Sofort aktivieren iOS-Update bringt verbesserten Diebstahlschutz für iPhones

Von Dirk Jacquemien

23.1.2024

Kennt man den Sperrcode eines iPhone, konnte man bisher das gesamte digitale Leben eines Menschen übernehmen.
Kennt man den Sperrcode eines iPhone, konnte man bisher das gesamte digitale Leben eines Menschen übernehmen.
Imago

Dieses neue iPhone-Feature solltest du gleich aktivieren. Denn es verhindert, dass nach einem Smartphone-Diebstahl dein Konto geplündert wird.

Von Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein neuer Diebstahlschutz soll verhindern, dass ein iPhone-Diebstahl zu einem ruinösen Ereignis wird.
  • Denn bisher ist für Kriminelle sehr einfach, mit dem gestohlenen iPhone auch die Konten ihrer Opfer zu plündern.
  • Nachdem über die Masche umfangreich berichtet wurde, will Apple ihr nun mit iOS 17.3 einen Riegel vorschieben.

Apple hat iOS 17.3, die neueste Version des iPhone-Betriebssystems, veröffentlicht. Das mit Abstand wichtigste Feature ist ein verbesserter Diebstahlschutz, der es Kriminellen schwieriger macht, aus einem iPhone-Diebstahl noch weiteren Profit zu schlagen.

Konkret geht es um die Verhinderung einer bestimmten Masche, über die vor allem in amerikanischen Medien immer wieder berichtet wurden. iPhone-Diebe nutzen hierbei die Möglichkeit aus, mit Kenntnis des meist nur sechsstelligen Sperrcodes des iPhones, sowohl das iCloud-Passwort zurückzusetzen, als auch die Gesichtserkennung Face ID umgehen zu können.

Materieller Wert ist nebensächlich

Und diese Masche funktioniert so. Die Opfer werden meist in belebten Klubs oder Bars ins Visier genommen. Dabei wird über Schulterblicke versucht, den Sperrcode der iPhones zu ergründen. Manchmal werden die Opfer auch in Gespräche verwickelt, in denen die Täter*innen dann spielerisch zum iPhone greifen, es «versehentlich» sperren und so die Besitzer*innen dazu verleiten, den Code vor ihnen abzutippen.

Später stehlen dann meist Komplizen eben jenes iPhone. Doch der materielle Wert des Smartphones ist dabei nebensächlich. Tatsächlich geht es darum, mittels des Codes die Opfer komplett auszunehmen. Denn sehr viele junge Menschen wickeln etwa ihre Bankgeschäfte hauptsächlich übers Smartphone ab. Gesichert werden Transaktionen hier in der Regel über Face ID — aber dies lässt sich eben bisher mit Kenntnis des Codes umgehen.

Gesamtes digitale Leben wird übernehmt

Und da sich auch das iCloud-Passwort mittels des Sperrcodes ändern lassen, ist es den Eigentümer*innen dann nicht mehr möglich, ihr Gerät aus der Ferne sperren zu lassen. Die Diebe können mit dem iPhone schalten und walten, wie sie möchten. Auch Zugriff auf die im Gerät gespeicherten Passwörter gibt es über den Sperrcode, sodass die Diebe quasi das gesamte digitale Leben ihrer Opfer übernehmen können.

Haben die Opfer Apple Pay eingerichtet, gibt es dann meist auch noch eine grosse Shopping-Tour auf deren Kosten. Ein einzelner iPhone-Diebstahl kann so schnell Schäden in fünf-, teilweise sogar sechsstelligen Bereichen verursachen. Daher wuchs die Kritik an Apple, warum es die Ausbeutung seiner Kund*innen erleichterte. Ein verurteilter Dieb erklärte jüngst dem «Wall Street Journal», wie einfach die Masche war:

Abschalten lässt sich der neue Schutz nur mit Verzögerung

Daher nun der neue «Schutz für gestohlene Geräte», der sich mit iOS 17.3 in den Einstellungen unter «Face ID & Code» aktivieren lässt. Dieser führt eine Reihe von Änderungen ein. Zugriff auf bestimmte Finanz-Apps oder Passwörter ist nun ausschliesslich mit Face ID möglich, die Umgehung durch Eingabe des Sperrcodes funktioniert nicht mehr.

Will man diesen Zusatzschutz wieder abschalten, geht das nur mit Verzögerung, sodass Diebstahlopfer noch genügend Zeit haben sollten, ihr Gerät über iCloud sperren zu lassen.