Bub vor Ertrinken gerettetDrohnen bewähren sich an Spaniens Badestränden
Dirk Jacquemien
8.8.2022
In Spanien hat eine Drohne einen 14-Jährigen vor dem Ertrinken bewahrt. Rettungsschwimmer*innen bekommen zunehmend Unterstützung aus der Luft.
Dirk Jacquemien
08.08.2022, 15:34
08.08.2022, 16:00
Dirk Jacquemien
Drohnen werden zunehmend zur Unterstützung von Rettungsschwimmer*innen eingesetzt. Vor allem in Spanien hat sich ihr Einsatz bewährt, wie die «Washington Post» schreibt. An 22 Stränden in dem Land sind die Drohnen bereits stationiert.
Die dabei verwendete Drohne Auxdron LFG wurde vom heimischen Hersteller General Drones entwickelt. Die Spezialanfertigung kann Sand, Wind und Wasser widerstehen und innerhalb von sechs Sekunden von 0 auf 60 km/h beschleunigen. An Bord hat sie zwei Schwimmwesten.
40 bis 50 Rettungen seit 2018
Seit ihrer Einführung 2018 sollen die Drohnen schon an rund 40 bis 50 Rettungen beteiligt gewesen seien. Eine davon fand erst letzten Monat vor der Küste von Valencia statt. Dort geriet ein 14-jähriger Junge in eine akute Notlage.
Ein von der Drohne selbst aufgenommenes Video zeigt, wie diese es innert Sekunden vom Strand bis zu dem Buben schafft. Sie kreist dann über ihm und lässt eine Schwimmweste herab. Der Junge kann diese anziehen und bleibt so über dem Wasser, bis kurz darauf die Rettungsschwimmer*innen auf einem Jetski eintreffen.
Test-Einsatz auch am Bodensee
Ausserhalb Spaniens hat sich das Konzept noch nicht durchgesetzt. Zu den hohen Anschaffungskosten der Auxdron LFG kommen noch nicht minder belastende Betriebskosten. An einem Standort muss ungefähr 15'000 Euro pro Monat für die Entlohnung der ständig in Bereitschaft stehenden Drohnen-Piloten ausgegeben werden.
2019 wurde auf der deutschen Seite des Bodensees eine Drohne mit ähnlicher Bauart getestet. Obwohl auch damals einem 13-Jährigen in Not geholfen werden konnte, kommt dort derzeit allerdings keine Drohne zum Einsatz.