«Irgendwann hatte ich genug» Darum ist Meret Becker froh, den «Tatort» verlassen zu haben

Von Carlotta Henggeler

23.5.2022

Nina Rubin (Meret Becker) in einer Szene von «Das Mädchen, das allein nach Haus' geht». 2015 startete Becker mit «Das Muli» ihre Karriere als TV-Kommissarin.
Nina Rubin (Meret Becker) in einer Szene von «Das Mädchen, das allein nach Haus' geht». 2015 startete Becker mit «Das Muli» ihre Karriere als TV-Kommissarin.
Hans Joachim Pfeiffer/rbb/ARD/dpa

Eine Rolle im «Tatort» ist für viele Schauspieler*innen wie ein Jackpot.  Trotzdem hat sich Meret Becker entschieden auszusteigen – und bereut es gar nicht. 

Von Carlotta Henggeler

Dass Kriminalhauptkommissarin Nina Rubin keinen Bock mehr auf neue Fälle hat, ist schon seit 2019 bekannt. Dabei zählt das Berliner Ermittler-Duo Nina Rubin und Robert Karow (Mark Waschke) zum spannendsten Kollegen-Team im «Tatort»-Universum. Ihre Beziehung ist so geladen wie ein Sommergewitter, das kurz vor dem Starkregen steht. Nun ist nach über 15 gemeinsamen Fällen Schluss. Mit «Das Mädchen, das allein nach Haus' geht» verabschiedet sich Meret Becker von ihrer Figur der Kommissarin Nina Rubin. 

Schade eigentlich. Doch warum kehrt die 53-Jährige dem Sonntagskrimi den Rücken? Obwohl sich viele Schauspiel-Kolleg*innen gerade in diesen unsicheren Zeiten über eine fixe TV-Rolle freuen würden?

Generell sei sie kein Fernseh-Mensch, sagte Becker in einem Interview mit «Südkurier.de». Die Anfrage habe sie geehrt und der Zeitpunkt habe gepasst. Sie wollte wissen, wie der Tatort als Format funktioniert: «Man arbeitet mit wechselnden Teams, man muss mit den Drehbüchern umgehen, man wundert sich, welche Merkmale einer Rolle einem zugeschrieben oder weggenommen werden. Das war für mich ein Lernprozess sondergleichen, für den ich sehr dankbar bin. Aber irgendwann hatte ich genug.»

Wieder auf der Theaterbühne

Klar habe sie es geschätzt, sich eine Zeit lang finanziell keine Sorgen machen zu müssen. Aber Becker liebe die künstlerische Freiheit mehr. 

Ihre Reise führt sie nun wieder auf die Theaterbühne. In der Berliner «Bar jeder Vernunft» spielt sie im Programm «Nachtsalon» mit. Danach geht es auf Musiktournee. In Sachen Filme und Fernsehen gebe es keine spruchreifen Projekte. 

Wie geht es beim Berliner «Tatort» weiter?

Wer in die Fussstapfen von Kommissarin Nina Rubin alias Meret Becker tritt, ist klar: In der schon abgedrehten Folge «Das Opfer» ist Ermittler Robert Karow (Mark Waschke) noch allein unterwegs. Diese Folge soll Ende Jahr ausgestrahlt werden. Für die abgesprungene Nina Rubin springt dann Corinna Harfouch im Berliner Team ein. Mal schauen, wie gut die beiden zusammenpassen. 

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