Keine Besucher, keine 30 Tage online Trump macht Blog dicht, weil er nicht als «Loser» dastehen will

dj

3.6.2021

Donald Trumps Blog wurde leider kein grosser Erfolg.
Donald Trumps Blog wurde leider kein grosser Erfolg.
Getty Images

Wegen miserabler Besucherzahlen und öffentlichen Spott um seinen Misserfolg macht Ex-US-Präsident Trump seinen Blog nach nur 29 Tagen wieder dicht.

dj

«From the Desk of Donald J. Trump» wurde nur 29 Tage alt. Der nach Trumps Verbannung von Twitter und Facebook eröffnete Blog konnte nie auch nur ansatzweise die Aufmerksamkeit erzeugen, nach der der Ex-Präsident giert und wurde nun einfach aus dem Internet gelöscht.

Zuvor gab es mehrere Berichte, die sich mit den miserablen Besucherzahlen des Blogs beschäftigen. An ihrem letzten Tag wurde die Beiträge der Seite nur rund 1500 Mal geteilt. Wie ein lieber anonym gebliebener Trump-Berater der «Washington Post» zusteckte, habe es Trump nicht länger ertragen, als «Loser» verspottet zu werden und deswegen die Löschung angeordnet.

In die Online-Irrelvanz abgestiegen

Der Blog sollte Trumps Abstieg in die Online-Irrelevanz aufhalten. Nach dem von ihm angestifteten Aufstand am US-Kapitol am 6. Januar wurde er von Twitter und Facebook gesperrt. Das sogenannte «Oversight Board» von letzterem hat diese Sperrung jüngst zumindest vorerst bestätigt. Twitter hat deutlich gemacht, dass Trump nie wieder auf der Plattform willkommen sein wird.

Vor der Lancierung des Blogs gab es Versprechungen aus dem Trump-Lager für eine revolutionäre Social-Media-Plattform. «From the Desk of Donald J. Trump» hatte allerdings noch nicht einmal eine Kommentar-Funktion und war nur Einbahnstrassen-Kommunikation. Dort wurde Statements von Trump veröffentlicht, die oftmals noch in Form und Stil eines Twitter-Posts gehalten wurden.



Posts per Filzstift verfasst

Das Procedere war zudem sehr analog. Anders als noch zu Twitter-Zeiten nutzte Trump für den Blog nicht sein eigenes Smartphone. Seine «Posts» auf dem Blog diktierte er stattdessen seinen Mitarbeiter*innen. Diesen druckten seine Verlautbarungen dann aus, damit Trump mit einem Filzstift noch Änderungen vornehmen konnte, bevor der Blog-Post dann abgesetzt wurde.

Sein engster Berater Jason Miller verspricht nun, dass Trump bald einer «anderen» Social-Media-Plattform beitreten werde. Welche das sein könnte, wurde nicht verraten. Die Pläne für ein eigenes Trump-Netzwerk wurde aber offenbar aufgegeben. Eine vollwertige, interaktive Social-Media-Plattform aus dem Boden zu stampfen, erfordert schliesslich massive Ressourcen und sicherlich eine Startinvestition von mehreren Millionen Dollar. Sein eigenes Geld gibt Trump aber bekanntermassen ungern aus.