EingeständnisZoom blockiert auf Pekings Wunsch – und erntet Kritik
dpa/dj
12.6.2020
Chinas Staatssicherheit setzt Zoom unter Druck. Das US-Unternehmen will Nutzer in China auch künftig von Videokonferenzen aussperren, wenn ihre Aktivitäten dort politisch als «illegal» betrachtet werden.
Die populäre Konferenz-Plattform Zoom hat eingeräumt, drei Videotreffen chinesischer Menschenrechtsaktivisten in den USA und Hongkong auf Druck der Regierung in Peking geblockt und die Konten der Gastgeber geschlossen zu haben.
Das in San José in Kalifornien ansässige US-Unternehmen teilte mit, die Konten seien aber wieder aktiviert worden. Allerdings wird die Plattform nach eigener Darstellung auch in Zukunft den Anweisungen chinesischer Stellen über «illegale» Aktivitäten folgen, gleichwohl Konten und Aktivitäten ausserhalb Chinas nicht mehr beschränken.
«Über die nächsten Tage» werde eine Software entwickelt, die es ermöglichen solle, Teilnehmer nach ihrem jeweiligen Standort aus Videotreffen ausschliessen zu können. «Das ermöglicht es uns, Forderungen lokaler Behörden zu erfüllen, wenn diese Aktivitäten auf unserer Plattform als illegal innerhalb ihrer Grenzen betrachten.» Forderungen der chinesischen Regierung, die Einfluss auf jemanden ausserhalb Chinas haben, soll demnach nicht mehr nachgegangen werden.
Das in San José in Kalifornien ansässige US-Unternehmen teilte mit, die Konten seien aber wieder aktiviert worden. Allerdings wird die Plattform nach eigener Darstellung auch in Zukunft den Anweisungen chinesischer Stellen über «illegale» Aktivitäten folgen, gleichwohl Konten und Aktivitäten ausserhalb Chinas nicht mehr beschränken.
«Über die nächsten Tage» werde eine Software entwickelt, die es ermöglichen solle, Teilnehmer nach ihrem jeweiligen Standort aus Videotreffen ausschliessen zu können. «Das ermöglicht es uns, Forderungen lokaler Behörden zu erfüllen, wenn diese Aktivitäten auf unserer Plattform als illegal innerhalb ihrer Grenzen betrachten.» Forderungen der chinesischen Regierung, die Einfluss auf jemanden ausserhalb Chinas haben, soll demnach nicht mehr nachgegangen werden.
Das Vorgehen der Plattform stösst auf scharfe Kritik. Es betraf Gedenkveranstaltungen für die Opfer der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 in China. Chinesische Stellen hätten von Zoom verlangt, diese Videotreffen im Mai und Anfang Juni zu unterbinden und die Konten der Gastgeber zu deaktivieren, weil diese Aktivitäten «in China illegal» seien, räumte Zoom ein. Bei einem der Treffen sei nichts unternommen worden, weil kein Teilnehmer aus China stammte.
Mit der Zunahme der Videokonferenzen durch die Corona-Pandemie ist die Zahl der Zoom-Nutzer weltweit in kurzer Zeit von 10 auf 300 Millionen emporgeschnellt. Internet-Experten äusserten schon mehrfach Sicherheitsbedenken über Zoom. Es wurde auch darauf verwiesen, dass ein grosser Teil seiner Produktentwicklung in China stattfindet und das Unternehmen damit leicht unter Druck gesetzt werden könne. Die Regierung in Taiwan erlaubt ihren Beamten keine Zoom-Konferenzen.
Andere Dienste üben keine Selbstzensur
Zoom argumentiert, sich als globales Unternehmen an die Gesetze in den jeweiligen Ländern halten zu müssen. «Wir bemühen uns, unsere Massnahmen darauf zu begrenzen, die notwendig sind, um örtliche Gesetze zu erfüllen», hiess es. «Unsere Antwort hätte keine Auswirkungen auf Nutzer ausserhalb Festlandchinas haben sollen.»
Zoom erlaubt seit Mai ohnehin keine individuellen Konten mehr in China, so dass diese auch keine Videotreffen organisieren können. Eine Teilnahme ist weiter möglich. Das Unternehmen verkauft allerdings Konten an Firmen mit Geschäftslizenzen in China.
