Verbrechen lohnt sichDrogendealer bekommt 1,5 Millionen Franken in Bitcoin zurück
Dirk Jacquemien
24.8.2021
Die schwedische Regierung muss einem verurteilten Drogendealer 1,5 Millionen Franken seiner Einkünfte in Bitcoin wegen eines fatalen Verfahrensfehlers zurückzahlen.
Dirk Jacquemien
24.08.2021, 14:36
24.08.2021, 15:11
Dirk Jacquemien
Ein verurteilter Drogendealer in Schweden kann sich nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis auf eine Zahlung von 1,5 Millionen Franken in Bitcoin freuen — und das, obwohl die Bitcoins Einnahmen aus seinen illegalen Aktivitäten darstellen.
Der Dealer wurde vor zwei Jahren festgenommen und hatte unter anderem 36 Bitcoin in seinem Besitz. Wie üblich beantragte die Staatsanwaltschaft während des Prozesses auch die Einziehung der mittels seiner kriminellen Geschäfte erwirtschafteten Erlöse. Das Problem: Im Urteil wurde explizit die Beschlagnahmung von 1,1 Millionen Kronen, dem damaligen Gegenwert der 36 Bitcoin, angeordnet.
Bitcoin ist dramatisch im Wert gestiegen
Nun ist Bitcoin allerdings in den letzten zwei Jahren dramatisch im Wert gestiegen. Als die beschlagnahmten Bitcoin nun von der Regierung verkauft werden sollten, reichten schon drei Bitcoin, um die formell eingezogene Summe in Kronen zu decken. Die restlichen 33 Bitcoin mussten daraufhin dem Dealer zurückgegeben werden, wie der «Telegraph» schreibt.
Die verantwortliche Staatsanwältin Tove Kullberg bedauert den Vorgang. Es sei «unglücklich in vielfältiger Art und Weise» abgelaufen. Das Verfahren damals sei der erste Fall in Schweden gewesen, bei dem kriminelle Erlöse in Bitcoin beschlagnahmt wurden. Zukünftig soll sich ein solcher Fehler also nicht wiederholen.