Spielekritik«Days Gone»: Ein «Red Dead Redemption» mit Zombies und Motorrädern
Fabian Gilgen
24.5.2019
Mit «Days Gone» kommt ein PS4-Exklusivtitel auf den Markt, der sich der Zombieapokalypse als Szenario bedient. Aber gibt es nicht schon genug Zombie-Spiele?
Deacon, der Biker aus Oregon, fährt locker-lässig mit seinem treuen Motorrad durch die nordamerikanische Waldlandschaft, vorbei an Banditen, psychopathischen Mitgliedern des Ripper-Kults und hungrigen zombieähnlichen Freakern. Was hier nach «Red Dead Redemption» in einem Zombieapokalypse-Szenario klingt, ist «Days Gone».
Der Trailer zu «Days Gone»
Video: YouTube
Die ganze Welt wurde von einer Pandemie heimgesucht, die die Menschen in sogenannte Freaker verwandelt. Nur wenige haben überlebt, und die Landschaft prägt nun ein postapokalyptisches Bild. Und mittendrin ist Deacon St. John, der nach einem Freaker-Angriff seine Frau sucht, die er noch grad so von der zwielichtigen Forschungsgruppe Nero hat in Sicherheit bringen lassen können. Mit seinem Biker-Freund Boozer will er nun nach Norden ziehen, um nach ihr zu suchen. Schnell müssen sie dann feststellen, dass das nicht ganz so einfach ist.
Gameplay
Wie in «Red Dead Redemption» das Pferd, ist in «Days Gone» Deacons Motorrad sein wichtigster Begleiter. Dies bemerkt man vor allem dann, wenn der Benzintank leer ist oder das Bike den Geist aufgibt und man keine Materialien zur Hand hat, um es zu reparieren. Denn dann steckt man plötzlich in der Pampa fest. Darum sollten man seine Route immer so planen, dass man an einer Tankstelle oder einem Camp vorbeikommt, wo man das Bike auftanken und reparieren lassen kann. So kann man dann etwas entspannter die schöne Open World von «Days Gone» geniessen.
Doch auch wenn die teils malerische Landschaft zum Träumen einlädt, muss der Spieler immer wieder auf mögliche Bedrohungen gefasst sein. So gab es mehrere Situationen, in denen ich in einem unachtsamen Moment, durch einen Freaker, einem Wolf oder einem aufmerksamen Scharfschützen unsanft von meinem Bike geholt wurde.
Aber natürlich ist Deacon diesen Bedrohungen nicht schutzlos ausgeliefert. In freundlich gesinnten Überlebenden-Camps kann er sich Schusswaffen und Munition besorgen. Dazu braucht er aber nicht nur das nötige Kleingeld, sondern auch das Vertrauen des jeweiligen Camps, wenn er an bessere Waffen kommen will. Das Vertrauen der Camps gewinnt Deacon, indem er Missionen erledigt, die er über Funk oder direkt im Camp erhält oder Beute eintauscht. Dies können Nahrungsmittel sein wie Beeren und Fleisch von der Jagd oder Ohren von erlegten Freakern, die wohl als Beweismittel dienen sollen, dass Deacon auch wirklich hilft, die Welt von Freakern zu säubern.
Die Munition für Schusswaffen ist begrenzt, und daher greife ich viel lieber auf Nahkampfwaffen zurück wie die klassische Machete oder das zuverlässige Kantholz. Wenn Deacon die nötigen Baupläne findet, kann er Nahkampfwaffen auch verbessern. Wenn er aber zu viele Freaker mit Nahkampfwaffen verkloppt, gehen diese kaputt. Durch eine erlernte Fertigkeit kann Deacon diese aber mit gefundenem Schrott wieder reparieren.
Denn das Erlegen von Freakern bringt nicht nur Geld und Vertrauenspunkte ein, sondern auch Erfahrungspunkte, die Deacon in Fertigkeiten aus den Bereichen Nahkampf, Fernkampf und Überleben investieren kann. So kann der Spieler Deacons Fähigkeiten an seinem Spielstil anpassen.
Fazit
Das Zombie-Szenario ist nun wirklich nichts Neues, auch der Rest der Story klingt nicht sehr originell – sie wird dann leider auch nicht sehr gut erzählt. Vor dem Spielen habe ich mich gefragt, ob es ein solches Spiel wirklich noch braucht. Doch tatsächlich bringt «Days Gone» ein bisschen frischen Wind in das bereits zuhauf beackerte Szenario. Es sind vor allem die Entdeckungsfahrten auf dem Bike, die auch den zombiemüden Spieler immer wieder motivieren. Wie auch die episch inszenierten Momente, etwa wenn Deacon plötzlich auf eine Horde von Freakern trifft, die verhängnisvoll auf ihn zustürmen.
Erstes Spiel: Tetris Ich spiele gerade: Sekiro ...und freue mich auf: Borderlands 3 Lieblingszitat: «It's all a matter of perspective. There is no single path through life that's right and fair and does no harm.» (Assassin`s Creed 3)
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