Wie andere grosse Internetunternehmen ist damit auch Zoom zwischen die Fronten der Zensur in China und der freien Meinungsäusserung im Westen geraten. So sind etwa Google, Facebook, Twitter und andere soziale Medien in China gesperrt, weil sie sich nicht selbst zensieren wollen. Ohnehin ist Chinas Internet weitgehend vom weltweiten Netz abgekoppelt. Viele internationale Medien oder chinakritische Webseiten sind geblockt. Apple hat beispielsweise Tunneldienste zur Umgehung dieser «Grossen Firewall» auf Pekings Druck hin aus seinem chinesischen App-Store genommen.
Was ist VPN eigentlich oder wofür kann ich es nutzen? Wie erklären, was hinter den drei Buchstaben steht.
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VPN steht für« Virtual Private Network». Nutzt man VPN, ist man Teil eines gesonderten Netzwerkes und tritt gegenüber dem restlichen Internet als Teil dieses Netzwerkes auf.
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Bei VPN verbindet sich der eigene Rechner mittels spezieller Software sicher mit dem Server eines VPN-Anbieters und leitet sämtlichen Internet-Verkehr verschlüsselt über diese Verbindung.
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Für VPNs gibt es Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, etwa das Home Office. Ein Mitarbeiter eines Unternehmens kann durch VPN Teil des internen Netzwerkes seiner Firma werden. So hat er dann den gleichen Zugriff auf interne Dateien, als wenn er seinen Laptop im Grossraumbüro ans Netzwerk anschliessen würde.
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Auch bei Universitäten sind VPNs weitverbreitet, damit Studierende von überall her aus auf das Uni-Netzwerk zugreifen können.
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Für Privatanwender ist ein möglicher Einsatzbereich die Wahrung der Anonymität. Nutzt man VPN, kann etwa eine Website nicht mehr bestimmen, welchen Internet-Anbieter man verwendet. Der VPN-Anbieter kann allerdings zumindest theoretisch noch Rückschlüsse auf den Nutzer und seine besuchten Websites ziehen. Ausserdem verhindert VPN auch nicht die Verfolgung per Cookies, so dass ein Dienst wie TOR für völlige Anonymität besser geeignet sein könnte.
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VPNs werden häufig auch zur Umgehung von staatlicher Zensur eingesetzt. Verbindet man sich beispielsweise von China aus mit einem ausländischen VPN-Anbieter, kann man dann auch Websites besuchen, die von der «Great Firewall of China» blockiert werden.
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VPN sorgt auch für mehr Sicherheit, besonders, wenn das genutzte Netzwerk per se unsicher ist. Das ist etwa bei vielen öffentlichen WLANs der Fall. Will man verhindern, dass andere Nutzers des gleichen WLANs mitbekommen können, welche Websites man besucht, sollte ein VPN genutzt werden.
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Auch zur Umgehung des so genannten Geoblockings wird VPN vielfach eingesetzt, besonders bei Streaming-Diensten. Diese haben in der Regel von Land zu Land ein unterschiedliches Angebot oder sind mancherorts gar nicht vertreten. Mit VPN kann man dann virtuell in ein anderes Land umziehen. Anbieter wie Netflix sehen das allerdings gar nicht gerne und versuchen ihrerseits, VPN-Nutzer zu erkennen und zu blockieren.
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Schliesslich wird VPN auch gerne für klar illegale Zwecke verwendet, etwa um die neuste «Game of Thrones»-Folge herunterzuladen. Durch die von VPN erfolgte Verschleierung der eigenen IP-Adresse sollte man vor Abmahungen oder Strafverfolgung geschützt sein.
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Um VPN als Privatanwender zu nutzen, ist in der Regel ein kostenpflichtiges Abo bei einem von hunderten am Markt vertreteten VPN-Anbietern nötig. Je nach Qualität muss man dabei mit Preisen von fünf bis zehn Franken pro Monat rechnen. Will man VPN nur beim Surfen nutzen, hat dies etwa der Opera-Browser kostenlos eingebaut.
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