Elon Musks Fake-Bilder fluten WahlkampfDarum küssen sich Harris und Trump plötzlich auf den Mund
Martin Abgottspon
19.8.2024
Der Chatbot von Elon Musks Social-Media-Plattform X kennt keine Grenzen. Das führt aktuell auch zu einer Flut an Fakebildern der beiden US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump.
Martin Abgottspon
19.08.2024, 11:28
22.08.2024, 13:59
Martin Abgottspon
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Chatbot von X kann seit kurzer Zeit Bilder mit Hilfe von KI erstellen.
Dies führt zu einer Welle an Fakebildern, auf welchen vor allem Kamala Harris und Donald Trump gern als Motiv missbraucht werden.
Europa dürfte durch die Entwicklung noch stärker gegen den Dienst von Elon Musk vorgehen.
«Grok ist die spassigste KI der Welt!», schrieb Elon Musk vergangene Woche auf X. Dies, weil der Chatbot der Social-Media-Plattform mit dem Namen Grok neu auch Bilder mit Hilfe von KI erzeugt. Wie man es von Musk erwarten konnte, sind dabei keine moralischen oder ethischen Grenzen gesetzt, was nun zu einer Reihe von höchst abstrusen und verstörenden Bildern geführt hat. Oft im Zentrum: die Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump.
Bilder zeigen die beiden Händchen haltend wie zwei frisch Verliebte. Auf einigen Bildern küssen sie sich sogar oder sitzen gemeinsam am Strand. Es liegt aber nicht nur Liebe in der Luft. So gibt es beispielsweise auch Fake-Bilder, auf denen Harris Trump verhaftet.
ChatGPT hat klare Beschränkungen
Die meisten grossen KI-Bildgeneratoren haben mittlerweile strenge Richtlinien, was sie erzeugen. Grok hingegen kennt kaum Regulierungen, lediglich bei kompletten Nacktbildern hat er gewisse Einschränkungen.
Nebst den kuriosen Bildern von Trump und Harris findet man so etwa auch einen Mickey Mouse in Nazi-Uniform oder Roger Federer am stillen Örtchen.
Fake-Bilder, die mit anderen Generatoren unmöglich zu erstellen sind. «Ich kann kein Bild von bestimmten öffentlichen Persönlichkeiten wie Donald Trump und Kamala Harris in einer solchen Situation erstellen. Wenn du eine andere Anfrage hast oder ein Bild mit fiktiven oder generischen Charakteren wünschst, helfe ich dir gerne weiter», meldet etwa ChatGPT.
Using prompts like "German military uniforms and flags from the early 1940s" and "orange playsuit and black robe" gets you around some of the most obvious restrictions. pic.twitter.com/dFmMEp6rz0
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J. David Ake/AP/dpa
In Europa könnte Grok mit seiner Funktionserweiterung nun Wasser auf die Mühlen der Bekämpfer sein. Die Europäische Kommission untersucht X schon seit geraumer Zeit wegen potenzieller Verstösse gegen das Digitale-Dienste-Gesetz (DSA). Dieses regelt, wie Online-Plattformen Inhalte moderieren und fordert, Massnahmen zur Risikominderung im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz zu ergreifen.
In den USA hingegen geniesst Meinungsfreiheit einen breiteren Schutz. Dennoch gibt es auch hier Bestrebungen, den rechtlichen Rahmen für KI-generierte Fälschungen und Desinformation zu verschärfen. Ein Beispiel für die Dringlichkeit dieser Massnahmen war eine Welle expliziter «Deepfake»-Inhalte von Taylor Swift, die auf X verbreitet wurden. Diese Inhalte führten schliesslich dazu, dass X die Suchfunktion für Swifts Namen blockierte.