheit beibehalten werden? Pascal Jenny versucht zu erklären, warum es eben wichtig ist, nicht nur kurz vor Weihnachten an unsere Mitmenschen zu denken.
05.04.2022
Wirtschaftssoziologin Katja Rost und Non-Profit-Organisation-Gründer Pascal Jenny diskutieren bei Claudia Lässer über die Solidarität der Schweizer Bevölkerung – auch in Bezug auf den Krieg in der Ukraine.
Mithilfe seiner Crowdfunding-Plattform there-for-you.com hat Pascal Jenny mehrere Hilfsprojekte in den Bereichen Klimaschutz, Tierschutz, Kinderhilfe und Humanitäres lanciert.
Für den Krieg in der Ukraine konnten zudem in kürzester Zeit 258'000 Franken an Spenden generiert werden.
Jenny sagt, der Schock des Angriffs auf die Ukraine sitze immer noch tief und die Unterstützung der Schweizer Bevölkerung sei vorbildlich. Jedoch: «Das Interesse an Hilfsaktionen nimmt bereits ab», stellt der ehemalige Handballer fest.
Wo Jenny menschlich investiert bleibt, versucht Katja Rost, Professorin für Wirtschaftssoziologie, den objektiven Blick zu wahren. Am Krieg in der Ukraine – und vergangenen Krisen – sehe man gerade durch die sozialen Medien, wie einseitig die Nutzer*innen entsprechende Phänomene wahrnähmen.
Katja Rost: «Die Sozialen Medien führen zum Zerfall der Demokratie»
Die Professorin der Universität Zürich erklärt, wieso die Nutzung der Sozialen Medien in Krisenzeiten gefährlich sein kann. Sie führe zu Konflikten und der Fragmentierung der Gesellschaft.
05.04.2022
Informationen nur noch durch eigene Blase
«Die sozialen Medien sind sehr stark durch Aufmerksamkeit gesteuert. Gewisse Themen werden kurzzeitig gehypt und flachen dann wieder ab», erklärt sie.
Je nach «Bubble» entstünden dadurch falsche Weltbilder. Plötzlich generalisiere man alle Russen als schlecht, was zu Diskriminierung führe. «Die sozialen Medien verbreiten Desinformation, weil sich die Leute auch nur noch durch ihre Feeds auf dem Laufenden halten und keine Nachrichten mehr lesen», führt Rost weiter aus.
Das Thema Solidarität – bestätigen beide Gäste – werde in der Schweiz grossgeschrieben. Man spende gern 1'000 Franken, damit den Menschen im Kriegsgebiet geholfen werden kann. Längerfristig mache sich aber der Egoismus wieder breit, so Katja Rost. Was auch gut sei, denn ansonsten wäre der Mensch wohl schon längst ausgestorben.
Den ganzen «Lässer»-Talk mit Katja Rost und Pascal Jenny kannst du dir hier ansehen:
Katja Rost und Pascal Jenny über die Schweizer Solidarität
Wirtschaftssoziologin Katja Rost und Präsident von Arosa Tourismus Pascal Jenny diskutieren bei Claudia Lässer über die Solidarität der Schweizer Bevölkerung – auch im Bezug auf den Krieg in der Ukraine.
05.04.2022
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
LÄSSER – Die Talkshow
Mo 04.04. 20:00 - 20:50 ∙ blue Zoom D ∙ CH 2022 ∙ 50 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.