Stimme von verstorbenem Sprecher Der Pumuckl ist zurück und wird von KI gesprochen

Von Dirk Jacquemien

28.6.2023

Ende des Jahres kehrt der Pumuckl zurück.
Ende des Jahres kehrt der Pumuckl zurück.
Keystone

Nach 35 Jahren gibt es eine Neuauflage der Kult-Kinderserie «Meister Eder und sein Pumuckl». Doch die Spässe des Kobolds wird diesmal eine künstliche Intelligenz vortragen.

Von Dirk Jacquemien

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  • Ende Jahr wird es eine neue Pumuckl-Fernsehserie geben.
  • Und obwohl der Pumuckl-Sprecher lange tot ist, wird der Kobold genauso klingen wie damals.
  • Denn die KI-Technik Voice Cloning ermöglicht es, eine Stimme nahezu perfekt nachzuahmen.

Der Kult-Kindercharakter Pumuckl kehrt zurück. Ende des Jahres wird eine Fernsehserie neue Geschichten von dem rothaarigen Kobold erzählen. Dieser wird dabei dieselbe Stimme haben wie einst in den Hörspielen und der Fernsehserie «Meister Eder und sein Pumuckl» aus den 60er, 70er und 80er Jahren.

Damals wurde Pumuckl in der hochdeutschen Version von Hans Clarin gesprochen, der 2005 im Alter von 75 Jahren verstorben ist. Seine Stimme wurde nun mittels künstlicher Intelligenz und einer Technik namens Voice Cloning nachempfunden.

Voice Cloning ist etablierte Praxis

Voice Cloning wird immer häufiger verwendet. So wurde mit der Technik etwa letztes Jahr «Star Wars»-Bösewicht Darth Vader in der «Obi-Wan Kenobi»-Serie vertont. Auch die Stimmen von Pop-Sänger*innen werden freiwillig oder unfreiwillig nachgemacht. Schliesslich gibt es auch Sorgen, das Voice Cloning zum Identitätsdiebstahl verwendet wird.

Bei der Serie «Neue Geschichten vom Pumuckl», die von RTL sowie dessen Streaming-Dienst RTL+ ausgestrahlt werden wird, lief dagegen wohl alles rund. Die Dialoge des Pumuckl wurde dabei vom Kabarettisten Maxi Schafroth eingesprochen und dann mittels KI in Clarins Stimme umgewandelt.

Familie ist begeistert

Zuschauer*innen der Vorabpremiere am Kinderfilmfest München lobten die neue Serie, wie der «Münchener Merkur» berichtet. Und auch Clarins Familie gab ihr Einverständnis ab. «Einfach nur schön. Ich bin begeistert, wie es den Machern geglückt ist, die alte Geschichte in die heutige Zeit zu überführen. Wirklich: fantastisch!», sagte etwa seine Witwe Christa Maria Gräfin von Hardenberg.

«Man hört wirklich kaum, dass es nicht mein Papa ist, der da spricht. Über weite Teile ist es fast perfekt,» so Clarins Sohn Phillipp Clarin zur «Bild»-Zeitung. Ein eigenes Bild sollen Pumuckl-Fans sich ab Ende Jahr machen können. Auf RTL+ werden die Zuschauer*innen dann auch die Wahl haben, ob sie Schafroths Stimme oder den KI-Clarin hören wollen.