Spielekritik «Metro: Exodus»: Schönste Idylle mit leider etwas «dummen» Gegnern

Fabian Gilgen

15.3.2019

In «Metro Exodus» betritt der Spieler eine atemberaubend schöne Ödnis.
In «Metro Exodus» betritt der Spieler eine atemberaubend schöne Ödnis.
Bild: Golem

«Metro: Exodus» vereint verschiedene Shooter-Genres und macht dies gut. Doch bei einem der wichtigsten Elemente, der KI, muss der Spieler leider starke Abstriche in Kauf nehmen.

«Metro: Exodus» knüpft an die Ereignisse seines Vorgängers «Metro: Last Light» an. Der Spieler befindet sich in einem durch den Atomkrieg verwüsteten Russland. Die Menschen haben im Untergrund, in der Metro, Schutz vor Strahlung und Mutanten gefunden. Niemand von diesen Überlebenden glaubt noch daran, dass es an der Oberfläche noch Möglichkeiten für ein sicheres Leben gibt.

Der Hauptprotagonist Artyom aber ist fest davon überzeugt, dass es Überlebende in den Trümmern der ehemaligen Zivilisation gibt. Und tatsächlich stösst er zusammen mit seiner Frau Anna auf Anzeichen von Leben. Gemeinsam machen sie sich mit ihrem Vater und einer kleinen Crew auf die Suche nach einem neuen Zuhause.

«Metro Exodus» setzt viel Fokus auf die Story

Video: YouTube

In Sachen Spielerlebnis löst sich «Metro Exodus» stark von seinen Vorgängern, indem es sich von den beengenden Tunneln in die weite postapokalyptische Ödnis begibt. Hier kämpft der Spieler gegen eine breite Auswahl von Mutanten und Banditen. Wenn es nicht gerade niedlich anmutende Mutanten-Hunde sind, können einem auch Riesenhummer oder Gargoyles das Leben in der Ödnis zur Hölle machen.

Die Mischung machts

Ich mag Open-World-Shooter, häufig aber störe ich mich an unnötigen, sich aufdrängenden Nebenquests, die mich von der Hauptstory ablenken. Auf der anderen Seite bin ich kein Fan von den stressigen Elementen eines Survival-Horror-Shooters.

Hier gelingt «Metro Exodus» ein guter Balanceakt zwischen Open-World-, Survival-Horror- und Story-Shooter. Es setzt generell auf offenes Gameplay. So sind Waffen beispielsweise sehr frei modifizierbar. Und doch werden gezielt Begrenzungen mit Survival-Elementen gesetzt, wie der begrenzte Munitionsnachschub oder die verbrauchbaren Filter für die Atemschutzmaske.



Generell legt «Metro: Exodus» viel Wert auf eine gute Story. Immer wieder kommt es zu Momenten, in denen ich mich komplett in die Geschichte hineinversetzt fühle. Dies passiert vor allem durch die  entspannte Erzählweise. Die Dialoge werden dem Spieler nur selten aufgezwungen, ausser in gelegentlichen Zwischensequenzen, die stets ihre Berechtigung haben.

Häufig unfähige KI

So positiv die Story und die Atmosphäre ausfallen, muss man bei der Mechanik aber leider auch Abstriche in Kauf nehmen. Ein guter Shooter braucht eine gute KI. Doch leider fehlt diese in «Metro: Exodus». Zu häufig reagieren gegnerische Banditen sehr unentschlossen, wenn überhaupt. Oft ist es absehbar, wie die KI vorgeht. Trotzdem hofft man immer wieder, dass Gegnergruppen zu anspruchsvollen Gegenmanövern ansetzen. Vergeblich. Diese unfähige KI reisst einen als Spieler dann zu häufig aus dem Spielerlebnis heraus.

Doch trotz der KI-Defizite ist  «Metro: Exodus» alles in allem ein gelungener Titel. Nicht zuletzt auch dank des attraktiven Waffen-Arsenals, einem sympathisch und einfach gehaltenen Crafting-System und einer atemberaubenden Spielewelt.

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