Die deutsche Bundesregierung ärgert sich über Fake-Video von Olaf Scholz. In dem knapp dreiminütigen Clip verkündet der deutsche Kanzler ein Parteiverbot der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD). «Gemeinsam werden wir den AfD-Faschismus beseitigen. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort», erklärt der Fake-Scholz.
Das Video wurde von der Satire-Gruppe «Zentrum für politische Schönheit» mittels künstlicher Intelligenz erstellt. Dazu hat sie auch noch eine Website mit dem offiziellen Logo des deutschen Bundeskanzlers erstellt, wo nur ein Blick ins Impressum verrät, dass es sich nicht um eine Seite der deutschen Regierung handelt.
Deutsche Regierung prüft rechtliche Schritte
Der Sprecher des echten Scholz findet das gar nicht lustig. «Solche Deepfakes sind kein Spass. Sie schüren Verunsicherung und sind manipulativ», schreibt Steffen Hebestreit, der Chef des deutschen Bundespresseamtes auf X. Rechtliche Schritte würden geprüft, so Hebestreit laut «n-tv».
Dabei ist das Video noch nicht einmal besonders gut gemacht. Während die Stimme des falschen deutschen Bundeskanzlers die Scholz-typische Monotonie aufweist, passen die Lippenbewegungen nicht wirklich zur Aussprache — das lässt sich auch mit heutiger Technik eigentlich deutlich besser fälschen. Das «Zentrum für politische Schönheit» verdeckt die technischen Mängel damit, dass für den grössten Teil des Videos nicht Scholz, sondern Einblendungen zu sehen sind.
KI wird immer öfters für Polit-Desinformation genutzt
KI-generierte Bilder, Videos und Audios werden aber nicht nur aus satirischer Motivation verbreitet. So verbreiteten vor allem Menschen aus dem Querdenker-Milieu ein vermeintliches Foto vom Parteitag der deutschen Grünen am Wochenende. Dies zeigte einen Haufen von Pizza-Kartons verteilt über Tische und Boden und sollte die Grünen der Heuchelei überführen. Doch auch dieses Bild war KI-generiert.
Bekannte Corona-Desinformationsaccounts verbreiten jetzt auch KI-Bild von nicht existierendem Pizza-Chaos bei den Grünen. Erschreckend viele fallen rein.
In den letzten Monaten wurden zudem Politiker*innen aus Grossbritannien und der Slowakei Opfer von offensichtlich von politischen Gegner*innen erstellten gefälschten Audioaufnahmen.