KrebsdramaSängerin Nicole: «Ich will noch nicht sterben»
bb
4.8.2023 - 07:20
«Ich bin einfach nur froh, dass es vorbei ist»: Nicole zeigt sich nach einer längeren Auszeit wieder im Rampenlicht. In einem Interview erzählt die Sängerin, wie sie den Krebs bekämpfte und warum sie die Krankheit lange nicht öffentlich machte.
In einem Interview erzählt die 58-Jährige, wie sie die Krankheit bekämpfte und warum sie diese lange nicht öffentlich machte.
«Ein langes, dunkles Tal tat sich vor mir auf. Da musste ich durch, denn nur am Ende des Tals wartete die Sonne über dem Berggipfel auf mich», sagt Nicole.
Nicole hat eine dunkle Zeit hinter sich: Ende 2020 wurde bei der Sängerin eine aggressive Form von Brustkrebs festgestellt.
Die 58-Jährige musste Operationen über sicher ergehen lassen, gefolgt von einem monatelangen Kampf gegen den Krebs mit Chemotherapien und Bestrahlungen. Die Musikerin verlor dabei auch ihre Haare.
«Ein langes, dunkles Tal tat sich vor mir auf. Da musste ich durch, denn nur am Ende des Tals wartete die Sonne über dem Berggipfel auf mich. Diesen galt es trotz aller Hindernisse zu erreichen», schrieb Nicole im Mai 2022 auf Instagram, als sie ihre Erkrankung erstmals öffentlich machte, als die Leidenszeit bereits überstanden war.
Nicole: «Für mich ist die Welt stehen geblieben»
«Für mich ist die Welt stehen geblieben. Mich hatte es richtig erwischt, das volle Programm», erzählt Nicole im Interview mit dem Magazin «Bunte» über ihre Leidenszeit. «Aber ich war immer schon eine Kämpferin. Ich habe auch nicht geweint.»
Die Sängerin wollte auch kein Mitleid haben. «Ich wollte auch niemanden zu Tränen rühren», so die Sängerin weiter. Es habe sowieso an ein Wunder gegrenzt, dass über ein Jahr lang nichts an die Öffentlichkeit gedrungen sei. «Die Freunde haben dichtgehalten, das ganze Dorf hat geschwiegen», so die Sängerin.
Die vergangenen zwei Jahre seien eine unglaublich harte Prüfung gewesen. Irgendwann habe ich nur noch gedacht: «Ich will noch nicht sterben. Das machte mich stark. Und der Halt meiner Lieben, vor allem meines Mannes.»
Auf die Frage, ob sie jetzt wieder ganz gesund sei, sagt die Sängerin: «Ja, mein Arzt sagt, ich bin geheilt.» Aktuell geht Nicole, die bürgerlich Nicole Seibert heisst, alle drei Monate zur Untersuchung, und bis jetzt sei alles in Ordnung.
«Ich bin ja auch kein Einzelfall. Etwa 57'000 Frauen erkranken allein in Deutschland jedes Jahr an Brustkrebs. Das ist ein ganzes Stadion voll. Ich war eine von ihnen.»
Nicole: «Ich gönne mir auch öfter mal was Gutes»
Heute geniesst Nicole ihr Leben noch bewusster. «Ich gönne mir auch öfter einmal etwas Gutes. Wir reisen auch noch mehr, wenn es geht ohne Verpflichtungen», sagte sie und schwärmte von einem Malediven-Trip mit Ehemann Winfried, den sie mit 19 heiratete – ihre erste grosse Liebe.
Und weiter: «Die meisten Sachen, die wir mögen, mögen wir gemeinsam. Wir geniessen das Leben, sind gern mit der Familie zusammen, gehen am See spazieren, freuen uns an den kleinen Dingen. Wir wissen zu schätzen, wie gut es uns geht. Wir haben wirklich sehr viel Glück gehabt im Leben.»
Dank ihrer frühen Eheschliessung kann die Sängerin heute das Familienleben ausgiebig geniessen: «Ich bin früh Mutter und auch früh Grossmutter geworden. Der Vorteil ist, dass ich auf dem Trampolin im Garten noch richtig mit den Mädchen mit hüpfen kann.»
Nicole: «Die Leute wünschen sich nichts sehnlicher als Frieden»
Ins Rampenlicht gekommen ist Sängerin Nicole vor 41 Jahren. Damals gewann sie mit «Ein bisschen Frieden» im englischen Harrogate den Eurovision Song Contest, der damals noch Grand Prix de Eurovision hiess.
Wie lange kommt der Sängerin der Sieg selbst vor? «So, als wäre es erst gestern passiert, sehe ich mich in meinem schwarzen Kleid mit Strasssteinen auf diesem Hocker sitzen und das Lied singen, das meine ganze Welt verändert hat. Und ich habe momentan ein echtes Déjà-vu. Die Leute wünschen sich nichts sehnlicher als Frieden. Das Lied ist völlig zeitlos.»
Dass sie im kommenden Jahr 60 wird, stört die Nicole kein bisschen: «Wenn ich in den Spiegel schaue, bin ich zufrieden mit mir. Das Älterwerden macht mir überhaupt keine Probleme. Ich bin ja froh, dass ich so alt geworden bin.»
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