Clearview AIGoogle und Facebook gehen gegen Gesichtserkennungsfirma vor
dj
6.2.2020
Die umstrittene Gesichtserkennungsfirma Clearview AI muss sich möglicherweise bald vor Gericht verantworten.
Grosse Tech-Konzerne gehen gegen die Gesichtserkennungsfirma Clearview AI vor. Letzten Monat wurde bekannt, dass das kleine Start-up Milliarden von Fotos aus allen Ecken des Internets gesammelt hatte und damit eine Gesichtserkennung-Funktion für Polizeibehörden in den USA anbiete.
Twitter, der Bezahldienst Venmo, Google und die Google-Tochter YouTube haben Clearview AI nun formell per anwaltlichen Schreiben zur Unterlassung aufgefordert. Das Sammeln und die Weiterverwendung von Bildern verstosse gegen die Nutzungsbedingungen der Plattformen. Facebook habe sich ebenfalls beschwert, berichtet «CBS News», aber bisher kein formelles Unterlassungsverlangen abgeschickt. Facebook-Verwaltungsrat Peter Thiel ist ein Investor von Clearview AI.
Der Clearview-AI-CEO Hoan Ton-That sagte, dass man keinerlei Absicht habe, den Verlangen nachzukommen. Die Tech-Firmen müssten also versuchen, ihre Ansprüche gerichtlich durchzusetzen. Die Rechtslage ist hier unklar, es gibt in den USA widersprüchliche Gerichtsurteile.
Kaum Datenschutzgesetze in USA
Hauptproblem ist vor allem, dass es in den USA fast keine Bundesgesetze zum Datenschutz gibt. Nur vereinzelt haben Bundesstaaten solche Gesetze verabschiedet, deren Anwendung bei Unternehmen ausserhalb des eigenen Staates allerdings zweifelhaft ist. Mit europäischen und Schweizer Datenschutzgesetzen wäre das Geschäftsmodell von Clearview AI sicherlich nicht kompatibel.
Einzelne betroffene Nutzer haben aber möglicherweise auch einen Anspruch gegen Clearview AI. In den allermeisten Fällen besitzen sie das Urheberrecht an ihren auf Social-Media-Plattformen hochgeladenen Bildern, Clearview AI dürfte dann also mindestens eine Urheberrechtsverletzung begannen haben.
Mit diesen simplen Tricks kann man für mehr Privatsphäre auf dem Smartphone sorgen
Bild: iStock
Grundsätzlich muss das Gerät natürlich durch einen Code, per Fingerabdrucksensor, per Gesichtserkennung oder per Muster gesichert werden, sonst sind alle anderen Massnahmen sinnlos.
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Damit im gesperrten Zustand nicht trotzdem persönliche Informationen angezeigt werden können, muss die Vorschau von Benachrichtigungen deaktiviert werden. Unter iOS geht das in den Einstellungen unter «Mitteilungen» -> «Vorschauen zeigen».
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In den Android-Einstellungen geht man auf «Benachrichtigungen» -> «Sperrbildschirmbenachrichtigungen» (Je nach Hersteller kann die Option leicht anders heissen).
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Ob es eine Vorschau von Benachrichtigungen geben soll, lässt sich auch indivduell festlegen. Auf iOS scrollt man dazu in den Einstellungen zu der gewünschten App, wählt diese aus und geht dann zu «Vorschauen zeigen».
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Bei nicht sensiblen Apps, etwa solche für Nachrichten oder Sportergebnisse, kann man dann auswählen, dass die Vorschau einer Benachrichtigung auch im gesperrten Zustand angezeigt wird.
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Auf Android in den Einstellungen einfach bei «Benachrichtungen» eine einzelne App auswählen und die Vorschau bei gesperrtem Gerät anpassen.
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Regelmässig sollten auch die Berechtigungen überprüft werden, die man Apps gewährt hat. Bei iOS geht das in den Einstellungen unter «Datenschutz». Hier lässt sich für eine einzelne Berechtigung sehen, welche Apps sie nutzen können.
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Bei Android findet sich die entsprechende Einstellung unter «Apps» -> «Berechtigungen».
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Hier kann man dann auch ganz einfach einzelnen Apps den Zugriff auf eine bestimmte Berechtigung entziehen.
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Auf iOS kann man in den Einstellungen unten auch einzelne Apps aufrufen und gegebenenfalls Berechtigungen entziehen.
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Der Werbeverfolgung kann man auch Einhalt gebieten. Auf iOS ruft man dazu «Datenschutz» -> «Werbung» auf. Hier kann man zum einen die personalierte Werbung deaktivieren, als auch die «Ad-ID» zurücksetzen, mit der man von Werbetreibenden verfolgt werden kann. Letzteres sollte in regelmässigen Abständen geschehen.
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Auf Android findet sich diese Einstellung unter «Google» -> «Werbung».
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Auch hier lässt sich die «Werbe-ID» zurücksetzen.
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Generell sind die Möglichkeiten zur Verfolgung bei Android-Geräten aber deutlich ausgesprägter. Deshalb muss man auch in den Konto-Einstellungen des Google-Accounts darauf achten, dass möglichst wenig Daten gesammelt werden.
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