Wirbel um Sieg von Nemo Jetzt bestätigt ESC-Organisator Probleme hinter den Kulissen

Bruno Bötschi

29.5.2024

Danke, Nemo, wir sind ESC!

Danke, Nemo, wir sind ESC!

Nemo gewinnt den Eurovision Song Contest 2024 in Malmö. Damit holt das Bieler Ausnahmetalent den grössten Gesangswettbewerb der Welt in die Schweiz. Eine Video-Hommage an die erste non-binäre Person, die den ESC gewonnen hat.

11.05.2024

Nemo holte sich den ESC-Sieg. Vorab soll jedoch hinter den Kulissen ein Chaos geherrscht haben. Sogar die Teilnahme der Schweiz sei auf der Kippe gestanden. blue News fragte bei den ESC-Organisatoren nach.

Bruno Bötschi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Eurovision Song Contest 2024 wird den Fans noch lange im Gedächtnis bleiben. Kurz vor der Finalshow soll im schwedischen Malmö das Chaos ausgebrochen sein.
  • Während der Niederländer Joost Klein kurzfristig disqualifiziert wurde, standen andere Länder angeblich kurz vor dem Boykott der Show.
  • blue News hat nachgefragt. Nun bestätigt die Europäische Rundfunkunion (EBU), dass es im Vorfeld der Finalshow Probleme gegeben habe.

Die norwegische Zeitung «VG» schrieb diese Woche, dass die Länder Griechenland, Grossbritannien, Portugal, Irland, Norwegen und die Schweiz angeblich nicht am Final des 68. Eurovision Song Contests im schwedischen Malmö teilnehmen wollten (blue News berichtete).

Magnus Børmark, der als Gitarrist der Band Gåte für Norwegen vor Ort war, schilderte die Ereignisse vor ESC-Final aus seiner Sicht.

«Wir haben bis zur letzten Sekunde überlegt, ob wir uns zurückziehen sollen. Viele von uns haben darauf reagiert, dass man Israel die Möglichkeit gibt, den ESC als politisches Instrument zu nutzen», sagt Børmark.

Schifferle: «Die Schweiz wollte sich nicht vom ESC zurückziehen»

Der Delegationsleiter des SRF, Yves Schifferle, wurde von blue News mit den Aussagen des Musikers aus Norwegen konfrontiert. Dieser bestätigt, dass «einige Acts das Gespräch mit der EBU bezüglich gewisser Umgangsformen im Backstage-Bereich gesucht haben».

Hingegen bestreitet er, dass die Schweiz erst kurz vor Beginn des Finals eingewilligt habe, dort aufzutreten.

«Es stand nicht zur Debatte, dass sich unsere Delegation vom ESC zurückziehen wollte», so Schifferle. «Für weitere Informationen melden Sie sich bei der Medienstelle der EBU.»

EBU bestätigt Probleme

Die Europäische Rundfunkunion EBU ist Veranstalter des ESC. Sie bestätigt gegenüber blue News, dass es im Vorfeld der Finalshow tatsächlich zu Problemen kam:

«Wir haben mit einer Reihe von Delegationen während des Eurovision Song Contest über verschiedene Probleme gesprochen, die uns zur Kenntnis gebracht wurden.»

Und weiter: «Die EBU-Gremien prüfen gemeinsam mit den Delegationsleitern die Ereignisse rund um den ESC in Malmö, um konstruktiv und positiv voranzukommen und sicherzustellen, dass die Werte der Veranstaltung von allen respektiert werden.»

Weiter ins Detail gehen die EBU-Verantwortlichen gegenüber blue News nicht.

So wird auch die Frage, warum verschiedene Länder (unter anderem auch die Schweiz) bei der Probe der Flaggenparade gefehlt haben, nicht beantwortet.

Probleme sollen an der nächsten Sitzung besprochen werden

Laut der EBU sei nun geplant, dass die einzelnen Vorfälle vom Leitungsgremium der Veranstaltung, also von der Eurovision Song Contest Reference Group, diese setzt sich aus den Vertreter*innen der teilnehmenden Rundfunkanstalten zusammen, auf der nächsten Sitzung erörtert werden sollen.

Eurovision Song Contest

Nemo bringt mit dem Sieg am ESC in Malmö den Eurovision Song Contest 2025 in die Schweiz.

Nemos Song «The Code» erfreute sich schon im Vorfeld grosser Beliebtheit.
Jens Büttner/dpa

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Das Management von Nemo hat sich zu den Vorkommnissen um das ESC-Final bislang nicht geäussert.

Nemo selbst erklärte vergangene Woche in einem Interview mit dem deutschen Nachrichtenmagazin «Spiegel», aktuell keine Stellung beziehen zu wollen:

«Im Moment will ich mich nicht dazu äussern, ich glaube, das bringt zurzeit nichts.»


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