ESC-Vorgänger Remo Forrer zu Nemo«Pass auf, dass du nicht in ein Loch fällst»
Carlotta Henggeler
9.5.2024
Remo Forrer hat 2023 für die Schweiz am Eurovision Song Contest teilgenommen. Der Thurgauer erzählt, dass seine Teilnahme eine emotionale Achterbahnfahrt war – und er gibt Nemo Tipps für das ESC-Abenteuer 2024.
Carlotta Henggeler
09.05.2024, 10:35
10.05.2024, 15:30
Carlotta Henggeler
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
2023 hat Remo Forrer am Eurovision Song Contest im englischen Liverpool teilgenommen. Der Thurgauer sang sich mit «Watergun» ins Finale. Er erzielte 92 Punkte und landete auf Platz 20.
Der Toggenburger hatte 2020 die dritte Staffel der Castingshow «The Voice of Switzerland» gewonnen.
Remo Forrer erinnert sich für blue News an sein ESC-Highlight zurück. Forrer prophezeit Nemo gute Siegeschancen – und gibt Nemo ein paar Ratschläge mit auf den Weg.
Remo Forrer, der Countdown zum ESC 2024 läuft. Du warst 2023 für die Schweiz mit dem Song «Watergun» dabei. Erinnerst du dich an deinen emotionalsten Moment?
Am meisten Nerven und Emotionen hat mich der Moment nach dem ersten Halbfinale gekostet. Ich bin in der Lounge gesessen und habe auf die Ergebnisse gewartet. Die Wettquoten besagten, dass es unklar ist, ob ich es überhaupt ins Finale schaffe. Da war mein Puls auf 180. Das war eine Achterbahn für meine Emotionen und Gefühle.
Fieberst du mit Nemo mit?
Ja! Es ist spannend, ich habe das Ganze vor einem Jahr miterlebt, jetzt ist Nemo dort. Ich bin am Halbfinale vor Ort, live dabei. Am Samstag bin ich an der ESC-Preparty der ARD von Barbara Schöneberger mit Conchita Wurst.
Toll, gratuliere zur TV-Show. Wie lautet deine Prognose? Wie weit kommt Nemo?
Warum ist Nemo so weit oben bei den Wettmachern? Warum ist Nemo so erfolgreich?
Das Gesamtpaket ist 100 Prozent ESC. «The Code» ist alles andere als 0815. Das Lied verbindet so viele Genres, es ist vielschichtig. Ich musste den ganzen Song mehrmals hören, damit er drin ist. Ein mega geiler Song! Und Nemo als Artist hat eine krasse Wirkung. Ich finde es grossartig, schickt die Schweiz eine Person an den Start, die eine Botschaft hat und provoziert.
Gab's auf deinem ESC-Abenteuer Pannen?
Meinen peinlichsten Fernsehmoment habe ich gleich nach der Ankündigung erlebt, dass ich im Finale bin. Es gab eine Pressekonferenz. Wir haben davor etwas Alkohol getrunken, die Emotionen waren crazy. Bei dieser Konferenz waren alle Finalisten dabei, sie ging sehr lange. Da waren um die 70 Medienschaffende dabei. Ein Journalist aus der Ukraine hat das Kriegsthema angesprochen. Ich habe ihm gesagt, ich sei «Pleased about the Situation in Ukraine» und dachte, das bedeute, ich sei betroffen vom Krieg. Dabei heisst das Wort erfreut. Ich habe mich dann gleich korrigiert, die Situation hätte voll nach hinten losgehen können.
Deine Tipps an Nemo?
Nemo soll Vollgas geben, das macht Nemo schon, ich verfolge die Proben. Den Fokus auf die Konzentration legen – aber auch Spass haben. Nemo soll den Schwung mitnehmen und geniessen. Diese Erfahrung ist einzigartig und unersetzbar. Nach der Show, der ganzen Aufmerksamkeit und Anspannung, die plötzlich vorbei ist, musst du aufpassen, nicht in ein Loch zu fallen.
Ist dir das passiert?
Ja, aber nicht gleich nach der Show. Es kam verzögert. Bei mir ging's gleich nach dem ESC direkt mit Shows und Auftritten weiter. Erst im Juli, in den zwei Wochen Sommerferien konnte ich herunterfahren und bin – kurz – in ein Loch gefallen.
Das ist eine geniale Erfahrung und es hat mir geholfen, meine Bühnenpräsenz aufzubauen. Auch die vielen Coachings am ESC haben mir bei meiner Singtechnik und meinen Bewegungen auf der Bühne geholfen. Das haben auch Leute gesagt, die mich schon vor meiner Klubtour kennen und mich kürzlich live gesehen haben.
Dein neues Baby, dein neuer Song ist am Freitag erschienen und heisst «Full 180». Worum geht es?
In diesem Song geht es vor allem darum, in schlechten Zeiten für Freunde und die Familie da zu sein, versuchen zu helfen.
Erscheint bald ein neues Album?
Am 31. Mai erscheint mein erste EP mit sechs Songs darauf.
Was wünschst du dir?
Für meine Karriere wünsche ich mir, dass es so weitergeht. Wenn ich aufs letzte Jahr zurückschaue, da sind so viele Sachen passiert, da frage ich mich, wie habe ich alles einander vorbeigebracht.
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