Kurzfristig angeküdigt«Crucible» – ein möglicher Konkurrent für «Valorant»?
Von Fabian Gilgen
7.5.2020
Ganz unverhofft hat Amazon mit «Crucible» einen Team-Shooter angekündigt, der scheinbar mit «Valorant» konkurrieren will. Er soll bereits in zwei Wochen ohne Beta-Phase erscheinen. Doch die Community ist skeptisch.
Ähnlich wie bei «Valorant» und «Overwatch» ziehen Spieler im kostenlosen Sci-Fi-Team-Shooter «Crucible» als verschiedene Helden, den Jägern, in den Kampf. In drei verschiedenen Spiel-Modi kämpft man jedoch nicht nur gegen das feindliche Team, sondern auch gegen monsterhafte Pflanzen und Alien-Kreaturen, wie der erste Trailer zeigt.
Die Spiel-Modi
Im Modus «Herzstück der Schwärme» kämpfen zwei Vierer-Teams gegen Schwarmwesen, um an Herzen zu kommen. Hierbei können sich die Teams auch gegenseitig behindern. Das Team, das als erstes drei Herzen gesammelt hat, gewinnt das Spiel.
Will man ein Gefecht in etwas grösserem Massstab, bietet der «Erntemaschinenkommando»-Modus mit zwei Teams zu je acht Spielern eine Alternative. Hier gilt es Erntemaschinen zu besetzen, um so Essenz zu ernten. 100 Essenz gilt es für einen Sieg zu sammeln.
Spieler, die den klassischen Deathmatch-Modus bevorzugen, könnten sich für den Modus «Alphajäger» interessieren, wo acht Zweier-Teams um das Überleben kämpfen. Wer sich gegen alle anderen Teams behaupten kann, gewinnt.
Spieler können zwischen zehn verschiedenen Jägern auswählen, die alle ihr eigenes Set an Fähigkeiten und Waffen mitbringen. Durch das Töten von Gegnern und Kreaturen sammeln Spieler Essenz, womit Upgrades für die einzelnen Jäger freigeschaltet werden können.
Drei der Jäger wurden bereits kurz vorgestellt. Das wäre zum einen der interstellare Trucker «Earl» mit einer seiner Grösse entsprechenden riesigen Kanone. Im Kontrast dazu gibt es den kleineren Roboter «Bugg», der einen grünen Daumen besitzt. Und als dritte Jägerin wurde «Summer» vorgestellt. Als ehemalige Schweisserin zieht sie mit einem Flammenwerfer in den Kampf.
Bereits vor vier Jahren angekündigt
2016 wurde «Crucible» das erste Mal von Amazon erwähnt. Seither scheint sich aber einiges geändert zu haben. Denn damals schien es noch ein Battle-Royale-Spiel zu werden. Vor vier Jahren wurde «Crucible» auf der offiziellen Webseite noch folgendermassen beschrieben:
«‹Crucible› ist ein Third-Person-Shooter mit Battle-Royale-Charakter über Vertrauen und Verrat. Jedes Match lässt Menschen- und Alien-Kämpfer mit einzigartigen Waffen und Fähigkeiten auf einer detailreichen, fremden Welt gegeneinander antreten. Spieler schmieden und brechen Allianzen spontan.
In ‹Crucible› brauchst du eine Mischung aus Kampffähigkeiten, Taktikgeschick und sozialer Finesse, um zu überleben.»
Nun scheint es aber mehr in Richtung «Valorant» zu gehen, selbst wenn bei «Crucible» der klassische Fünf-gegen-fünf-Modus fehlt. Ob es sich aber gegen den gehypten Team-Shooter von Riot Games durchsetzen kann, wird man bereits am 20. Mai zur Veröffentlichung beurteilen können. Erstaunlicherweise scheint «Crucible» ganz ohne Beta-Phase auszukommen.
Kritische Community
Auf den Ankündigungstrailer reagierte die Gaming-Community nicht nur positiv. Gerade zum Start erntete das Video einige negative Kommentare wie: «Habt ihr dieses Spiel von einer KI entwerfen lassen? Es sieht aus wie eine schreckliche, seelenlose Monstrosität, die aus gesammelten Nutzerdaten zusammengefügt wurde».
Inzwischen hat sich die anfängliche Skepsis aber etwas gelegt und das Video hat immerhin mehr Likes als Dislikes, was zum Launch des Trailers nicht der Fall war.
Markt: Der globale Umsatz im Gaming-Markt betrug 2019 rund 150 Milliarden Dollar. Damit hat man andere Unterhaltungsindustrien wie etwa Hollywood längst hinter sich gelassen.
Bild: Getty Images
Spieler: Mehr als 2,5 Milliarden Menschen bezeichnen sich als Gamer. Wenn Sie also das nächste Mal in einem Raum mit zehn zufälligen Menschen sind, können Sie davon ausgehen, dass drei davon Gamer sind.
Bild: Getty Images
Alter: Der durchschnittliche Gamer ist 34 Jahre alt. Obwohl man häufig davon ausgeht, dass Gaming eher was für die Jüngeren ist, wächst das Durchschnittsalter bereits seit Jahren.
Bild: Getty Images
Spielzeit: In Amerika geben 60 Prozent der Befragten an, täglich Videospiele zu spielen. Vor rund zehn Jahren, hätten viele davon wohl noch nicht dazu gestanden.
Bild: Getty Images
VR: 63 Prozent der 25 bis 34-Jährigen gibt an, schon VR-Spiele ausprobiert zu haben oder regelmässig zu spielen. Erstaunlich viel für eine Technologie, die noch immer in den Kinderschuhen steckt.
Bild: Facebook
Beliebte Mobile-Spiele: Der Handy-Spielemarkt wächst seit Jahren am stärksten, was zu einem grossen Teil auch an China liegt. Dabei spielen die meisten Menschen am liebsten sogenannte Matching Puzzles wie «Candy Crush».
Bild: King
Gratiskultur: Free-to-play-Spiele machen rund 80 Prozent des gesamten Umsatzes im Gaming-Markt aus. In-Game-Käufe sorgen für diesen Erfolg. Ein Monetarisierungsmodell, das sich bewäht und bezahlt gemacht hat.
Bild: Sony
Preis: Der durchschnittliche Preis für ein Spiel auf Steam beträgt 8.86 Dollar. Eigentlich ein erschwingliches Hobby.
Bild: Valve
Preisgeld: Der erfoglreichste eSportler ist KuroKy. Der Deutsche gewann in «Dota 2» in seiner Karriere bereits über vier Millionen Dollar nur mit Preisgeldern. Zahlreiche Sponsoren-Gelder sind da nicht miteingerechnet.
Bild: Valve
Fun Fact: Oft haben Games auch schon die Zukunft richtig vorhergesehen. Ähnlich wie das auch den Simpsons oft zugeschrieben wird. «Deus Ex» etwa hat schon im Jahr 2000 den Angriff auf die Twin Towers in New York prognostiziert, was ein Jahr später leider Tatsache wurde.
Erstes Spiel: Tetris Ich spiele gerade: Rainbow Six: Siege ...und freue mich auf: Desperados 3 Lieblingszitat: «It's all a matter of perspective. There is no single path through life that's right and fair and does no harm.» (Assassin`s Creed 3)
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