Verzicht auf BerufungBoris Becker akzeptiert Urteil und Haftstrafe
dpa/sda/tpfi
30.5.2022 - 18:13
Der ehemalige Tennisspieler Boris Becker wurde Ende April wegen Insolvenzstraftaten zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Nun wurde bekannt: Er will keine Rechtsmittel einlegen.
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30.05.2022, 18:13
31.05.2022, 12:01
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Tennis-Idol Boris Becker hat seine Londoner Verurteilung zu zweieinhalb Jahren Haft wegen Insolvenzstraftaten akzeptiert.
«Unser Mandant hat sich entschieden, gegen das ihn betreffende Strafurteil des Southwark Crown Court keine Rechtsmittel einzulegen», teilte Beckers Anwalt Christian-Oliver Moser am Montag mit. «Unser Mandant akzeptiert sowohl das Urteil der Jury als auch das vom Gericht festgesetzte Strafmass.» Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung darüber berichtet.
«Unser Mandant akzeptiert das Urteil»
Anwalt Moser betonte: «Der wesentliche Grund der Verurteilung unseres Mandanten liegt in dem Umstand begründet, dass er nach Insolvenzeröffnung über ein Geschäftskonto private Zahlungen veranlasst hat. Die Zahlungen erfolgten unter anderem zugunsten seiner Kinder und Angehörigen sowie für offene Arztrechnungen und Beratungskosten.» Vor der Eröffnung der Privatinsolvenz habe Becker nichts Falsches oder Illegales getan, hiess es.
Becker wurde Ende April am Londoner Southwark Crown Court zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, von der die zweite Hälfte voraussichtlich auf Bewährung ausgesetzt werden soll. Er hatte seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen. Becker sitzt mittlerweile im Huntercombe-Gefängnis in Nuffield, rund 70 Kilometer westlich seiner Wahlheimat London.
Becker nun in Gefängnis mit niedrigerer Sicherheitsstufe
Die ersten Wochen seiner Haftstrafe hatte Becker im Londoner Gefängnis Wandsworth abgesessen, das für Überfüllung, Gewalt und schlechte hygienische Zustände bekannt ist. Sein Anwalt wies kürzlich Gerüchte zurück, dass Becker sich im Wandsworth-Gefängnis über das Essen beschwert oder einen Notknopf gedrückt habe.
Das Huntercombe Prison, wo Becker sich nun aufhält, hat eine niedrigere Sicherheitsstufe und ist nach Angaben der britischen Regierung speziell für ausländische Männer vorgesehen, die Gefängnisstrafen zwischen 3 und 30 Monaten absitzen müssen.
Rund 480 Männer sollen dort der Internetseite zufolge in Einzel- sowie Gemeinschaftszellen leben. Die Insassen sollen ausserdem die Möglichkeit haben, sich weiterzubilden und Sport zu treiben. Auch Mal- und Maurerkurse werden angeboten.